Wir reisen um die Welt und installieren währenddessen Solaranlagen in Entwicklungsländern. Soweit, so gut… Aber was spielt sich noch so ab, während wir in der tropischen Hitze schwitzend auf den Dächern herumkrabbeln?
Was erleben wir währenddessen eigentlich? Und was passiert, wenn man ein Land wie Kambodscha nicht mehr als Tourist bereist, sondern als Mitglied einer NGO, der den Menschen vor Ort Hilfe bietet?
Wir werfen heute einen Blick hinter die Kulissen für Dich. 🙂
Inhaltsverzeichnis
Das Solarprojekt: Ein alter Farmer kämpft für eine bessere Zukunft
Nachdem wir unser erstes Solarprojekt in Kambodscha erfolgreich abgeschlossen hatten führte uns unser nächstes Projekt zu einem alten Farmer und seiner Frau. Auch diese beiden leben in einer erbärmlichen Strohhütte mit löchrigem Blechdach.
Beide haben keine Kinder und arbeiten den ganzen Tag auf der Orangen-Farm hinter ihrem Haus. Kann man unter solchen Umständen in Kambodscha denn nicht von seinem hart erarbeiteten Einkommen leben?
Die erschreckende Antwort ist: Nein, man kann es nicht. Zumindest nicht gut. Zwar verdienen die beiden genug um nicht ums Verhungern kämpfen zu müssen, aber für mehr reicht es nicht.
Und an das Luxusgut „Strom“ war für beide nicht zu denken. Da die Farm nicht ihnen gehört gehen sämtliche Erträge an den Besitzer.
Pilotprojekt – Solaranlagen als Hilfe zur Selbsthilfe
Wir haben uns aber noch aus einem anderen Grund für die Annahme dieses Projektes entschieden: Wir wollen beobachten, wie sehr elektrisches Licht tatsächlich ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ darstellen kann und falls ja, wie sich das Leben der Menschen dadurch in den nächsten Monaten und Jahren verändern wird.
Da der Farmer bereits eine feste Arbeit hat aber keine Aussicht auf ein besseres Einkommen, stellt der Faktor Licht die einzige große Veränderung in seinem Alltag dar. Hat dieser Faktor tatsächlich Einfluss auf die Entwicklung? Wie wird sich die Verbesserung der Lebensqualität auswirken?
Fragen, die uns brennend interessieren. 🙂 Wir sprachen also mit unserem lokalen Kontakt Narath, der uns versprach in regelmäßigen Abständen darüber zu berichten wie sich der Alltag des Paares durch den Einsatz von Solarenergie verändert…
Die umgekehrte Welt
Da das Haus umgeben ist von Reisfeldern, Orangenplantagen und anderen Obstsorten, spazierten wir zuerst einige Minuten durch die Farm, bevor wir die Blechhütte erreichten. Dort angekommen wurden wir bereits erwartet. Zahlreiche neugierige Nachbarn hatten sich versammelt um sich dieses Ereignis ganz genau anzuschauen.
Wir wurden freundlich begrüßt und ganz genau unter die Lupe genommen. 🙂
Kaum angekommen packten wir die Solaranlage aus und Sebastian inspizierte die Hütte und das Dach um die passende Installation vorzunehmen. Und dann ging es für ihn in der prallen Mittagssonne Kambodschas mal wieder auf die Leiter um die Solaranlage auf dem Dach zu befestigen und die Kabel zu verlegen.
Wie Du Dir vorstellen kannst waren wir nach kürzester Zeit schon nass geschwitzt! 😉
Und desto angestrengter wir aussahen, desto ausgelassener wurde die Stimmung unter den Dorfbewohnern. So etwas hatten sie noch nicht gesehen. Touristen, die für sie in der Sonne schwitzten während sie selbst ausgeruht und Orangen futternd gemütlich auf Strohmatten saßen. Welch umgekehrte, schöne Welt!
Und wenn es etwas gibt, das wir an Asiaten wirklich lieben, dann ist es ihr mitreißender Humor. Auch wenn wir beide ganz klar der Anlass zur Belustigung waren, mussten wir einfach mit lachen. Die Situation war zu witzig und da uns Narath alles übersetzte, hatten wir einen riesigen Spaß.
Neugierig wie sie sind, wurden wir erst einmal mit Fragen gelöchert. Alter? Verheiratet? Kinder? …
Die Krönung war dann, als sich der größte Spaßvogel von ihnen vor Lachen nicht mehr halten konnte und fast schon auf dem Boden liegend feststellte, dass Sebastian bestimmt die Kraft für unseren ‚Honeymoon‘ heute Abend fehlen würde wenn er weiter so rackern würde.
Wir sind uns sicher – sie haben sich köstlich amüsiert. 🙂
Besichtigung der umliegenden Farmen
Als wir fertig waren, wurden uns als Dankeschön zahlreiche frische Orangen geschenkt, die wir noch mit allen anderen zusammen sitzend aßen. Frisch vom Baum direkt neben dem Haus – einfach köstlich!
Als wir dann aufstanden um wieder zurückzufahren und die wohlverdiente Dusche zu genießen, wollten uns alle noch ihre Farmen in der näheren Umgebung zeigen. So eine einmalige Gelegenheit konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen: Eine private Führung durch alles, was in der Region Battambang angebaut wurde inklusive Verköstigung vor Ort!
Und so verbrachten wir die nächsten Stunden damit Chili- & Auberginen-Felder, sowie sämtliche Tropenfrucht-Plantagen zu besichtigen.
Als wir dann abends total fertig aber mit einem breiten Grinsen beim Essen saßen, schauten wir uns glücklich an. Was für ein Tag! 🙂 Egal wie viel Zeit wir in Kambodscha verbracht hätten, solche Einblicke hätten wir ohne unsere Solaranlagen niemals bekommen…
Solarprojekte Kambodscha | Ein Blick hinter die Kulissen:
Wir haben geschwitzt, gelacht und jede Menge erlebt. Dank unserer Solarprojekte haben wir unbezahlbare und unverfälschte Einblicke in das eigentliche Leben der Menschen in Kambodscha bekommen.
Wir waren in Gegenden, in denen vor uns kaum Touristen waren und haben gesehen, wie die bittere Realität für die meisten Kambodschaner auf dem Land tatsächlich aussieht…
Das schönste aber für uns war das Lächeln und der Dank der Menschen denen wir helfen konnten. Wir werden diese einmalige Zeit niemals vergessen. 🙂
Alle Solarprojekte werden durch Spendengelder und Mitgliedsbeiträge des Vereins SunHelp International e.V. finanziert. Du möchtest bei unserem gemeinnützigen Verein Mitglied werden oder uns durch eine Spende unterstützen?
Unser Engagement und das unserer Mitglieder erfolgt ehrenamtlich und alle Spenden sind steuerlich absetzbar. Hier findest Du noch viele weitere Informationen zu unserer Solarmission! 😀
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Weitere Artikel und Infos zu diesem faszinierenden Land gibt’s hier:
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Übrigens: Eine detaillierte Kostenaufstellung unserer Kambodscha-Reise findest Du hier: Kambodscha – Kosten im Detail. Weitere Highlights des Landes sind außerdem Kampot und natürlich die größte Tempelanlage der Welt – Angkor Wat! 🙂
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