Du liebst die Natur und willst unsere Umwelt und ihre Ressourcen schonen, aber dennoch nicht auf Urlaub verzichten müssen?
Wenn Du verantwortungsvoller Reisen möchtest, dann findest Du in meinem Artikel:
- hilfreiche Tipps und Infos zum Thema CO₂-Kompensation,
- Nachhaltige Reiseveranstalter,
- Nachhaltige Unterkünfte,
- Nachhaltigkeitssiegel im Tourismus,
- Ideen, wie Deine zukünftige Reise aussehen könnte.
Außerdem habe ich Dir unter jedem Abschnitt meine persönlichen Nachhaltigkeits-Hacks zusammengestellt.
Let’s go and make the word a better place. 🙂
Inhaltsverzeichnis
- Nachhaltig reisen | Ein Überblick
- 21 Tipps für nachhaltiges Reisen & sanften Tourismus
- Meine TOP 5 für umweltbewusstes Reisen
- Nachhaltig reisen: Nützliches Hintergrundwissen für Deinen Urlaub
- Tipps zur Planung Deiner Reise für einen nachhaltigen Urlaub
- Nachhaltige Reiseveranstalter
- Mein persönliches Fazit | Warum jeder seinen eigenen Weg beim Reisen finden muss
Nachhaltig reisen | Ein Überblick
Nachhaltig reisen bezieht sich auf die gesamte Wertschöpfungskette des Reisens und beachtet nicht nur die ökologischen Aspekte vom Tourismus, sondern auch die sozialen, wie z.B. faire Löhne und Menschenrechte.
Verantwortungsvoller und nachhaltiger Tourismus stellt das Wohl von Mensch, Tier und Umwelt in den Vordergrund. Der Ausstoß von CO₂-Emissionen, die durch das Reisen entstehen, spielt ebenfalls eine große Rolle. Der CO₂-Fußabdruck einer nachhaltigen Reise sollte so klein wie möglich gehalten oder kompensiert werden. Alle Infos dazu gibt es hier im Beitrag!
Alle von TourCert zertifizierten Reiseanbieter achten auf Nachhaltigkeit und erfüllen die Kriterien des TourCert-Siegels, welches mehrfach ausgezeichnet wurde. Der große Vorteil des Siegels: Es wird nicht nur die Unterkunft bewertet, sondern auch der Transport während der Reise.
Unter den über 190 Reiseveranstaltern weltweit, befinden sich unter anderem bekannte deutsche Tourismus-Anbieter, wie z.B. Forum anders Reisen, Fairaway, ReNatour oder Wikinger Reisen.
Tipp: Sehr gute Erfahrungen haben wir mit dem Unternehmen Fairaway gemacht!
Am einfachsten kannst Du Deine Reise freiwillig bei Anbietern wie MyClimate, atmosfair, Klimakollekte oder Prima Klima kompensieren. Für den Transport fallen meist 75 % der CO₂-Emissionen an. Für Unterkunft, Verpflegung und Aktivitäten circa 25 %.
Mit einem einfachen CO₂-Rechner kannst Du Dein Verkehrsmittel und Deine Reisedistanz eingeben und Deinen CO₂-Verbrauch errechnen. Die Kompensation eines Hin- und Rückfluges von Hamburg nach Palma de Mallorca kostet nicht viel Geld – bei atmosfair beispielsweise 17 €.

21 Tipps für nachhaltiges Reisen & sanften Tourismus
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Kurze Anreisestrecke: Suche Urlaubsziele in Deiner Nähe. Kennst Du Deine Region wirklich gut, geschweige denn Deutschland oder die umliegenden Länder? Vielleicht nein, weil es Dich immer in die Ferne zieht? Wie wäre es mit Mikroabenteuern in der Heimat oder in Nachbarländern, wie Frankreich, Luxemburg, Dänemark oder Österreich?
Genau das haben wir mal ausprobiert und unser eigenes Bundesland – das Saarland – erkundet. Resultat? Wir waren völlig begeistert über die vielen Möglichkeiten zum nachhaltigen Reisen durchs Saarland!
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Anreise mit Bus oder Bahn: Lass einfach mal den eigenen PKW stehen, auch wenn es das bequemste und günstigste Transportmittel ist. Ökologisch schneidet das Auto gar nicht gut ab und ist nach Kreuzfahrten und Flugzeugen der drittgrößte Verschmutzer…
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Vermeide Emissionen vor Ort: Am besten geht das, indem Du die Region emissionsfrei – nämlich per Rad oder zu Fuß – erkundest. Zu den größten Fahrradverleihern in Deutschland gehören nextbike, Call-a-Bike sowie Byke.
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Nutze die Öffentlichen Verkehrsangebote und CarSharing-Angebote vor Ort, in Deutschland sind das vor allem die Anbieter Car2Go, DriveNow, Snappcar, Cambio sowie Flinkster und nicht zu vergessen die Plattform Mitfahrgelegenheit.de.
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Wähle Deine Unterkunft bewusst aus: Achte auf Nachhaltigkeits-Siegel (CSR-Zertifikate), Energiesparmaßnahmen und auf Bio- bzw. regionale oder auch vegetarische Küche.
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Buy Local: Unterstütze die Wirtschaft vor Ort und die Einheimischen. Kaufe lokale Lebensmittel ein, bevorzuge das kleine Restaurant und Café vor Ort anstelle internationaler Ketten, wie McDonalds oder Starbucks. Probiere lokale Spezialitäten und kaufe Souvenirs in kleinen Geschäften.
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Mach keinen All-Inclusiv-Urlaub: AIl-Inclusiv Tourismus ist ein No-go beim Thema Nachhaltigkeit. Die billigen Pauschalangebote geben den Preisdruck auf allen Ebenen weiter und fördern Verschwendung und Billiglöhne. Die Einheimischen profitieren so gut wie gar nicht von dieser Art Tourismus.
