Langlebige und robuste Bergschuhe sind nicht nur angenehme Wegbegleiter, sondern auch wahre Lebensretter. Selbst bei plötzlichen Wetterumschwüngen bleiben die Füße trocken und das Profil hochwertiger Schuhe griffig und rutschfest. Auf einer längeren Wanderung in den Bergen, erst recht in alpinem Gelände, dürfen Bergschuhe schon alleine aus Sicherheitsgründen nicht fehlen. Und ganz nebenbei: Sie machen Deine Füße ausdauernder und reduzieren das Risiko von Blasen!
Im Test haben wir beliebte Bergschuhe von Marken wie Maindl, Hanwag, Scarpa oder Salewa miteinander verglichen. Du findest in der Tabelle sowohl Steigeisenfeste Schuhe für anspruchsvolle Bergtouren als auch leichte Wanderschuhe. Schön ist, dass viele Bergschuhe nachhaltig und lokal hergestellt werden. Hanwag produziert z. B. in Deutschland und trotzdem kosten die Modelle nicht mehr als die Konkurrenz aus Fernost.
Inhaltsverzeichnis
- Testsieger: Die besten Bergschuhe im Vergleich
- Was sind Bergschuhe konkret?
- Vorteile von Bergschuhen
- Welche Arten von Bergschuhen gibt es?
- Bergschuh-Marken – Qualitätsware im Überblick
- Kaufkriterien – die wichtigsten Faktoren
- Wieso der Schuh sitzen muss
- Material, Verarbeitung und Robustheit
- Der beste Bergschuh für…
- Fragen und Antworten zu Bergschuhen und Zubehör
- Der Bergschuh-Vergleichstest: Unsere Meinung
Testsieger: Die besten Bergschuhe im Vergleich
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1. Platz Mammut ________________________ | 2. Platz Meindl 680083 ________________________ | 3. Platz Schladminger 8360 ________________________ | 4. Platz Salewa ________________________ | 5. Platz Mammut ________________________ | 6. Platz Salomon L39867400 ________________________ |
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Was sind Bergschuhe konkret?
Die ebenfalls für sich sehr harte Sohle mit tiefem Profil sorgt für einen festen Tritt und der Schuhschaft unterscheidet sich je nach Einsatzgebiet (Bergsteigen, alpine Expeditionen, Klettern, Wandern, Trekking …). Hochwertige Modelle verfügen außerdem über eine Aufnahme für Steigeisen und eine Wärmeisolierung in anspruchsvollen Höhen. Atmungsaktives Material, das aber weder Kälte noch Nässe in den Schuh eindringen lässt, sowie spezielle Verarbeitungstechnologien wie Gore Tex® oder Air Revolution® sind in Hochlagen unverzichtbar.
Vorteile von Bergschuhen
Der wohl größte Vorteil der Bergschuhe aus dem Test ist in Sachen Sicherheit gegeben. Bergschuhe sind mit Features ausgestattet, die sich selbst bei einer spontanen Sturzflut oder dem Auftreten von Schnee oder Eis einsetzen lassen. Sie ermöglichen das sofortige Anpassen, indem Du beispielsweise Schneeschuhe oder Steigeisen anbringst. Somit hast Du mit einem einzigen Paar Schuhe die ideale Ausstattung für jede Wetter- und Witterungslage; und für jeden Untergrund.
Bei vollständig Steigeisenfesten Schuhen (das sind Schuhe, welche die schwersten Hochgebirgsgänge, Gletscher und Eisflächen problemlos mitmachen) sorgen extrem harte Zwischensohlen und ein steifer Schaft für die notwendige Trittsicherheit und den besten Halt im Schuh. Der Rand der Sohlen besteht aus Hartplastik – bei sehr hochwertigen Schuhen sind auch Deine Zehen und das Fersenbein durch Einlagen aus Hartplastik geschützt.
Welche Arten von Bergschuhen gibt es?
BC-Schuhe sind dann anzuraten, wenn Deine Tour in oder über das Hochgebirge führen soll oder bei geringer Steigung sehr anspruchsvoll ist. Ebenfalls für Hochgebirge, Gletscher und sehr anspruchsvolle Trekkingausflüge ist die Kategorie C zu empfehlen. Die Königsklasse der Bergschuhe ist Kategorie D: Hochalpine Gebiete und selektive Gletscher-, Eis- und Firntouren bestreitest Du am besten damit.
