Nepal ist das Dach der Welt. Hoch oben, inmitten des Himalayas, kommen der Reichtum und die wahre Schönheit des Landes erst richtig zum Vorschein. Die Gegend um den Mount Everest (Region Khumbu bzw. Khumbu Himal genannt) liegt im Sagarmatha Nationalpark.
Sie ist weltweit bekannt für ihr grandioses Hochgebirgspanorama, gekrönt von Aussichten auf den höchsten Berg der Welt, der manchmal zum Greifen nahe scheint – dem Mount Everest!
Aber nicht nur die schneebedeckten Eisriesen oder die atemberaubende Landschaft der Achttausender machen den Aufstieg zum Everest Base Camp so außergewöhnlich, sondern auch die spannenden Einblicke in die Kultur der dort lebenden Volksgruppe der Sherpa mit ihrer warmherzigen Gastfreundschaft.
In diesem Artikel findest Du eine ausführliche Routenbeschreibung zu jeder Etappe des Everest Base Camp inklusive Höhenprofil. Außerdem gibt Dir unser Gastautor Klaus Hessenauer (langjähriger Nepalexperte & Autor des Buches Unter Gebetsfahnen*) zahlreiche hilfreiche Reise-Tipps und tolle Hintergrundinformationen zu Kultur, Land und Leute.
Viel Spaß beim Lesen! 🙂
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Inhaltsverzeichnis
Everest Base Camp: Der vollständige Trekking-Guide
Natürlich träumen viele bergbegeisterte davon, einmal den Mount Everest in Nepal aus nächster Nähe zu bestaunen. Kein Wunder also, dass der Everest Base Camp Trek mit zu den am häufigsten frequentierten Routen des Landes gehört.
Die Trekkingtour führt von Lukla über den Aussichtsberg Kala Patthar zum Mount Everest Base Camp und ist bekannt für ihre spektakuläre Aussicht auf fünf der höchsten Berge der Welt: Den namensgebenden Mount Everest (8.848m), sowie die Berge Lhotse (8.501m), Makalu (8.463m), Ama Dablam (6.812m) und den Cho Oyu (8.188m).
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Wichtige Infos zur Wanderung auf einen Blick
Schwierigkeitsgrad: | Je nach Etappe mittel bis anspruchsvoll |
Dauer: | Mindestens 10 bis 12 Tage |
Maximale Höhe: | 5.364m am Everest Base Camp und 5.643m am Kala Patthar Aussichtspunkt |
Unterkunft: | Einfache Lodges |
Verpflegung: | Regelmäßige Lodges auf dem Trek mit kleinen Restaurants |
Beste Reisezeit: | März bis April sowie Oktober bis November |
Ausgangs- und Endpunkt: | Lukla (2.860m) |
Erforderliche Genehmigungen
Du benötigst für die Wanderung zum Everest Base Camp zwei Genehmigungen:
- Trekkers‘ Information Management System (TIMS-Karte) * – Kosten: 2.000 NPR ~ 17€
- Genehmigung für den Sagarmatha-Nationalpark – Kosten: 3.500 NPR ~ 28€
Beide Genehmigungen sind im Nepal Tourism Board (NTB) in der Hauptstadt Kathmandu erhältlich. Neben ausreichend Bargeld (in der Landeswährung, nepalesische Rupien – NPR) sind außerdem noch zwei Passbilder notwendig. Die Beantragung inklusive Wartezeit dauert je nach Besucheransturm 1 bis 3 Stunden.
* Update 2019: Nach aktueller Info wird die TIMS-Karte für die Khumbu Region und den Everest Base Camp Trek nicht mehr anerkannt bzw. nicht mehr benötigt. Stattdessen wird – neben der Eintrittsgebühr in den Nationalpark – noch eine Gebühr von 2.000 NPR (ca. 17€) in Lukla erhoben.
Somit brauchst Du nicht mehr zum Tourism Board in Kathmandu, denn auch den Eintritt zum Park kannst Du nun am Checkpoint in Jorsale zahlen!