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Pack nur so viel ein, wie Du brauchst: Ob bei Autofahrten oder Flügen – je schwerer Dein Gepäck, umso mehr CO₂ fällt auf Deiner Strecke an. Besonders vielseitig nutzbare und zeitlose Kleidung findest du bei NIKIN. Bonus: für jedes gekaufte Produkt made in Europa pflanzt das Schweizer Label einen Baum.
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Besorg Dir einen Reiseführer mit nachhaltigen Reisetipps: Unser Reiseblog reisefroh bietet Dir einen großen Fundus an nachhaltigen Reisethemen (auch bei Fernreisen! schau mal hier 6 Tipps zum nachhaltigen Reisen durch Thailand). Auch die Reisebücher von Stefan Loose* bemühen sich zunehmend um das Thema Nachhaltigkeit beim Reisen. Maritimi.de bietet ein kostenloses E-Book für bewusstes und gesundes Reisen zum Herunterladen an.
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Unterstütze nur Projekte, die dem Tierschutz dienen: das wohl bekannteste Beispiel: Elefanten in einem Auffangcamp füttern und waschen, statt reiten oder Walbeobachtung im Meer anstatt Zoo-Tourismus.
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Vermeide Flüge und Kreuzfahrten: Verzichte ganz darauf oder reduziere das Reisen mit dem Flugzeug auf ein Mal im Jahr oder alle zwei Jahre. Eine Fernreise per Kreuzfahrt mag ein großes Highlight sein, ist aber absolut nicht umweltfreundlich.
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Kompensiere Deine Reise: Wenn Du eine längere Strecke mit dem PKW unterwegs bist oder gar in ein fernes Reiseland per Flugzeug reist, dann kompensiere unbedingt Deinen CO₂-Ausstoß. Den Betrag Deiner Kompensation investieren die Anbieter (z.B. atmosfair oder die Klima-Kollekte) in grüne, nachhaltige Projekte.
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Wenn Du weit weg fliegst, dann für längere Zeit: Deine Reise nach Asien soll ein absolutes Highlight werden, dann plane eine längere Auszeit ein und bereise gleich mehrere Reiseländer und bleibe länger vor Ort. Das Stichwort: Slow Travel!
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Wenn Du fliegst, dann fliege direkt: Direktflüge verursachen weniger klimaschädliche CO₂ Emissionen als Flüge mit mehreren Stopps.
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Miete keinen Mietwagen: Nutze die Öffentlichen Verkehrsmittel, wie Bus und Bahn.
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Lass die Klimaanlage aus und tue Dir und der Umwelt etwas Gutes: Klimaanlagen sind nicht nur riesige Stromfresser, sondern auch Virenschleudern.
- Vermeide Plastik: Anstatt Wasser in Plastikflaschen für unterwegs zu kaufen, kannst Du eine Edelstahl Trinkflasche von zuhause mitnehmen oder eine robuste Glasflasche (z.B. soulbottles* die gemeinnützige Wasserprojekte unterstützen). Vermeide generell Wegwerfprodukte, wie Coffee to go Becher, Essen zum Mitnehmen in Plastikbehältern oder abgepacktes Obst und Gemüse. Das bekommst Du auch frisch und unverpackt auf dem Markt.
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Mein ganz persönlicher Tipp: Ich habe immer eine Tüte in meinem Rucksack und egal wo ich bin, ob am Strand in Portugal oder bei einer Mountainbike-Tour im Harz – ich sammele herumliegenden Müll auf und entsorge ihn später in der Mülltonne. Das kannst Du auch! 😉
- Gib Trinkgeld: hier spielt der soziale Aspekt eine Rolle. Viele Angestellten in der Tourismusbranche sind unterbezahlt und auf Trinkgeld angewiesen.
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Verinnerliche dieses Credo für Deine Reiseplanung: Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren. Dabei spielt die Reihenfolge eine wichtige Rolle. Kannst Du CO₂ Emissionen oder Plastik vermeiden? Ja? Super! Nein? Wie sieht es dann mit reduzieren aus? Ja? Na, immerhin! Nein? Dann bleibt nur noch das Kompensieren…
- Wähle einen nachhaltigen Reiseveranstalter: Viele von uns wollen auf spannende und individuelle Fernreisen nicht verzichten. Doch auch hier gibt es eine sinnvolle Alternative um das zu ermöglichen! Wähle einen Reiseveranstalter, der einen besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legt.
Hier kannst Du Dich völlig kostenlos und unverbindlich beraten lassen:

Meine TOP 5 für umweltbewusstes Reisen
Top 5 – Mobilität bei nachhaltigem Reisen / Tourismus
- Gar nicht verreisen: Einfach Mal die Ferien zuhause verbringen
- In Deiner Umgebung Radwandern oder Wandern gehen (unser Beispiel: die schönsten Wanderwege im Saarland)
- Mit dem Reisebus oder der Bahn verreisen
- Per Mitfahrgelegenheit verreisen
- PKW nutzen oder Camper mieten und auf Eco-Campingplätzen übernachten oder freistehen
Top 5 – nachhaltige Übernachtungen auf Reisen
- Zelten auf einem Eco-Camping
- Jugendherbergen
- Pensionen
- Homestays / Ferienwohnungen
- Bio-Bauernhöfe, Ökohotels und Ecolodges mit seriöser Zertifizierung
Top 5 – nachhaltige Tourismus-Aktivitäten im Urlaub
- Bei einem organisierten Beach Clean-Up mitmachen
- Wandern und Radwandern
- Surfen, Kanu – und Kajakfahren
- Buche nur bei Veranstaltern, die soziale Projekte oder Tier- und Naturschutzprojekte unterstützen
- Flohmarktbesuche statt Shopping

Nachhaltig reisen: Nützliches Hintergrundwissen für Deinen Urlaub
Was steckt hinter dem Begriff nachhaltig reisen?