Neben den verschiedenen Kategorien wird noch zwischen den Einsatzgebieten unterschieden, nach denen sich schlussendlich Deine Kaufentscheidung richten sollte:
- Freizeit- und Wanderschuhe (A)
- Hikingschuhe (A)
- Zustiegschuhe (A)
- Wanderstiefel bzw. hohe Wanderschuhe (AB)
- Trekkingschuhe (B)
- Schwere Trekkingstiefel (BC)
- Bergstiefel (C)
- Schwere Berg- bzw. Expeditionsstiefel (D)
Während Wanderschuhe und Zustiegschuhe aus dem Test angenehm leicht zu tragen sind, haben Bergschuhe ein hohes Gewicht von über 1 kg. (Beachte beim Kauf, dass das Gewicht meist für die kleinste Größe angegeben wird – oder (z. B. bei Salewa) als Gewicht für EINEN Schuh.)
Bergschuh-Marken – Qualitätsware im Überblick
Bergstiefel von Mammut
Mammut Bergschuhe aus der Schweiz sind besonders langlebig und bewähren sich vor allem durch das hohe Vertrauen in die Marke, basierend auf ihrem hohen Bekanntheitsgrad. Der Hersteller setzt primär auf absolut Steigeisenfeste Bergschuhe für verschiedene Jahreszeiten und hervorragenden Grip durch feste und tiefe Profile an der Sohle. Absoluter Mammut-Bestseller der Kategorie C ist der Kento Guide High mit GTX® Futter (Gore-Tex Membran), Vibram® Sohle und einem Obermaterial aus Leder. Zudem ist der Kento Guide High mit Soft-Flex Schaft und Schnürselkeln ausgestattet. Sieger der Klasse D: der Nordwand Knit High, ebenfalls mit GTX® (Gore Tex Membran) ausgestattet.
Damen- und Herrenbergstiefel von Lowa
Bei Lowa findest Du Berg- und Outdoorschuhe für alle Arten von Touren und Bergtouren: Hier wird auf das individuelle Maß Wert gelegt, denn Männer und Frauen weisen anatomisch minimale Unterschiede auf, sodass ein Männerschuh nicht automatisch auch der Frau passt. Gerade bei höchst anspruchsvollen Touren muss Dein Bergschuh perfekt sitzen, um seine Arbeit – die komfortable Bettung des Fußes bei gleichzeitiger Stabilisierung – machen zu können. Das Renegade Mid Modell ist sowohl als Herren- als auch Damenmodell verfügbar und steht auch auf den Empfehlungslisten renommierter Sport- und Outdoor-Magazine ganz weit oben.
GoreTex® Bergschuhe aus dem Hause La Sportiva
Zwischen flachen Alltagsschuhen für längere Wanderungen und den halbhohen Bergstiefeln für das Mittelgebirge ist zwar die Auswahl des Erscheinungsbildes eher gering, dafür aber überzeugen die Produkte von La Sportiva durch ihre hohe Funktionalität. Dein Fersenbein ist in einem La Sportiva Bergschuh gut gebettet und wird von Hartplastik geschützt – ebenso Deine Zehenspitzen, die bei vielen anderen Herstellern nur zweitrangig betrachtet werden. Bergschuhe dieses Herstellers haben allesamt eine Gemeinsamkeit: GTX®, das wasserdichte GoreTex® Futter, das zwar Schweiß nach außen transportiert, jedoch keine Feuchtigkeit oder Nässe nach innen eindringen lässt. Ein sehr gutes Testergebnis liefert der Spare GTX® Bergschuh: atmungsaktiv und wasserdicht, produziert nach der GoreTex® Surround Technologie mit Vibram® XS Trek Sohle.
Meindl Bergschuhe – der ultimative Vorreiter
Aus Meindls kreativen Köpfen stammt das kategorische Schema, das die verschiedenen Arten Deiner Bergschuhe und ihre Einsatzgebiete klassifiziert. Obwohl es keine gesetzliche Norm für die Schuhe gibt, orientieren sich heute die meisten Hersteller an diesem System. Das Bergschuhsortiment ist entsprechend groß, beinhaltet es immerhin für jede Kategorie unterschiedliche Modelle. Die präzise Verarbeitung hochwertiger Materialien verspricht lange Haltbarkeit bei bequemem Tragen. Als Vergleichssieger geht eindeutig der Meindl Air Revolution® 4.1 hervor: ein Alpinschuhwerk der Extraklasse mit spezieller Air Revolution® Zunge für optimale Luftzirkulation mit einwandfreier Wasserdichtheit.
