Das Bundesland Sachsen bietet Dir nicht nur zahlreiche interessante Ziele für einen ausgedehnten Städtetrip, wie Meißen, Dresden und Leipzig. Während Deiner Reisen nach Sachsen wirst Du auch die Sächsische Küche kennenlernen. Diese ist durchaus so bodenständig, wie Du vielleicht vermuten wirst, bietet Dir aber auch einige interessante Highlights. Die sächsische Küche ist geprägt von diversen Einflüssen, unter anderem aus den benachbarten Ländern Polen und Tschechien, doch auch aus Ostpreußen.
Sachsen ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Besonders schön ist es hier aber in der Vorweihnachts- und Adventszeit. Denk einmal an das romantische Erzgebirge mit seiner Holzbaukunst oder an die Weihnachtsmärkte mit ihren zahlreichen Leckereien. Der Dresdner Striezlmarkt ist in ganz Deutschland bekannt. Hier und natürlich auch auf den Weihnachtsmärkten in anderen sächsischen Städten ist die sächsische Küche präsent und Du kannst die beliebtesten Spezialitäten Sachsens ausgiebig kosten. Nachfolgend geben wir Dir eine Übersicht über die Top 10 Rezepte Sachsens. Wie Du vielleicht bemerken wirst, sind dabei viele weihnachtliche Rezepte, denn vor allem für diese ist die sächsische Küche bekannt.
Inhaltsverzeichnis
- Quarkkeulchen – Top 1
- Sächsische Flecke – Top 2
- Leipziger Allerlei – Top 3
- Sächsisches Feuerfleisch – Top 4
- Pulsnitzer Lebkuchen – Top 5
- Leipziger Lerchen – Top 6
- Der Dresdner Christstollen – Top 7
- Leipziger Räbchen – Top 8
- Dresdner Eierschecke – Top 9
- Meissner Fummel – Top 10
- Unser Fazit zur sächsischen Küche
Quarkkeulchen – Top 1
Für Leckermäuler längst kein Geheimtipp mehr sind die sächsischen Quarkkeulchen. Als eine süße Nachspeise müssen Sie sich vor Kaiserschmarrn, Tiramisu und Co. nicht verstecken. Die perfekten Sächsischen Quarkkeulchen sind goldbraun gebacken, mit einem Hauch von Säure und mit dem knackigen Biss von Rosinen. Die traditionellen Quarkkeulchen werden aus Kartoffeln, Quark und Ei hergestellt. Du kannst die Keulchen nur mit Puderzucker bestreuen oder für den ultimativen Genuss mit Apfelmus servieren. Nicht nur als Dessert, sondern auch als süße Hauptmahlzeit sind die Quarkkeulchen nicht zu verachten.
Sächsische Flecke – Top 2
Der Sächsische Fleckeneintopf ist mit Abstand das deftigste Gericht der Sächsischen Küche. Dieser Eintopf wird aus den Innereien von Rind, Kalb oder Schaf hergestellt. Einst war dies ein bekanntes Armeleuteessen in Sachsen, denn die Zutaten waren günstig und der Eintopf dennoch sehr nahrhaft und sättigend. Etwa um das Jahr 1900 war die Sächsische Flecke der beliebteste Eintopf in Sachsen und noch heute kannst Du ihn auf der Speisekarte in zahlreichen Restaurants finden. Auch küchenfertig in der Dose kannst Du Dir den Eintopf im Supermarkt kaufen und Dir so einen Vorrat für zu Hause anlegen.
Natürlich kannst Du Dir den Eintopf auch selbst kochen. Am besten pimpst Du Deinen Eintopf mit ein wenig Wurzelwerk und auch Kartoffeln und Möhren machen sich gut darin. Für das typische süß-saure Aroma sorgt ein ordentlicher Schuss Essig. Die Sächsische Flecke ist auch unter dem Namen Kutteln oder Kaldaunen bekannt. Wundere Dich also nicht, wenn Dir diese Begriffe einmal unterkommen; gemeint ist immer dasselbe.