Nachhaltig, grün, fair, umweltschonend, ökologisch, klimafreundlich, sozialverträglich: nachhaltiger Tourismus umfasst alle diese Attribute. Dazu gehören auch beispielsweise nachhaltige Waschmittel. Denn während die Mehrheit nur an CO₂-Emissionen denkt, verstecken sich hinter dem Begriff nachhaltig reisen auch Aspekte wie Menschenrechte und faire Löhne und das Wohl von Natur, Tier und Mensch.
Der VCD Verkehrsclub Deutschland e.V. beschreibt Nachhaltigkeit im Tourismus so: „(…) Reisen sollen dauerhaft ökologisch tragfähig, sozial gerecht sowie für die ortsansässige Bevölkerung wirtschaftlich sinnvoll sein und deren kulturelle Eigenständigkeit bewahren.“
Nachhaltig reisen bedeutet also die gesamte Wertschöpfungskette einer Reise zu beachten. Transport, Unterkunft, Verpflegung und Aktivitäten vor Ort sollten bestenfalls nachhaltig sein. Das entscheidende Stichwort ist Verantwortung und die liegt bei jedem einzelnen Reisenden.
Achtung: Natur- oder Ökotourismus begreift sich eher als naturnahe Erfahrung, aber das heißt nicht das diese zwingend nachhaltig ist. Auch Fairtrade zertifizierte Reisen bedeuten nicht, dass auch Transport, Unterbringung, Verpflegung und Ausflüge fair sind. Oft handelt es sich um einen Freiwilligeneinsatz für ein paar Tage vor Ort oder eine von Fair Trade Tourism zertifizierte Unterkunft.
Nachhaltiger Tourismus gelingt, wenn folgende Anliegen beachtet werden:
- Kleiner CO₂-Fußabdruck der gesamten Reise (Transport, Unterkunft, Essen, Aktivitäten)
- Unterkünfte und Aktivitäten schonen wertvolle Ressourcen (Wasser, Strom, fossile Brennstoffe)
- Gerechter, sozialer Tourismus (faire Löhne, Einhaltung der Gesetze und Menschenrechte)
- Der eigene materielle Vorteil steht auf Reisen nicht im Vordergrund
- Slow Travel: Qualität vor Quantität
- Flora und Fauna auf Reisen nicht zu schaden
- Sich der Kultur des Reiselands möglichst anzupassen
Nachhaltige Reisen müssen nicht zwangsläufig teurer sein!
Natürlich ist eine Ecolodge mit hohen Standards und kostenintensiver Zertifizierung teurer als ein normales Hotel. Aber wenn Du Dich für eine Übernachtung bei Einheimischen über Couchsurfing oder Homestay entscheidest, dann kommt Dich das sogar um einiges günstiger als ein Hotel und ist dabei sogar klimafreundlicher.
Günstig reisen mit geringem Umwelteinfluss? Unsere Lesetipps dazu: die besten Infos und Erfahrungen zum Couchsurfing sowie Trampen.
Auch bei nachhaltigen Reisen gilt: Wer jedoch Luxus erwartet, muss tiefer in die Tasche greifen. Auch AirBnB ist umweltfreundlicher und oft günstiger als eine große Hotel-Kette. AirBnB-Gäste haben einen um 78 % niedrigeren Energieverbrauch als Hotelgäste.
Allerdings steht AirBnB in heftiger Kritik, der lokalen Bevölkerung den Wohnraum streitig zu machen. Also doch nicht so nachhaltig? Diese Entscheidung muss natürlich jeder für sich persönlich treffen.
Warum nachhaltiger Tourismus so wichtig ist
Da das „Nicht-Reisen“ in unserer globalen Welt meines Erachtens vorerst keine realistische Option ist (bedenkt man allein die ganzen Geschäftsreisen), bleibt als einzige Alternative: weniger reisen und dafür aber nachhaltiger, bewusster und klimafreundlicher. Und das fängt beim Transport an und hört bei der Verpflegung auf.
Wir wissen, wie wichtig die biologische Vielfalt für das Überleben des Menschen ist. Schwindet diese Vielfalt, schwindet auch unsere Lebensgrundlage!
Reisen wir weiterhin unbedacht mehrmals im Jahr durch die ganze Welt, um Bucket-Lists abzuarbeiten, dann schwindet diese Grundlage auch durch uns.
Lasst uns also Quantität durch Qualität ersetzen!
Neben der Landwirtschaft und dem Bergbau gehört auch der Tourismus zu den Zerstörern der Natur, nicht zuletzt durch die übermäßigen CO₂-Emissionen beim Transport von Touristen weltweit.
Dabei ist der Tourismus selbst auf eine intakte Natur angewiesen. Hier greift das Konzept vom nachhaltigen Reisen: Verantwortungsvoller Tourismus schadet der Natur nicht, sondern nutzt und bewahrt sie.
Wenn Einheimische dauerhaft mehr Geld mit dem Erhalt der Naturschätze verdienen, werden sie sie nicht vernichten. Es handelt sich um eine Verkettung von Umständen, die bei Deiner Entscheidung anfängt, wie Du Urlaub machen möchtest.
Deshalb ist es so wichtig, dass jeder Einzelne verantwortungsvoll reist. Nachfrage und Angebot bestimmen wie immer den Markt – auch den nachhaltigen Tourismusmarkt. 🙂
Lesetipp: Besonders nachhaltig sind Urlaube im eigenen Land. Hier findest Du als Inspiration einige besonders schöne Reiseziele in Deutschland.
Tipps zur Planung Deiner Reise für einen nachhaltigen Urlaub
Ich liebe es zu reisen! Ich liebe es aus meiner Komfortzone auszutreten, um neue Erfahrungen in fremden Ländern, mit neuen Menschen, Kulturen und neuen Sprachen zu machen. Ich liebe die spektakulären Naturlandschaften.