Scarpa Modelle – besonderer Schutz durch Stabilisierung
Ob alpine Expeditionen, Trailrunning, Trekking oder andere Touren: Scarpa zählt zu den führenden Herstellern von Bergschuhwerk. Exklusiv für das Hochgebirge und für alpine Gebiete entwickelte Scarpa bereits eine ganze Familie an Outdoorschuhen. Ihre Besonderheiten: Wasserdichtheit der innovativen Materialien, hervorragender Tragekomfort und exzellente Wärmeisolierung. Ein Modell mit sehr gutem Preis-/Leistungsverhältnis ist der Scarpa Kailash Trek GTX®; ein halbhoher Trekkingschuh, ausgestattet mit einer Schutzkappe für Deine Zehen und einem Hartplastikelement zur stabilen Bettung des Fersenbeines.
Für anspruchsvolle Bergtouren und Klettersteige ist zudem der Scarpa Mont Blanc GTX ideal. Durch seine besonders geformte Spitze kommt man dem Fels sehr nah. Der in Italien gefertigte Schuh besteht aus einem Obermaterial aus Leder, hat eine Gore Tex Membran und hohen Schaft mit Schnürsenkeln. Durch seine besonderen Eigenschaften bezüglich der Stabilität und Dämpfung konnte er bei vielen externen Praxistests (z. B. beim Bergsteiger Magazin) als Testsieger hervorgehen.
Bergstiefel von Dolomite – der Universalbergschuh
Die Performance Collection ist derzeit in aller Munde. Nicht nur, weil Hauptsaison für Wanderungen und Touren ins Gebirge ist, sondern vor allem deswegen, weil die Bergschuhe eine sehr klassische Optik haben. Trotz ihrer hohen Funktionalität gleichen Sie eher einem Alltagsschuh und passen auch zu herkömmlichen Jeans; selbst als Halbstiefel. Zu den Gewinnern im Modellvergleich gehören der Cinquantaquattro LOW GTX® für anspruchsvolleres Gelände sowie der Trek GTX® für längere Wanderungen im eher gemütlicheren Freizeitbereich. Die Schuhe haben einen niedrigen Schaft und ein Obermaterial aus Leder.
Hanwag – Bergschuhe aus Meisterhand
100 Jahre Erfahrung in der Produktion von Schuhen machen Hanwag zu einem der umsatzstärksten Erzeuger. Die intensive Zusammenarbeit mit Profisportlern führt laufend zu Verbesserungen einzelner Elemente – diesen Perfektionismus kannst Du beim Tragen deutlich spüren. Hanwag überzeugt zudem durch die individuelle Passform. Standardmäßig wird ein Schuh mit Hilfe des sogenannten Leisten entworfen; ein künstlich erzeugtes, genormtes Fußmodell aus Holz. Bei Hanwag hat man schon früh erkannt, dass nicht jeder Fuß gleich ist; daher entwirft diese Firma eigens Leisten, die nicht der eigentlichen Norm entsprechen: für breitere und schmälere Füße, für Füße mit Fehlstellung und viele andere Modelle. Diese Hanwag Passform macht aus jedem Schuh ein Unikat.
Hanwag konnte in der Vergangenheit auch bei einem umfangreichen Test vom Bergsteiger Magazin überzeugen. (Im Test wurde die Bergstiefel Hangwag Friction GTX auf einer Tour auf die Zugspitze getestet.)
Kaufkriterien – die wichtigsten Faktoren
Bergschuh ist nicht gleich Bergschuh, das hast bestimmt auch Du schon schmerzvoll feststellen müssen. Beim richtigen Schuhwerk sind Standard und ein Minimum an Notwendigkeit einfach zu wenig, um langfristig damit glücklich zu sein. Die Passform ist nur einer, aber der essentiellste aller Faktoren.
Wieso der Schuh sitzen muss
Während zu eng sitzende Schuhe sich schon unangenehm anfühlen und von allen Seiten drücken, werden zu lockere oder zu große Schuhe oftmals nicht als solche wahrgenommen. Das Problem: Durch die immer wieder stellenweise auftretende Reibung können sich gleich an mehreren Stellen Deines Fußes schmerzhafte Bläschen bilden – umso schlimmer, wenn diese plötzlich aufplatzen. Ist der Schuh zu locker, erhöht sich das Risiko des Umknickens, da Deine Knöchel nicht optimal gestützt werden. Je mehr Spielraum Dein Fuß im Schuh hat, desto instabiler liegt er, und desto höher ist auch das Verletzungsrisiko. Ein weiteres Problem ergibt sich bei besonders häufiger Anwendung von zu engem Schuhwerk: Wenn Du mehrmals wöchentlich zu enge Schuhe trägst, und dies über einen längeren Zeitraum hinweg, kann es zu Fehlstellungen Deines Fußskeletts kommen, die nur sehr schwer zu korrigieren sind.