Leipziger Allerlei – Top 3
Das bekannte Leipziger Allerlei ist ein wichtiger Bestandteil der Sächsischen Küche. Sicher hast Du dieses gesunde Gemüse schon einmal selbst auf den Tisch gebracht. Es hat den Sprung selbst über die Grenzen geschafft: Leipziger Allerlei steht nicht nur in Deutschland, sondern auch in zahlreichen Nachbarländern als Beilage auf der Speisekarte. Heute besteht die Beilage meist aus Erbsen, Möhren und Spargel. Möchtest Du die Beilage allerdings in der Originalversion nachkochen, musst Du noch Morcheln und Flusskrebse hinzufügen. Leipziger Allerlei ist eine gesunde „Side-Dish“, die zu allen erdenklichen Fleisch- und Fischgerichten passt. Nicht zuletzt deshalb hat es es in die Top 10 der beliebtesten sächsischen Gerichte geschafft.
Sächsisches Feuerfleisch – Top 4
Du liebst es deftig und scharf? Dann solltest Du das Sächsische Feuerfleisch ausprobieren. Als ein typisches DDR-Rezept ist dieses Gericht eine Kombination aus Gulasch und Soljanka. Es besteht aus Schnitzelfleisch, viel Zwiebeln, Letscho, Knoblauch und Paprikapulver. Viel ist also gar nicht nötig, um dieses scharfe Essen einmal selbst zu Hause nachzukochen. Optional kannst Du auch noch Gewürzgurken und etwas Chili sowie Tabasco hinzufügen, wenn Du ordentlich Schärfe vertragen kannst. Traditionell wird das Feuerfleisch nur auf einer Scheibe Brot serviert; Pellkartoffeln, Kartoffelpuffer oder Reis als Beilage eignen sich aber ebenso gut. Als Getränk empfehlen wir Dir einfach Mineralwasser oder ein gutes sächsisches Bier.
Ein ganz ähnliches Rezept ist das ebenfalls sehr bekannte Sächsische Senffleisch. Einziger Unterschied zum Feuerfleisch ist, dass Senf in der Soße eine essentielle Zutat ist, die Du auf keinen Fall vergessen darfst. Zu dem Senf kommt noch eine Gewürznelke, etwas Selleriesalz und Kümmelpulver. Dies verleiht diesem Schmaus seine besondere Note. Auch zum Senffleisch servierst Du am besten nur eine Scheibe frisches Grau- oder Schwarzbrot.
Pulsnitzer Lebkuchen – Top 5
Der Pulsnitzer Lebkuchen stammt aus der Oberlausitz. Die Pulsnitzer Spitzen, die mit einer Fruchtkonfitüre gefüllt und mit Schokolade überzogen sind, sind aber keine reine Weihnachtsdelikatesse. Vielmehr werden die Pfefferkuchen das ganze Jahr über verkauft und sind zum Kaffee unglaublich lecker. In Pulsnitz gibt es übrigens ein Pfefferkuchenmuseum, wo Du bei der Herstellung zusehen und Dir auch gleich einen Vorrat für zuhause kaufen kannst.
Leipziger Lerchen – Top 6
Du hast von den Leipziger Lerchen noch nie etwas gehört und denkst dabei an Vögel? Weit gefehlt, denn es handelt sich um eine weitere Spezialität der Sächsischen Küche. Die mit Marzipan gefüllten Törtchen sind eine echte Leckerei zum Kaffee, die Du in jedem guten Café in Sachsen serviert bekommst.
Das Gebäck in Form einer Pastete wurde im Jahr 1876 erfunden. Vorher wurden in Sachsen Singvögel wie die Lerchen zu festlichen Anlässen verzehrt. Nach dem offiziellen Vogelfangverbot im Jahr 1876 erfand man die leckeren Makronentörtchen, die bis heute nicht in Vergessenheit geraten sind. Sie sollten einen Ersatz für die Singvögel darstellen und so die enttäuschten Feinschmecker Leipzigs beruhigen. Traditionelle Leipziger Lerchen bestehen aus Mürbeteig, der mit einer Füllung aus Marmelade und Marzipan versehen ist. Ebenfalls charakteristisch sind die zwei überkreuzten Teigstreifen auf der Oberseite. Sie sollen die Schnüre symbolisieren, mit denen die Vögel zusammengebunden waren. Genau wie die Dresdner Eierschecke oder der Dresdner Christstollen beweisen auch die Leipziger Lerchen: Die sächsischen Bäcker verstehen definitiv etwas von ihrem Handwerk.