Das dichte Grün der Tannen in Norwegen und die Gletscher in Island, die wie Rohdiamanten funkeln und doch… soll all das, was ich suche irgendwann nicht mehr sein. Und das Schlimmste: durch meine Reise trage ich dazu bei. Das Thema Klimaerwärmung macht mir das Reisen madig.
Mit der richtigen Herangehensweise kannst Du Deinen ökologischen Fußabdruck auf Reisen aber zumindest so gering wie möglich halten. Wie genau, erfährst Du jetzt. 🙂

1. Wie errechne ich den CO₂-Fußabdruck meiner Reise?
Der weltweite Tourismus ist für mehr als 8 % der globalen CO₂-Äquivalente verantwortlich. In den nächsten 20 Jahren soll sich diese Zahl verdoppeln, da der internationale Tourismus stark ansteigt. Wir Deutschen liegen hinter den USA und China an dritter Stelle als größter CO₂-Verursacher im weltweiten Tourismus laut einer Studie der University of Sydney (2018).
Um den CO₂-Fußabdruck Deiner Reise zu berechnen, müssen wir alle Bestandteile einer Reise betrachten:
- Transport: An- und Abreise in/aus dem Urlaub
- Unterkunft und Verpflegung während des Urlaubs
- Aktivitäten und Ausflüge im Urlaub vor Ort
Der größte Auswirkung direkt vorab: Selbst, wenn Du vor Ort auf höchste Klimaverträglichkeit und Nachhaltigkeit bei der Unterkunft und den Ausflügen achtest, ein Flug macht Deinen gesamten „guten Willen“ zunichte. Fliegen ist sozusagen die größte Schwachstelle des Reisens. Eine Kreuzfahrt ist im Übrigen nicht besser.
Ein Beispiel:
Du lebst in einer Großstadt, beziehst Ökostrom, fährst nur mit dem Rad zur Arbeit, Du ernährst Dich beispielsweise vegetarisch und heizt nur im Winter und lebst insgesamt konsumarm. Dann betragen Deine CO₂ Emissionen im Jahr um die 4 bis 5 Tonnen CO₂. Vorbildlich!
Jetzt fliegst Du aber von Deutschland nach Australien und bekommst allein deshalb ein Extra an 11 Tonnen CO₂! Diese 11 Tonnen kann kein Biohotel und keine Unterstützung eines sozialen Projekts wieder gut machen.
Der durchschnittliche CO₂-Jahresverbrauch eines Deutschen liegt übrigens bei 11,6 Tonnen… ist also ungefähr genauso hoch wie ein Langstreckenflug nach Sydney und zurück.
HACK Nr. 1: Überlege bei Deiner Reiseplanung: Muss ich wirklich fliegen, oder gibt es Alternativen? Wenn Du fliegst, dann kompensiere Deinen Flug und bleibe wenn möglich länger als nur 2 Wochen im Land. Versuche intelligent zu fliegen und die beste Fluggesellschaft mit der geringsten CO₂-Menge zu wählen. Schaue dafür in den Atmosfair Airline Index von 2018. Auf dem ersten Platz landet aktuell für Langstrecken (> 3.800 km) TUI Airways.

HACK Nr. 2: Überlege bei Deiner Kreuzfahrt: Muss ich wirklich eine Kreuzfahrt machen? Gibt es Alternativen? Wenn Du trotzdem unbedingt eine Kreuzfahrt machen möchtest, dann kompensiere sie. Betrachte diese Kreuzfahrt als großes Highlight, ohne direkt im nächsten Jahr wieder auf einen Luxusliner steigen zu müssen.
Während Du bei atmosfair nur den CO₂-Verbrauch eines Fluges berechnen kannst, ist es mit dem CO₂-Rechner des Umweltbundesamtes möglich, den CO₂-Ausstoß anderer Transportmittel (über den Reiter Mobilität) zu errechnen: ob Flug, Reise mit dem Bus, mit dem eigenen PKW oder mit der Bahn.
Auch bei myclimate kannst Du den CO₂-Fußabdruck Deiner An- und Abreise in den Urlaub mit dem eigenen PKW, Flugzeug oder Kreuzfahrtschiff errechnen.
Achtung Wohnmobil-Fahrer: Nicht zu unterschätzen sind Wohnmobile und Wohnwagen, die je nach Größe, Spritverbrauch und Personenauslastung hohe Emissionen ausstoßen können! Wenn Du also mit dem Wohnmobil verreisen möchtest, dann am besten mit einem kleinen Camper und bei voller Personenauslastung.

Lesetipp: Alle Infos um per Bahn den Kontinent zu erkunden findest Du in unserem Beitrag Interrail Europa.
HACK Nr. 3: Versuche bei Deiner nächsten Reise, wenn möglich auf Bus – oder Bahn umzuschwenken und lasse Deinen PKW oder das Wohnmobil zuhause stehen.
Während die An- und Abreise in den Urlaub noch recht unproblematisch zu berechnen ist, wird es beim Thema Unterkunft, Verpflegung und Aktivitäten und anderen Dingen etwas schwieriger. Rechner gibt es dafür nicht, da viele unterschiedliche Faktoren bei der Berechnung des CO₂-Ausstoßes einer Übernachtung eine Rolle spielen.
Dass Aktivitäten, wie Helicopter Sightseeing, eine Jeeptour oder eine Rundreise mit dem Mietwagen überhaupt nicht klimafreundlich sind, ist klar. Skigebiete, die mit Schneekanonen betrieben werden oder Luxusanlagen mit extrem hohem Wasserverbrauch ebenfalls nicht.
Damit du eine passende nachhaltige Unterkunft findest, helfen Dir Zertifikate, Siegel, Websites und Reiseanbieter, die Du weiter unten findest.