Material, Verarbeitung und Robustheit
Das Material, aus dem der Bergschuh hauptsächlich besteht, sollte mehrere Eigenschaften aufweisen:
- Wasserdichtheit (Schweiß darf und soll nach außen dringen können, jedoch keine Nässe von außen hinein)
- Atmungsaktivität
- Gute Fußbettung, Anpassung an den Fuß beim Tragen (verrutscht die Zunge, ist eine solche nicht gegeben)
- Festigkeit, keine Formflexibilität
- Steigeisenfestigkeit
- Wärmeisolierung
Besonderheiten
Bei der Schuhsohle gilt, dass ein gesundes und sicheres Abrollen möglich sein muss, was eine flexible Sohle erfordert. Bei Bergschuhen hingegen kann eine solche schnell zu einer falschen Belastung und somit zum Abrutschen führen, weshalb die Sohle fest sein sollte.
Besonders tiefe Profile sind für den Grip verantwortlich. Das Schuhwerk verhält sich auf trockenem Erdboden anders als auf matschigem Schnee. Ein tiefes, abriebfestes Profil (bestenfalls an einer VIBRAM® Sohle) ermöglicht guten Halt auf jedem Untergrund. Für Eisflächen gibt es hier zusätzlich Steigeisen, die an den Bergschuhen befestigt werden können; manche Schuhe haben Spikes an der Sohle.
Die Auswahl erfolgt je nach Einsatzgebiet
Deine Kaufentscheidung richtet sich überwiegend danach, wofür Du die Schuhe verwendest. Bei längeren Spaziergängen auf eher flachem Land oder in nur geringer Höhe musst Du weniger Ansprüche an sie stellen, als in alpinem Gelände. In stark felsigen Gebieten oder auf Eisflächen sind Steigeisen unverzichtbar, um nicht abzurutschen. Wanderst Du zwar hoch, aber auf trockenem Weg, reichen oft tiefe Profile mit Spikes aus.
Vergiss nicht, die verschiedenen Kategorien ins Auge zu fassen, und dass es auch Zwischenstufen in der Klassifizierung Deiner Bergschuhe gibt. Bist Du Dir unsicher, welche Kategorie Du benötigst, entscheide Dich sicherheitshalber für die strengere; diese bietet schlussendlich mehr Sicherheit. Außerdem kannst Du auf der Wanderung selbst flexibler reagieren und musst Dich zum Beispiel nicht von Deiner Gruppe trennen, weil alle einen schwierigeren Weg einschlagen, den Du mit Kategorie B Modellen nicht mitgehen kannst (bzw. solltest).
Abhängig von der Häufigkeit Deiner Wanderungen, empfiehlt es sich auch, Deine Schuhe regelmäßig zu pflegen. Die Pflege trägt in wertvollem Ausmaß zur Wasserdichtheit Deiner Schuhe bei. Für gewöhnlich erhältst Du eine Pflegeanleitung für das jeweilige Modell direkt beim Kauf.
Mach den Selbsttest
Ist die Entscheidung gefallen, dann ist es an der Zeit, Gipfel zu erklimmen: Probiere Deine neuen Schuhe aus und unterziehe sie der ultimativen Belastungsprobe! Natürlich kannst Du versuchen, möglichst viele Einflüsse am selben Tag auf Deine neuen Schuhe einwirken zu lassen. Alternativ bieten sich verschiedene Ausflüge zu unterschiedlichen Bedingungen an: Sonnenschein, Regenwetter, Schneelage, Matsch, Felswände oder auch der Einsatz zu verschiedenen Jahreszeiten sollten positiv absolviert werden können.
Bei regelmäßiger Reinigung und Pflege sollten über viele Jahre hinweg keine oder nur geringfügige Verschleißspuren entstehen. Wasser darf keine dauerhaften Flecken hinterlassen, auch eingetrocknete Erde muss leicht zu entfernen sein, ohne das Material zu beschädigen. Im Idealfall sind Bergschuhe aus dem Test sogar waschmaschinentauglich.