Tipp: Tolle Übernachtungsmöglichkeiten in Leipzig*.
Der Dresdner Christstollen – Top 7
Der Dresdner Christstollen hat definitiv einen Platz in der Liste der Top 10 Spezialitäten aus Sachsen verdient. Immerhin kann man ihn in der Vorweihnachtszeit in allen Supermärkten in ganz Deutschland kaufen. Bereits um 1450 wurde er das erste Mal gebacken und kann somit auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblicken. Damals durften nur Wasser, Mehl und Hefe in den Stollen. Heute sind natürlich auch Butter und Milch, Rosinen und zahlreiche weihnachtliche Gewürze erlaubt, die dem Christstollen seinen typischen Geschmack verleihen. Eine Zugabe von Margarine oder Geschmacksverstärkern ist übrigens nicht zulässig.
Der Stollen kann auf eine lange Tradition zurückblicken: Bereits im Jahr 1474 wurde er das erste Mal urkundlich erwähnt. Damals war er ein reines Fastengebäck, das mit dem heutigen Stollen nur wenig gemein hatte. Erst mit dem sogenannten Butterbrief wurde die Zugabe von Butter in den Stollen erlaubt. Etwa ab 1560 wurde der Christstollen ein königliches Gebäck und jedes Jahr zu Weihnachten von den Dresdner Stollenbäckern an ihre Landesherrn übergeben. Noch heute wird er ausschließlich in Bäckereien in und um Dresden gebacken und erfordert viel handwerkliches Geschick. Dresden trägt daher übrigens nicht nur den attraktiven Beinamen Elbflorenz, sondern auch Stollenhauptstadt. Jedes Jahr findet kurz vor Weihnachten das Stollenfest statt; eine ideale Möglichkeit, die Spezialität ausgiebig zu kosten. Empfehlen können wir den Gourmet-Spaziergang in Dresden*.
Leipziger Räbchen – Top 8
Auch die Leipziger Räbchen sind eine bekannte Süßspeise der Sächsischen Küche, von denen es ja bekanntlich viele gibt. Leipziger Räbchen kannst Du ganz leicht zu Hause ausprobieren: Es handelt sich um eine Backpflaume, die mit Marzipan gefüllt ist und in einem Bier- oder Eierkuchenteig in heißem Öl ausgebacken wird. Am besten servierst Du diese süße Spezialität lauwarm mit etwas Puderzucker bestäubt.
Die Leipziger Räbchen waren schon zu Zeiten, als Johann Wolfgang von Goethe in Leipzig weilte, eine Delikatesse. Damals war der Genuss ausschließlich den wohlhabenden Bürgern vorbehalten, denn sowohl Backpflaumen als auch Marzipan waren teure Zutaten, die sich die arme Bevölkerung kaum leisten konnte.
Die süße Spezialität entstand etwa im 18. Jahrhundert in Leipzig. Auch hier erkennt man die Vorliebe der Sachsen für süße Speisen. Die Leipziger Räbchen stehen wie kaum eine andere Süßspeise für die bekannte Leipziger Kaffeekultur. Wie eng sie mit der Stadtgeschichte von Leipzig verbunden sind, sieht man daran, dass die Geschichte der Räbchen Touristen bei den meisten Stadtführungen durch Leipzig dargestellt wird. Am besten genießt Du diese Spezialität also in einem der schönsten Traditions-Kaffeehäuser in Leipzig. Hier wird Dir das leckere Gebäck meist mit Zimt und Zucker bestreut und einem Klecks Schlagsahne serviert. Wer kann da schon widerstehen?
Tipp: Mit diesem Rezeptbuch: Sachsen – Gerichte unserer Kindheit* lernst Du landestypische Rezepte von Sachsen kennen!
Dresdner Eierschecke – Top 9
Noch ein weiteres aus Sachsen stammendes süßes Essen ist die Dresdner Eierschecke. Wie auch der Dresdner Christstollen hat es diese Süßspeise geschafft, Berühmtheit in ganz Deutschland zu erlangen. Die Dresdner Eierschecke wird mittlerweile in ganz Deutschland gebacken und in jeder Bäckerei verkauft. Kein Wunder, denn der fluffige Blechkuchen ist einfach unglaublich lecker.