Auch hier gilt, je nachhaltiger, desto besser: ob Bio-Essen aus der Umgebung, Stromerzeugung aus der Photovoltaik-Anlage, Wassermanagement mit Regenwasser, vegane Kost, Komposttoilette, Hausbau mit nachhaltigen und schadstofffreien Materialien, faire Entlohnung der Angestellten oder eine Hotelausstattung aus Recycling-Materialien.
HACK Nr. 4: Wenn Du neben dem Transport zusätzlich für Unterkunft, Verpflegung und Aktivitäten und andere Dinge CO₂ kompensieren möchtest, so kannst Du bei atmosfair auch einfach Deine Wunschmenge an CO₂-Kompensation angeben. Das heißt Du errechnest die CO₂ Emissionen Deines Transports und addierst pauschal 25 %.
Lesetipp: Genauere Infos, wie und warum wir die CO₂ Emissionen unserer Reisen kompensieren findest Du im Beitrag CO₂ kompensieren.
2. Hilft CO₂ Kompensieren wirklich?
Was haben unser Reiseblog reisefroh, Greenpeace und die Deutsche Post gemeinsam? Sie alle kompensieren ihren CO₂-Ausstoß freiwillig. Wir alle können freiwillig das Kohlendioxid, dass wir verursachen, mit verhältnismäßig wenig Geld kompensieren.
Kompensation bedeutet, dass Du je nachdem wie viele Tonnen CO₂ Deine Reise verursacht, einen Geldbetrag an einen Anbieter von Kompensationsdienstleistungen zahlst. Dein Betrag wird anschließend in Klimaschutzprojekte investiert. Du kannst z.B. auch Deine Website kompensieren oder Deine Geschäftsaktivitäten. Eigentlich alles was Emissionen verursacht…
Lange war ich mir nicht sicher, ob ich mir damit nicht nur ein gutes Gewissen erkaufe, da die Projekte, die unterstützt werden nicht immer dem Umweltschaden gerecht werden.
Doch ich habe mich entschlossen: Ich werde zukünftig meine Reisen kompensieren, wenn ich Treibhausgase nicht vermeiden kann.
Warum?
Der Autor von „Fairreisen“ – Frank Herrmann – hat mich überzeugt, dass man dem Klima aktuell nicht schneller und effizienter helfen kann. Es sei denn natürlich man vermeidet CO₂. Bis es so weit ist, dass es einen internationalen Emissionshandel gibt, sollten wir also freiwillig kompensieren.
Hier gilt natürlich, trotzdem das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: Emissionen zu reduzieren und Flüge bzw. die Art des Transports auf Reisen immer zu überdenken.
HACK Nr. 5: Du kannst nicht nur das CO₂ Deiner Reise kompensieren, sondern auch monatlich oder jährlich einen Wunschbetrag an CO₂ (auch als Abo) kompensieren, um Deine Gesamtemissionen auszugleichen. Bei einem deutschen Durchschnitt von 11,6 Tonnen CO₂ pro Jahr würdest Du monatlich 23 € für die Kompensation bei atmosfair zahlen.
Schon gewusst? Der maximal noch klimaverträgliche Ausstoß von CO₂ liegt im Durchschnitt bei nur 2,3 Tonnen pro Person und Jahr!

3. Bei welchen seriösen Anbietern kannst Du das CO₂ Deiner Reise kompensieren?
Wenn Du das CO₂ Deiner Reise kompensieren möchtest, dann rate ich Dir nur zu Anbietern, die sogenannte CDM Gold-Standard-Projekte unterstützen, da sie bei Tests die besten Ergebnisse erhalten haben.
Der CDM-Gold-Standard ist der aktuell strengste verfügbare Standard für Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern und stellt eine hohe Qualität des Projektes beim Erreichen von Umwelt- und Entwicklungszielen im Gastland sicher.
Einige Beispiele:
- CO₂-Kompensation mit atmosfair: atmosfair ist eine Non-Profit-Organisation aus Berlin, gilt als einer der besten Anbieter und ist mehrfacher Testsieger. atmosfair erbringt aktuell 90 % der CO₂-Einsparungen nach dem CDM Gold Standard.
» Note Stiftung Warentest: sehr gut (0,6) - CO₂-Kompensation mit KlimaKollekte: KlimaKollekte ist ein kirchlicher und gemeinnütziger Kompensationsfonds, der 2018 ebenfalls mit der Note „sehr gut“ von Stiftung Warentest ausgezeichnet wurde. Die CO₂-Emissionen werden durch Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern ausgeglichen, die ebenfalls dem CDM Gold Standard entsprechen.
» Note Stiftung Warentest: sehr gut (1,1) - CO₂-Kompensation mit Primaklima: Primaklima ist ein gemeinnütziger Verein, der sich auf Aufforstungsprojekte fokussiert und ebenfalls die Note „sehr gut“ erhalten hat. Da Bäume das meiste CO₂ binden können, ist Aufforstung eine wirkungsvolle Maßnahme in Zeiten des Klimawandels. Die Waldprojekte werden in Deutschland, Bolivien (Gold Standard) und in Uganda (VCS/CCBS Standard) umgesetzt. Aber Vorsicht: Es gibt auch kritische Stimmen gegenüber Aufforstungsprojekten zu CO₂ Zwecken. Mehr dazu findest Du hier.
» Note Stiftung Warentest: sehr gut (1,5) - CO₂-Kompensation mit myclimate: myclimate ist ein gemeinnütziger Anbieter aus der Schweiz, die europäische und internationale Klimaschutzprojekte mit höchsten Standards (CDM, GoldStandard, Plan Vivo) umsetzen und die Note „gut“ erhalten hat.