Der ultimative Bergschuhtest
- Wasserdichtheit
- Wärmeisolierung
- Preis-/Leistungsverhältnis
- Steigeisenfestigkeit
- Kategorie
- Passform
- Material (Qualität, Atmungsaktivität)
- Verarbeitung (sichtbare Nähte, ausgetretener Klebstoff, …)
- Schuhgewicht
- Festigkeit vs. Flexibilität
- Art des Verschlusses (Schnürung, Klettverschluss, …
- Tragekomfort
Im Zuge dieses Tests wird in jedem der Punkte explizit darauf geachtet, ob Mängel bestehen. Mängel wären zum Beispiel stellenweise eintretende Feuchtigkeit, Kältegefühl oder dass der Schuh den Ansprüchen der ihm zugeteilten Kategorie nicht gerecht wird. Vor allem bei sehr günstig angepriesenen Bergschuhen schleicht sich sehr schnell ein Kältegefühl ein und der Tragekomfort leidet. Bei qualitativ hochwertigen Produkten ist es zumeist das Gewicht des Schuhs, das etwas schlechter abschneidet.
Auf der Suche nach dem idealen Bergschuh für Dich kannst Du, um Dir die Entscheidung leichter zu machen, nach einem speziellen Schema vorgehen. Beantworte Dir folgende Fragen:
1. Wofür wirst Du die Schuhe tragen? (Spaziergänge, Trekking, Alpinbergsteigen, …)?
Aus der Beantwortung dieser Frage ergibt sich dann die Kategorie Deiner Schuhe.
2. Entspricht das, was Du siehst und fühlst, der Kategorie, die Du brauchst?
Wenn ja: super! Wenn nicht, dann denke gründlich darüber nach, ob Du bereit bist, diese Einbußen hinzunehmen.
3. Finde Schuhe, die möglichst alle Features zu bieten haben, die Du benötigst, und akzeptiere Einbußen nur, wenn sie Dich keinem zusätzlichen Risiko aussetzen.
Das hängt nun davon ab, welche Kategorie Du benötigst und welcher Aktivität Du damit nachgehst.
Der beste Bergschuh für…
… Alpinbergsteiger und Hochtourengeher
Tipp: Sorge dafür, dass Du Dich im Notfall bemerkbar machen kannst (zum Beispiel mit Funkgeräten per Amateur- oder CB-Funk).
… Eiskletterer
Zum Eisklettern sind ebenfalls D-Bergschuhe mit festen, tiefen Steigeisen die einzigen Schuhe, die Dich sicher ans Ziel bringen. Jede Kategorie, die nicht D ist, ist für diese Aktivität suboptimal. Du benötigst feste, stabilisierende Schuhe, die einen guten Tritt gewährleisten, selbst auf rutschigsten Eisschichten. Auch eine exzellente Wärmeisolierung ist zwingend notwendig, vor allem dann, wenn Du Pause machst. Eistouren finden ebenfalls im hochalpinen Gebiet statt, um genau zu sein in nivaler Höhenlage – sprichwörtlich der Spitze des Eisbergs. Die meisten Eiswände, durch die solche Wanderungen führen, haben eine Neigung von 40° bis 90°, ausgehend vom Erdboden. Ein funktionierendes Schuhwerk ist hier also absolut überlebensnotwendig – Du solltest auf keinen Fall am falschen Ende sparen.
Tipp: Gehe niemals alleine los!
… Expeditionen
Auch Wetter – und Witterungsbedingungen sind bei längeren Expeditionen unvorhersehbar. Deine Schuhe sollten also sowohl für warme, als auch kühle bis kalte Tage geeignet und zu einhundert Prozent wasserdicht und atmungsaktiv sein.
Tipp: Vergiss die zusätzlichen Ausrüstungsgegenstände nicht (Zelt, Klettergurte und -seile, GPS-Geräte, großen Rucksack, …)
… Freizeitwanderer
Für gemütliche Spaziergänge auf eher ebenem Gebiet und bis ins leichte Mittelgebirge kommst Du mit Kategorie A bis B von Frühling bis Herbst problemlos durch. Das Material darf hier etwas flexibler sein und etwas mehr Spielraum ermöglichen, Wetter- und vor allem wasserfest sollten sie dennoch sein. Je nach Strecke solltest Du aufgrund des bequemen Schuhwerks aber die Ansprüche nicht unterschätzen, die die Landschaft stellt. Auch in niedrigen Gebieten können gewisse Stellen eine starke Steigung und Steinboden aufweisen; Du solltest also in der Lage sein, die Einbußen, die durch die niedrige Kategorie entstehen, mit Deiner Trittsicherheit zu kompensieren.
