Uns hat die Wanderlust gepackt. Allein in den letzten 6 Wochen waren wir so viel wandern, wie in den letzten zwei Jahren nicht. An einem schönen Juli Wochenende haben wir uns dazu entschieden, eine Nacht auf der Rax zu verbringen. Vom Sonnenuntergang bis zu einem wunderschönen Sternenhimmel war alles dabei – doch lest selbst!
Inhaltsverzeichnis
Unser Ziel: Die Rax
Die Rax ist ein Bergmassiv, welches von Wien gar nicht so weit entfernt ist. Ca 1 Stunde sind wir hingefahren. Die höchste Erhebung ist die Heukuppe mit knapp über 2000 Metern. Für Familien bietet sich eine Fahrt mit der Seilbahn an. Mit ihr kommt man schnell und bequem aufs Plateau, welches relativ flach und weitläufig ist und wo ihr entspannt wandern könnt. Für alle die es etwas anspruchsvoller mögen, stehen unzählige Wege für den Rax Aufstieg bereit.
Unsere Route
Wir haben uns für den Aufstieg über den Törlweg entschieden. Dieser befindet sich am südöstlichen Hang der Rax. Gute Parkmöglichkeiten findet ihr beim Knappenhof. Von dort aus braucht ihr ca 30 Minuten zum Törlweg, welcher steil den Berg hinauf führt. Am Ende des Weges empfängt euch das Otto Schutzhaus mit einem kalten Bier ?
Für den Aufstieg über den Törlweg braucht ihr ca 2-3 Stunden. Je nach körperlicher Verfassung. Das Otto Schutzhaus bietet sich super für den ersten Stopp an, zumal eine kleine Pause nach dem Aufstieg immer gut tut ?
Vom Otto Schutzhaus ging es für uns weiter Richtung Westen. Unser Ziel: Das Karl Ludwig Haus. Das Karl Ludiwg Haus liegt am anderen des Rax Plateau. Vom Otto Schutzhaus könnt ihr für den Weg nochmal 2-3 Stunden einplanen.
Für die gesamte Strecke (one way) müsst ihr ca 5-6 Stunden (ohne Pausen) einplanen. Wir sind gegen 11:30 Uhr gestartet und waren um 13:30 Uhr am Otto Schutzhaus. Nach einer Stärkung sind wir um 14:30Uhr weiter zum Karl Ludwig Haus. Ankunft ca. 17:30 Uhr. Hier haben wir auch die Übernachtung eingeplant.
Mit Pausen waren wir also ca 6 Stunden unterwegs. Ungefähr den gleichen Weg haben wir auch für den Rückweg genutzt.
Vorbereitung
Wie schon erwähnt, hat uns die Wanderlust gepackt. Von dem Wochenende mit Sebastian & Co haben wir viel gelernt und einiges mitgenommen, was wir bei der nächsten längeren Wanderung besser machen wollten.
Beispielsweise waren unsere Rucksäcke nicht optimal und auch das ein oder andere Gadget wäre hilfreich gewesen. Also nichts wie rein ins Outdoor Geschäft ?
Wir haben uns also bei Jack Wolfskin zwei neue Rucksäcke gekauft. Hier gab es gerade viele Prozente auf die Top Produkte. Entschieden haben wir uns für den Orbit 28* und Orbit 26*. Eine gute Entscheidung wie sich später herausstellen sollte.
Außerdem habe ich mir noch eine super Weste und Sabrina ein echt kleines, praktisches Handtuch gekauft. An der Stelle ein großes Lob an den Verkäufer. Normalerweise bin ich sehr skeptisch Verkäufern gegenüber, aber dieser war der erste, der mich durch schlüssige Argumentation vom etwas teureren Rucksack überzeugte.
Gut vorbereitet ging es also Richtung Rax.
Tiere, Sonnenuntergang und Sternenhimmel | Tag 1
Startpunkt war der Knappenhof. Der Hotelparkplatz selbst ist nur für Hotelgäste, ihr könnt aber an der Straße vor dem Hotel parken. Gegen 11:30Uhr ging es dann los. Am Anfang geht’s gemächlich bergauf bis ihr nach gut einer halben Stunde den Törlweg erreicht.
Von hier wird’s dann deutlich steiler. Schnell haben wir die ersten Höhenmeter überwunden und wurden mit einem schönen Blick ins Tal belohnt. Auf dem Weg gibt es auch eine nette Quelle, wo ihr euer Wasser auffüllen könnt.
Weiter geht es in zick zack den Berg hinauf. Der Weg verläuft Großteils durch den Wald und für einen Samstag mit gutem Wetter war wenig los. Immer wieder kamen wir an Stellen, von wo wir einen super Ausblick aufs Tal hatten.
Nach ungefähr 2 Stunden haben wir endlich die Baumgrenze erreicht. Von hier aus sind es aber nur noch wenige Minuten bis zum Otto Schutzhaus.