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Kartenmaterial & Wanderkarten für den Trek
Es gibt einige sehr gute Wanderkarten zur Everest Region, dem Khumbu bzw. Khumbu Himal. Die meisten Karten sind allerdings auf Englisch!
Dazu zählen neben der großen Übersichtskarte Jiri to Everest* (Maßstab 1:100.000, Auflage 2014, Preis:
) auch die Adventure Travel Map* von National Geographic mit mehr Details (Maßstab 1:50.000, Auflage 2004, Preis:Besonders die Karte Jiri to Everest kann eine interessante Wahl für Dich sein wenn Du von der Hauptstadt Kathmandu nicht nach Lukla fliegst (oder der Hin- oder Rückflug wegen schlechtem Wetter kurzfristig storniert wird) sondern den Bus bis zur Stadt Jiri nimmst und dort den Everest Base Camp Trek beginnst.
Everest Base Camp: Anreise nach Lukla
Die meisten Trekker starten die Everest Base Camp Wanderung nach einem knapp halbstündigen Flug zum Tenzing-Hillary Airport, in Lukla (2.860m). Der Flugplatz wird oft als einer der gefährlichsten der Welt genannt.
Tatsächlich ist der Anflug auf die, auf einer Bergterrasse gelegene Landebahn nicht ganz einfach, zumal es sich um Sichtflüge handelt. Zum Einsatz kommen nur sogenannte STOL Flugzeuge (Short Take Off and Landing). Aber auch diese sind auf ausreichende Sichtbedingungen angewiesen, sodass Flugausfälle, auch über mehrere Tage, immer wieder mal vorkommen.
Wohl dem, der dann einige Puffertage in der Hauptstadt Kathmandu hat, insbesondere wenn man den Heim- oder Weiterflug erreichen muss.
Mein Tipp: Versuche einen der ersten Flüge frühmorgens zu bekommen. Im späteren Tagesverlauf verschlechtern sich oft die Sichtbedingungen, so dass die Wahrscheinlichkeit eines Flugausfalles steigt!
Update 2019: Ab dem 1. April 2019 starten alle Flüge von Kathmandu nach Lukla nicht mehr ab Kathmandu, sondern ab Ramechhap! Details dazu findest Du weiter unten in den Kommentaren. Solltest Du in der Zwischenzeit Neuigkeiten dazu haben dann freuen wir uns sehr über eine Nachricht.

Einen Vergleich der schönsten Wanderungen des Landes findest Du hier – Nepal Trekking.
Everest Base Camp: Die Route im Detail
Bevor wir auf die Routenbeschreibung im Detail eingehen, findest Du hier kurz und knapp das Höhenprofil des Everest Base Camp (kurz EBC) Treks sowie eine Übersichtskarte:
Die Trekking-Strecke führt Dich am Dudh Koshi Fluss entlang über die Siedlungen Phakding, Namche Bazar, Tengboche, Pheriche/Dingboche, Lobuche und Gorak Shep bis zum Everest Base Camp und wieder zurück. Alternativen zum Rückweg und zum Abstieg findest Du weiter unten.
Lesetipps: Weitere schöne Trekkingtouren in Nepal sind außer dem Everest Base Camp im Khumbu auch der Annapurna Circuit, der Tamang Heritage Trail, der neue Geheimtipp Mardi Himal oder der Aufstieg zu den heiligen Seen von Gosainkund.
Flug nach Lukla (2.860m) und Trekking nach Phakding (2.650m) | Tag 1
Da die Flüge von Kathmandu schon frühmorgens gehen, kannst Du nach der Ankunft in Lukla noch bequem bis Phakding wandern. Das hat den Vorteil, dass Du noch mal ins Dudh Koshi Tal absteigst und die notwendige Höhenanpassung damit etwas tiefer beginnt. Unterwegs im Tal triffst Du auf die Einmündung des „klassischen“ Everest-Treks von Jiri kommend.