» Note Stiftung Warentest: gut (2,2)
Achtung: Laut der Studie von Stiftung Warentest vom März 2018 solltest Du allerdings die Finger von den Anbietern Arktik (Note 4,2) und KlimaManufaktur (Note 4,0) lassen, die im Test aufgrund mangelnder Transparenz (Note für Transparenz: mangelhaft – 5,2) leider durchgefallen sind!
HACK Nr. 6: Kompensiere Deine Reise! Achte darauf, nur zertifizierte Projekte mit CDM Gold Standard zu unterstützen.
Zwischenfazit: CO₂ der Reisen kompensieren – so geht’s!
- Melde Dich bei einer Webseite Deiner Wahl für CO₂-Ausgleich an
- Gib Deine Art von Reise oder den Flug, den Du planst, in den Rechner ein
- Der Rechner ermittelt den CO₂-Ausstoß und den Preis, den Du zahlen musst, um die Emissionen Deiner Reise zu neutralisieren
- Wenn Du den Preis zahlst, erhältst Du ein Zertifikat und eine Spendenbescheinigung und hast Deine Kohlendioxid-Emission neutralisiert. Fertig ist der CO₂-Ausgleich Deiner Reise! 🙂
HACK Nr. 7: Wenn Du kompensierst, erhältst Du ein persönliches Zertifikat und eine Spendenbescheinigung. Dein Klimaschutzbeitrag ist steuerlich absetzbar!
4. Nachhaltige Siegel im Tourismus & CSR-Zertifizierungen
Weltweit gibt es um die 140 Siegel: Internationale, nationale, regionale oder ganz spezifische, die nur auf einzelne Branchen, wie Campingplätze gemünzt sind. Aber kaum einer kennt sie.
Das ist kein Wunder, denn zu viele Siegel verunsichern. Um die Verwirrung perfekt zu machen, hat auch jedes Siegel eine eigene Kriterienauswahl und Prüfung.
Anders als „bio“ sind die Begriffe „nachhaltig“ und „fair“ nicht gesetzlich geschützt und können frei verwendet werden. So lassen große Reiseanbieter ihre eigenen „weichen“ Siegel entstehen und versuchen mit kleinen Projekten das unsaubere Kerngeschäft zu verstecken.
Fakten, an denen Du ein seriöses nachhaltiges CSR-Siegel in der Reisebranche erkennen kannst:
- Hohe Transparenz: Du wirst informiert, wer hinter dem Siegel steht und welche Kriterien zertifiziert werden.
- Unabhängige und regelmäßige Prüfung: Die Einhaltung der Kriterien wird von einem unabhängigen Institut geprüft. Du erhältst Auskunft über den Prüfer.
- Alle Aspekte der Nachhaltigkeit werden beachtet: Nicht nur Umweltaspekte, sondern auch soziale, menschenrechtliche und ökonomische Aspekte werden berücksichtigt.

HACK Nr. 8: Labels können Orientierung geben und sind wichtig. Achte allerdings immer auf seriöse Zertifizierungen. Mein absoluter Favorit und immer wieder ausgezeichneter Anbieter ist TourCert. Wenn Du Dich über andere Labels informieren möchtest, dann schau Dir den Wegweiser durch den Labeldschungel von fairunterwegs.org.
Da Du sicher keine Zeit und Lust hast Dich in Vorbereitung auf Deine Reise durch die Siegelflut zu kämpfen, gebe ich Dir eine Auswahl an seriösen Siegeln an die Hand, die Dir Orientierung bieten:
- TourCert (weltweit): Internationales CSR (Corporate Social Responsability) Siegel, das aktuell über 320 Reisebüros, Reiseveranstalter und Unterkünfte vorweisen können. Die Zertifizierung berücksichtigt ökologische und soziale Kriterien und die gesamte Dienstleistungskette der Reise. Bei TourCert wird auch auf eine möglichst klimaschonende An- und Abreise zum Urlaub geachtet. Die unabhängige Überprüfung findet aller zwei bis drei Jahre statt. Unter der TourCert-Community kannst Du alle Unterkünfte, Destinationen, Reiseveranstalter und Gemeinden finden, die ein TourCert-Siegel besitzen, darunter ist auch der Reiseveranstalter Fairaway*.
- GreenGlobe (weltweit): Die GreenGlobe Certification steht für wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit von Unternehmen in der Tourismus- und Reisebranche. 70 % der Kriterien behandeln den Umweltbereich, 30% sozio-kulturelle Aspekte. Darunter zählt zum Beispiel der Umgang mit Energie, Abfall und Wasser, aber auch die Interaktion mit dem sozialen und gesellschaftlichen Umfeld. Die Bewertung wird von einem unabhängigen Prüfer vor Ort vorgenommen. Das Unternehmen verpflichtet sich mit dem Siegel für eine jährliche Leistungsverbesserung im Bereich Nachhaltigkeit.
- GreenSign (weltweit): Umwelt-Zertifikat für Hotels, die von GreenSign je nach ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Ansprüchen in fünf Zertifizierungsstufen eingeordnet werden. Je mehr der insgesamt 85 Kriterien erfüllt werden, desto besser die Auszeichnung: Mindestens 50 % entsprechen Level 1 (das Hotel erfüllt erste Ansätze), mehr als 90 % entsprechen Level 5 (das Hotel hat Vorbildcharakter). Ein unabhängiger Prüfer prüft aller drei Jahre vor Ort die Einhaltung der Kriterien.
- Viabono – Auszeichnung umwelt- und klimafreundlich reisen (Deutschland): Viabono ist ein Verein, der 2002 auf Initiative des Bundesumweltministeriums gegründet wurde und vor allem für Verbesserungen in den Bereichen Abwasser, Abfall und Energie steht. Außerdem ist die Verwendung von regionalen und ökologischen Lebensmitteln Pflicht. Rund 250 Hotels, Ferienwohnungen, Tagungshäuser, Campingplätze, Restaurants, Naturparks und Kanuanbieter wurden bis jetzt mit dem Viabono-Siegel ausgezeichnet. Nachteil: der soziale Aspekt beschränkt sich auf den ortsüblichen Tariflohn und es gibt keinen Prüfer vor Ort, sondern lediglich eine Selbstauskunft durch die Mitglieder.