Tipp: Picknickkorb und Handy einpacken.
Fragen und Antworten zu Bergschuhen und Zubehör
Eignen sich alle Steigeisen für alle Bergschuhe?
Es gibt Universalsteigeisen, die grundsätzlich auf jeden Berg- und Wanderschuh passen. Unterschieden wird lediglich bei den Steigeisen selbst nach Verwendungszweck; Steigeisen für das Eisklettern sind anders beschaffen, als jene für felsige, trockene Gebiete.
Wie lange halten Wanderschuhe?
Je nach Häufigkeit und Intensität der Nutzung kannst Du eine Bergschuhe im Schnitt bis zu 1.000 km, qualitativ hochwertige Schuhe bis zu 2.000 km weit tragen.
Wie muss ich meine Bergschuhe pflegen?
Matsch und Wasser zuerst trocknen lassen, anschließend die Schuhbänder und andere lose Teile entfernen. Den trockenen Schmutz mit einer Schuhbürste abreiben. Innen und außen nun den Schuh mit lauwarmem Wasser einweichen, reinigen (ohne Seife) und vollständig trocknen lassen. Bei Lederschuhen kannst Du zusätzlich eine wachshaltige Lederpflege auftragen.
Was darf ein guter Bergschuh kosten?
Bei Preisklassen ab EUR 180,- aufwärts ist bereits von Bergschuhen der Mittelklasse die Rede. Darunter besteht das Risiko, dass Du zu viele Einbußen in Kauf nehmen musst. Hochwertige Produkte gibt es ab etwa EUR 250,-.
Sind Multisportschuhe zu empfehlen?
Wenn Deine Ausflüge sich auf das Flachland und auf wenige Stunden beschränken, kannst Du sie in Betracht ziehen; von allen Features, die sie bieten, bieten sie jedoch keines zu einhundert Prozent, sondern alle nur „ein bisschen“.
Woher weiß ich, dass der Schuh mir passt?
Probiere ihn mit Deinen Wandersocken an und prüfe nach, ob Deine Zehen noch Spielraum haben; etwa einen Zentimeter bis zum Schuh. Wenn ja, passt er.
Wie problematisch ist das Eigengewicht der Schuhe beim Wandern?
Je nach Kondition kann ein schwerer Schuh zusätzliche Anstrengung bedeuten. Meistens bemerkt man das Gewicht des Schuhs jedoch nicht.
Müssen Bergschuhe genormt sein?
Es gibt keine allgemein verbindliche oder gültige Norm für Bergschuhe. Die Kategorisierung in A, AB, BC, C oder D wird jedoch von den meisten Herstellern und Verkäufern verwendet, wodurch sich eine gewisse Richtlinie eingebürgert hat.
Müssen Bergschuhe unbedingt steigeisenfest sein?
Nein. Steigeisenfestigkeit ist nur erforderlich, wenn Du sie für Deine Zwecke auch benötigst.
Der Bergschuh-Vergleichstest: Unsere Meinung
Egal ob es um Trekkingtouren, hochalpine Gebirgswanderungen oder gemütliche Spaziergänge im Alltag geht: Der Test zeigt, dass Bergschuhe in den Bergen WICHTIG sind. Viele Modelle eignen sich auch hervorragend als einfache Alltagsschuhe im Winter, sind also flexibel einsetzbar und passen optisch zur winterlichen Kleidung. Auf jeden Fall solltest Du Dir vor einem Kauf genau überlegen, welche Features Dein Bergschuh leisten muss. Je mehr Ansprüche Du stellst, desto kostenintensiver wird der Kauf. Aber bedenke: Davon hängt auch ab, wie lange Deine neuen Schuhe Dich begleiten. In unserer Vergleichstabelle findest Du einen Überblick über aktuell verfügbare Bergschuhe und ihre Preise. Informiere Dich selbst über die ersten wichtigen Fakten oder suche Rat in einem Fachgeschäft, wenn Du verschiedene Modelle anprobieren möchtest.
Wir hoffen unsere Tipps und Infos zu den besten Bergschuhen haben Dir geholfen! Besitzt Du auch schon gute Bergschuhe? Was gefällt Dir daran am Meisten? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!
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