Alternativ zum Flug nach Lukla kannst Du den Trek, nach einer tagesfüllenden Busfahrt von Kathmandu nach Jiri oder Shivalya, auch zu Fuß beginnen. Dafür solltest Du ca. 7 Tage zusätzlich einplanen. Da Täler und Höhenzüge quer zur Marschrichtung verlaufen, ist ein stetiges Auf und Ab angesagt.
Eine weitere Möglichkeit ist der Start in Phaplu. Dorthin gibt es unregelmäßige Inlandsflüge und seit kurzer Zeit auch eine Jeep Verbindung ab Kathmandu. Bis Phakding sind dafür 3 zusätzliche Tage zu veranschlagen.
Mein Tipp: Wenn Du zeitig dran bist, kannst Du von Phakding aus noch etwas weiter gehen, ca. 3/4 Stunde bis Benkar. Damit entkoppelst Du Dich von der Menge der Neuankömmlinge in Lukla, die fast alle bis Phakding gehen. 🙂

Phakding (2.650m) nach Namche Bazar (3.440m) | Tag 2
Der heutige Tag erfordert einen schweißtreibenden Anstieg nach Namche Bazar, den Hauptort des Sherpalandes. Zuvor erreichst Du, entlang des Dudh Koshi Flusses (nepalesisch für „Milchfluß“, manchmal auch Dud Kosi geschrieben) noch die größeren Dörfer Monjo und gleich danach Jorsale mit dem Checkpoint und dem Eintritt in den Sagarmatha Nationalpark.
Diverse Hängebrücken sorgen bei der Etappe für Abwechslung.
Der eigentliche Anstieg beginnt mit der Überquerung der Hängebrücke Hillary-Bridge, die über die tief eingeschnittene Schlucht führt. Mit 3.440m erreichst Du in Namche Bazar schon die Höhe stattlicher Alpengipfel.

In oder um Namche Bazar (3.440m) – Akklimatisationstag | Tag 3
Spätestens jetzt ist verstärkt auf ausreichende Akklimatisierung zu achten. Der Körper muss sich an die geringere Sauerstoffzufuhr in großen Höhen erst gewöhnen. AMS (Acute Mountain Sickness) bzw. Höhenkrankheit ist ein ernst zu nehmendes Thema!
Faustregeln zur Höhenanpassung lauten: Die Schlafhöhe pro Tag um nicht mehr als ca. 300 bis 600 m zu steigern. Wo dies topografisch nicht möglich ist, solltest Du entsprechende Ruhetage einlegen.
Günstig wirkt sich ebenfalls die Regel „go high sleep low“ aus, d.h. wenn möglich steige tagsüber höher auf als die Schlafhöhe am Abend. Außerdem solltest Du auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Nicht nur schweißtreibende Aufstiege kosten Flüssigkeit, auch über die Atemluft verliert man durch die erhöhte Frequenz und trockene Gebirgsluft erheblich Flüssigkeit.
Die Empfehlung, in Namche Bazar einen Akklimatisationstag einzulegen, sollte man ernst nehmen! Der Tag lässt sich hervorragend zu einem Abstecher nach Khumjung (3.780m), mit einem Besuch des Sherpamuseums, oder der Besichtigung des „Yeti-Skalpes“ in der Gompa verbringen. Mit einem Besuch im Everest View Hotel nahe der 4.000m Grenze tut man auch gutes für die Akklimatisierung.
Mein Tipp: Im Nachbarort Khunde ist das Hillary Hospital, eine unschätzbar wertvolle Einrichtung in der Region. Dort erhält man im Notfall auch medizinische Hilfe bei akuten Symptomen der Höhenkrankheit.