- Österreichisches Umweltzeichen für Tourismus (Österreich, Schweiz, Italien): Staatliches Umweltlabel aus Österreich für umweltbewusste Hotels, Campingplätze, Restaurants und Reiseveranstalter. Nachteil: auf soziale Aspekte wird nicht geachtet und es gibt keine Informationen über eine unabhängige Prüfungsstelle.
- ibex fairstay (Schweiz): ibex fairstay bezeichnet seine ausgezeichneten Unterkünfte als „enkeltauglich“ d.h. sie handeln überdurchschnittlich nachhaltig. Die Einhaltung der Kriterien in den Bereichen Regionalität, soziales Engagement, Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Servicequalität wird alle drei Jahre von einem unabhängigen Auditor überprüft.
- Ecocamping (Europa): Über 200 Campingplätze wurden bis jetzt mit dem Label Ecocamping „umweltfreundliche Campingplätze“ ausgezeichnet. Ecocamping ist ein mehrfach preisgekrönter Verein, der den Umwelt- und Naturschutz auf Campingplätzen fördert. Für die Zertifizierung müssen die Campingplätze einen Maßnahmenplan für jeweils drei Jahre erstellen und Ihren Energieverbrauch deutlich senken. Die Überprüfung wird von Ecocamping e.V. übernommen, und ein unabhängiger Expertenbeirat überwacht den Verein. 12 besonders nachhaltige Campingplätze wurden mit dem Siegel „klimafreundlicher Betrieb“ ausgezeichnet. Alle ausgezeichneten Campingplätze findest Du in der Datenbank von Ecocamping.
HACK Nr. 9: Die Siegel beziehen sich oft nur auf Unterkünfte. Da aber 75 % der Treibhausgase durch Verkehr und Transport entstehen, sollte dieser Punkt nicht vernachlässigt werden! Plane Deine Reise am besten mit Reiseveranstaltern, die TourCert-Mitglied sind, denn sie berücksichtigen auch den Transport im Urlaub. Das Siegel wird nur vergeben, wenn nach einer langen Anreise ein längerer Aufenthalt folgt, die CO₂-Kompensation im Reisepreis enthalten ist und Inlandsflüge vermieden werden.
» Alle TourCert-Mitglieder findest Du hier.
5. Meine Tipps, wo Du auf Reisen nachhaltige Unterkünfte findest
Es gibt verschiedene Websites, die nachhaltige Unterkünfte in Datenbanken zusammengefasst haben und wo Du ganz einfach für Deine Reise suchen und buchen kannst.
Dazu gehören:
- BioHotels
- Ecobnb
- Good Travel
- Greenhotelworld
- Greenpearls
- Greenline-Hotels
- AirBnB (wenn Du in der Auswahl nach besonderen Unterkünften filterst, kannst Du in Jurten, Baumhäusern, Bauwägen oder Tiny Houses übernachten)
Für einen nachhaltigen Urlaub auf dem Campingplatz oder Stellplatz, schau auf der Internetseite von Landvergnügen nach. Auch Homecamper (aktuell nur auf Englisch und Französisch) könnte eine gute Camping-Alternative sein. 🙂

Lesetipp: Passend zu einem bewussten Lifestyle gehört auch fair produzierte Kleidung. Schau Dir hier unseren Test der besten nachhaltigen Yoga Leggins an!
Nachhaltige Reiseveranstalter
Laut einer Onlinebefragung des DRV beschäftigen sich nur wenige Reisebüros mit dem Thema Nachhaltigkeit. Du kannst aber direkt die Veranstalter ansteuern, die sich das Thema Nachhaltigkeit auf die Flagge geschrieben haben.
Ich habe mir insbesondere den nachhaltigen Reiseveranstalter Fairaway genauer angeschaut, da wir damit bereits sehr gute Erfahrungen gemacht haben.
Mein Tipp: Nachhaltig reisen mit Fairaway
Fairaway* ist ein nachhaltiger Online-Reiseveranstalter aus Krefeld (mit Hauptsitz in den Niederlanden) und legt seinen Fokus auf authentische Reisen mit lokalen Reiseexperten in der ganzen Welt, die Dir mehr als nur die Hotspots des Landes zeigen.
Die lokalen Experten leben schon lange vor Ort, kennen die besten Geheimtipps und beziehen die lokale Bevölkerung und Wirtschaft in ihre Touren ein. Nicht selten wirst Du auf solchen Reisen mit der Gastfamilie an einem Tisch sitzen. So lernst Du die Locals wirklich kennen und kehrst mit unvergesslichen Erinnerungen zurück aus dem Urlaub! 🙂
Was macht Fairaway zu einem nachhaltigen Reiseanbieter?
- Fairaway ist TourCert-Mitglied und erfüllt damit die strengen Nachhaltigkeitskriterien des TourCert-Siegels
- Fairaway ist Teil der Community „Forum anders reisen“ (mehr Infos dazu findest Du weiter unten)
- Fairaway kompensiert alle CO₂-Emissionen Deiner Reise
- Alle Reiseexperten sind durch „Travellife – Sustainability in Tourism“ zertifiziert und werden fair bezahlt
- Übernachtungen in lokalen Familienpensionen
- Die Einheimischen profitieren durch eine faire und direkte Vergütung
- Fairaway kommuniziert transparent über die Einnahme pro Buchung einer Reise
- Fairaway fördert mit seinen Reisen Respekt, Diversität und die allgemeine Wertschätzung
Und das ist noch nicht alles! Denn um das Konzept des nachhaltigen Reisens wirklich umzusetzen, verzichtet das Unternehmen bei seinen Angeboten bewusst auf Inlandsflüge.