Die Zubereitung ist für Gelegenheitsbäcker nicht ganz einfach: Es handelt sich um einen Blechkuchen aus Hefeteig, auf den ein Belag aus Quark, Äpfeln und Mohn kommt. Darüber kommen zwei weitere Schichten: Ein Guss aus Sahne, Ei, Zucker und Mehl. Als Schecke wurde ursprünglich eine Männerbekleidung aus dem 14. Jahrhundert bezeichnet. Der Leibrock bestand aus drei Teilen: Nach dieser Dreiteilung hat man die ebenfalls aus drei Schichten bestehende Eierschecke benannt. Heute gibt es noch weitere Variationen. Häufig sieht man über der letzten Schicht noch einen Guss aus Schokolade, was das Ganze noch süßer und gehaltvoller macht.
Auch die Eierschecke ohne Boden ist beliebt und unbedingt solltest Du einmal die Variante mit Rosinen oder Vanillepudding in der Mittelschicht probieren.
Meissner Fummel – Top 10
Nicht ganz so bekannt ist der Meissner Fummel. Dennoch sollte auch dieser nicht unerwähnt bleiben, wenn man über die bekanntesten und interessantesten Speisen aus Sachsen spricht. Meissen ist übrigens auch als Porzellanstadt bekannt. Wenn Du eine Reise hierher machst, plane unbedingt einen Besuch der Porzellanmanufaktur ein. Das Meissner Porzellan mit den gekreuzten Schwertern ist weltberühmt.
Doch zurück zum Kulinarischen: Der Meissner Fummel ist ein Feingebäck, das bereits im Jahr 1747 das erste Mal erwähnt wurde. Die Besonderheit dieses Gebäcks: Die Kugeln sind innen hohl und daher äußerst zerbrechlich. Die Spezialität besteht aus Oblatenteig: Es werden zwei Teigplatten aufeinander gelegt und dann gebacken. Wie das genau funktioniert, ist ein gut gehütetes Familienrezept und für den Backlaien kaum machbar. Möchtest Du den Meissner Fummel dennoch einmal kosten, kannst Du ihn Dir in zahlreichen Cafés in Sachsen bestellen.
Unser Fazit zur sächsischen Küche
Sicher ist Dir beim Lesen der beliebtesten Rezepte der Sächsischen Küche eines aufgefallen: Zwar gibt es durchaus auch einige herzhafte Rezepte wie das Sächsische Feuerfleisch und im Restaurant oder zu Gast wirst du auch typtisch deutsche Speisen wie Sauerbraten mit Klößen und Rotkraut finden. Sehr viel präsenter aber sind die süßen Leckereien wie Dresdner Eierschecke, Meissner Fummel oder Leipziger Räbchen. Es scheint, dass die Sachsen echte Leckermäuler sind.
Hast Du nun Lust darauf bekommen, die Sächsische Küche einmal selbst auszuprobieren? Kein Problem, denn im Handel sind diverse Kochbücher erhältlich. Viel Kocherfahrung benötigst Du nicht, denn die meisten Rezepte sind recht einfach umzusetzen. Einige sind aber auch ganz schön knifflig. Das betrifft vor allem die Backrezepte: Hier solltest Du Backerfahrung mitbringen. Wir finden, dass die Sächsische Küche durchaus abwechslungsreich ist. Sie wird von zahlreichen Regionen geprägt. Egal ob die Oberlausitz, das Erzgebirge oder Dresden und das Elbland: Jede Region Sachsens hat eigene Spezialitäten, die zum Nachkochen anregen. Wir haben für Dich auch einen ganz tollen Beitrag vorbereitet, welcher Dich auch interessieren könnte, über die besten Restaurants in Mainz.
Welches ist Dein sächsisches Lieblingsessen? Was sollte der Reisende auf jeden Fall in Sachsen probieren? Welches Gericht schmeckt Dir besonders lecker? Wir freuen uns auf Deinen Tipp und Kommentar!
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