An dieser Stelle muss ich unsere neuen Rucksäcke loben. Sie liegen nur an der Schulter und der Hüfte auf, sodass am Rücken die Luft zirkulieren kann. Das war mega angenehm und hat uns voll überzeugt
Nach einem guten Germknödel sind wir gegen 14:30 Uhr Richtung Karl Ludwig Haus aufgebrochen. Vorbei am Jakobskogel fanden wir irgendwann wieder zurück auf den Hauptweg. Von hier erreichten wir nach gute einer Stunde die neue Seehütte. Wir haben aber nur den Ausblick genossen und sind gleich weiter gezogen.
Der Pfad wurde etwas schwieriger und enger. Am Hang entlang ging es nun die letzten Kilometer weiter zum Karl Ludwig Haus. Auf dem Weg begegneten uns noch eine Gams, eine Schlange und Kühe 🙂
Ein kleines Stück weiter und endlich kam das Karl Ludwig Haus in Sichtweite. Hier oben wurde es sehr stürmisch und wir waren echt froh, als wir pünktlich um 17:30Uhr in den warmen Hütte Unterschlupf fanden.
Nach einem guten Essen ging es aber gleich weiter. Wir wollten den Sonnenuntergang von der Heukuppe auf über 2000 Meter miterleben. Also nichts wie los. Nach nur 30 Minuten hatten wir unser Ziel erreicht, aber es war extrem windig und dadurch auch sehr kalt. Außerdem waren wir etwas früh dran und mussten noch rund eine Stunde auf den tatsächlichen Sonnenuntergang warten. Hier ein paar Impressionen:
Der Aufstieg hat sich trotz des Windes gelohnt. Das eigentliche Highlight dieses Wochenendes sollte erst in ein paar Stunden folgen.
Nach einem kleinen Kartenspiel und Popcorn ging es um 23 Uhr aufs Zimmer.
Für mich hieß es aber noch nicht Schlafenszeit. Mein großes Ziel war es, endlich die Milchstraße zu fotografieren. In Wien sieht man durch die Lichtverschmutzung leider kaum Sterne und schon gar nicht die Milchstraße. Auf der Rax ist das ganz anders. Sabrina konnte ich leider nicht dafür begeistern.
Während Sabrina bereits schlief, bin ich um 24 Uhr zu einer nahegelegenen Hütte aufgebrochen, bei der ich mir etwas Schutz vor dem Wind erhoffte. Der Plan ging auf. Relativ windgeschützt konnte ich den Sternenhimmel genießen und endlich die Milchstraße fotografieren. Alle Strapazen haben sich alleine für diesen Moment gelohnt.
Um 1 Uhr und überwältigt ging es zurück Richtung Hütte, wo ich dann endlich meinen wohlverdienten Schlaf fand.
Rückweg am Abgrund entlang | Tag 2
Am nächsten Morgen habe ich Sabrina stolz die Fotos von der Milchstraße gezeigt. Ich glaube sie hat es dann doch etwas bereut nicht mitgekommen zu sein.
Nach einem kleinen, netten Frühstück und einer Katzenwäsche ging es auch schon los. Den Rückweg haben wir leicht variiert. Nach der neuen Seehütte sind wir weiter am Abgrund entlang gewandert, anstatt in die Mitte des Rax Plateau abzubiegen. Hier war es nicht nur windiger, sondern vor allem war hier viel mehr los. Trotzdem können wir den Weg empfehlen, da der Weg vom Vortag relativ unspektakulär war.
Wir zogen also von Gipfelkreuz zu Gipfelkreuz und nach 2 Stunden waren wir bereits am Jakobskogel, direkt oberhalb dem Otto Schutzhaus, angekommen.
Beim Otto Schutzhaus haben wir wieder zu Mittag gegessen, bevor wir mit dem Abstieg begannen.
Nach den ersten 10 Minuten erreicht man schon die Baumgrenzen. Von hier an seht ihr nur an einigen Stellen runter ins Tal. Wichtig ist es, auf eure Schritte zu achten. Es geht teilweise steil bergab und links und rechts neben euch wartet der Abgrund. Trittsicher solltet ihr also sein.
Geplant hatten wir ca 2 Stunden für den Abstieg. Wir waren aber wirklich flott unterwegs und bereits nach 90 Minuten haben wir das Auto erreicht. Und damit war die Tour beendet. Interessant für Dich könnten unsere Beiträge über Zell am See-Kaprun und Gumpoldskirchen sein, hier befinden sich weitere spannende Informationen.
Fazit
Wir können die Tour ohne weiteres weiterempfehlen. Der anspruchsvolle Aufstieg ergänzt sicher super mit der leichteren Wanderung auf dem Plateau. Der Sonnenuntergang auf der Heukuppe ist sehr empfehlenswert und jeder Sternenliebhaber wird seine Freude haben.
Für uns war es ein mega Erlebnis und es wird sicher nicht unsere letzte Wanderung gewesen sein.
Die Tour auf einen Blick
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