Klingt gut? Dann kannst Du Dich hier kostenlos und unverbindlich beraten lassen:
Gut zu wissen: das forum anders reisen
Das forum anders reisen ist ein Verband von aktuell 130 Reiseveranstaltern, die weltweit agieren und sich für nachhaltigen Tourismus engagieren. Mitglieder können nur Reiseanbieter werden, die den CSR-TourCert Check bestehen.
Bei erfolgreichem Abschluss wird das Siegel für zwei, anschließend für drei Jahre vergeben. Auf der Webseite kannst Du Dein Reiseland und Deine Reisedaten eingeben und erhältst eine Auswahl an passenden Reisen.
Du kannst Deine Reise auch direkt auf der Webseite buchen. Neben ganzen Touren findest Du auch eine ganze Rubrik „Unterkünfte“ und einen Filter je nach Reiseart: Erlebnisreise, Studienreise, Jugendreise, Radreise etc.
Was macht forum anders reisen zu einem nachhaltigen Verband von Reiseveranstaltern?
- Die Mitglieder verpflichten sich zur Einhaltung eines umfassenden Kriterienkatalogs für umweltfreundliches und sozialverträgliches Reisen
- Alle Mitglieder verpflichten sich an einem einheitlichen CSR-Prozess teilzunehmen und sich von TourCert zertifizieren zu lassen
- Alle Unternehmensbereiche der Mitglieder werden regelmäßig von einem unabhängigen Zertifizierungsrat auf Nachhaltigkeit überprüft
HACK Nr. 10: Wenn Du Dir einen größeren Überblick über nachhaltige Reiseveranstalter verschaffen möchtest, dann schau zum Beispiel in die TourCert-Community und filtere nach Reiseveranstalter.

Wenn Dich das Thema Nachhaltigkeit interessiert, sind auch diese Artikel für Dich spannend:
- 28 coole, umweltfreundliche Ideen für Familie und Freunde findest Du in meinem Beitrag Nachhaltige Geschenke.
- Ökostrom für unterwegs? So geht’s: Solar-Equipment zum nachhaltigen Reisen
Mein persönliches Fazit | Warum jeder seinen eigenen Weg beim Reisen finden muss
„Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet“.
Dieser Satz des deutschen Schriftstellers Hans-Magnus Enzensberger hallt in meinen Ohren nach, wie ein Nebelhorn! Warnung vor dem allgemein gefährlichen Tourist? Ist das, was ich so liebe – Reisen – tatsächlich so schlimm?
In Zeiten des Pariser Klimaabkommens und der Klimaerwärmung, hat das, was Herr Enzensberger bereits 1979 sagte, noch eine viel größere Reichweite. Also habe ich mich gefragt: „Hilft in diesem Fall nachhaltiges Reisen?“
Bin ich vor zwei Jahren noch mit Vorfreude für Fernreisen ins Flugzeug gestiegen, um ein neues Reiseziel zu erkunden, so zerbreche ich mir heute den Kopf, wie ich verreisen kann, ohne die Umwelt noch mehr zu belasten.
Allgemeine Zweifel kommen auf: Schließen sich Reisen und Nachhaltigkeit nicht aus? Ist nachhaltiger Tourismus eine Utopie? Erzeuge ich nicht mit jeder Reise extra CO₂-Emissionen, die auf das Konto der Umwelt gehen? Bleibe ich mir überhaupt treu, wenn ich gern nachhaltig leben möchte und trotzdem reise?

Ich habe mir das Buch Fairreisen* besorgt (Auflage 2016, Preis
Der erste Schritt ist Information. Klopfe Dir doch schon einmal auf die Schulter, dass Du Dich überhaupt mit dem Thema nachhaltig Reisen auseinandersetzt. Damit gehörst Du noch zu den wenigsten, trotz Fridays for Future Bewegung und Greta Thunberg.
Nachhaltigkeit ist im Tourismus immer noch weit davon entfernt ein Massenphänomen zu sein!
Was mache ich und was machst Du jetzt mit all den Infos und Tipps für die Planung und Umsetzung der Reisen?
Die Umsetzung sieht bei jedem anders aus. Manche buchen ihre Reise bei nachhaltigen Reiseveranstaltern, andere werden ihren Flug kompensieren oder verzichten komplett auf Kreuzfahrten und Fernreisen per Flugzeug.
Für mich hat dieser Artikel sein Ziel erreicht, wenn Du Dir zukünftig vornimmst nur noch ein Mal im Jahr zu fliegen, anstatt drei Mal. Oder Du einen längeren und umweltbewussten Urlaub machst, anstatt vier kurze Urlaube übers Jahr verteilt.
Nach vielen Gesprächen und reifer Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es nicht der richtige Weg ist sich das Reisen asketisch zu verbieten, aber es darf weniger sein und dadurch bewusster stattfinden.
Denn Reisen ist und bleibt für mich ein elementarer Bestandteil für Weltoffenheit, Völkerverständigung und gegen Rassismus – und das brauchen wir gerade wieder mehr denn je!
Mein Fazit: Ich finde den Weg des nachhaltigen Reisens einen sehr guten, ja wenn nicht sogar den einzigen.
Trotz allem hadere ich immer noch mit der Ferienplanung. Einfach im März dem deutschen Winter den Rücken zu kehren und in die Sonne zu fliegen, das kann ich trotz kompensieren leider nicht mehr, denn so richtig wohl ist mir beim Einsteigen in den Flieger nicht. Flugscham, ja sie hat auch mich ergriffen. Ich muss meinen Weg noch finden, um meinem eigenen Bild vom nachhaltigen Reisen wirklich gerecht zu werden.
Vielleicht wird es stattdessen im März der Harz… mal sehen. 🙂
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