Namche Bazar (3.440m) zum Kloster Tengboche (3.860m) | Tag 4
Der weitere Wegverlauf führt im Anblick der Ama Dablam, dem heiligen Berg der Sherpas, nach Tengboche (oft auch Thyangboche oder Tengpoche geschrieben). Noch einmal müssen wir, auf stellenweise staubigen Wegen, ins Tal des Milchflusses absteigen und dann einen Gegenanstieg von etwa 600 Höhenmetern bewältigen, bevor wir das Kloster und den spirituellen Mittelpunkt der Region erreichen.
In Tengboche besteht die Möglichkeit am frühen Morgen an einer Puja, einer religiösen Zeremonie, teilzunehmen.
Mein Tipp: Das Mani Rimdu Fest im Oktober/November, (jährlich wechselnde Termine nach Lunar-Kalender) ist ein einzigartiges Erlebnis. Mit Maskentänzen und Ritualen wird der Sieg des Buddhismus über die Bön Religion gefeiert.

Kloster Tengboche (3.860m) nach Pheriche (4.370 m) | Tag 5
Weiter geht der Weg über Pangboche vorbei an Dingboche nach Pheriche, dem höchsten ganzjährig bewohnten Ort in der Region. Zunächst noch durch lichten Wald später dann durch eine immer karger werdende Landschaft.
Alternative: Bei unserer letzten Tour habe ich eine Variante zur Akklimatisation ausprobiert und bin gut damit gefahren. Statt eines Anpassungstages in Namche Bazar sind wir nach Tengboche gegangen, haben jedoch nicht in der unmittelbaren Nachbarschaft des Klosters übernachtet, sondern etwa eine halbe Stunde weiter und 200 Meter tiefer!
Am Tag danach sind wir von Pangboche aus, in einem Tagesausflug, zum Ama Dablam Basecamp (4.500m) aufgestiegen. Go high, sleep low! Ich habe 3 Tage später in Gorak Shep ausgezeichnet geschlafen, ein Zeichen für gute Höhenanpassung. 🙂

Über Lobuche (4.940m) nach Gorak Shep (5.150m) zum Everest Base Camp | Tag 6 und 7
Nun sind es noch zwei Wandertage, zuerst nach Lobuche und am nächsten Tag nach Gorak Shep. Diese Hochalm ist inzwischen eine kleine Lodge-Siedlung geworden und letzter Übernachtungsort vor dem Kala Patthar oder dem Everest-Base-Camp. Wir wandern noch ein Stück im Hochtal von Pheriche bevor wir nach einem ersten Anstieg Dughla (4.600m) erreichen. Eine Lodge bietet Gelegenheit zur Pause.
Weiter geht es bergan zum sogenannten „Sherpa-Friedhof“. Es ist in Wirklichkeit eine Gedenkstätte für am Mount Everest gebliebene Bergsteiger. Chörten aus Natursteinen erinnern mit Steintafeln an die Toten, die der Berg nicht mehr hergibt.
Lobuche ist eine kleine Ansammlung von recht einfachen Lodges. Beeindruckend der Blick zum Nuptse (7.861m).
In einer immer arider werdenden Hochgebirgslandschaft wandern wir auf steinigen Wegen und mit Blick auf den gewaltigen Kegel des Pumo Ri (7.161m), am 7. Tag nach Gorak Shep, dem höchsten Übernachtungspunkt dieser Tour. Auch dieses Bergdorf ist eine reine Lodgesiedlung für den Trekkingtourismus.
Mein Tipp: Besonders in der Hauptsaison sollten auch Individualtrekker sowohl in Lobuche als auch in Gorak Shep vorher reservieren. Das kann man z.B. über den Lodge-Wirt in Pheriche machen oder selbst anrufen. In Kathmandu gibt es für wenige Euros nepalesische Prepaid SIM-Karten zu kaufen (z.B. vom Anbieter Ncell), die auch im Notfall eine wertvolle Hilfe sein können.
Wer genug Kondition hat kann den Kala Patthar noch am Ankunftstag, zum Abendrot besteigen. Stirnlampe für den Rückweg nicht vergessen! Der Aussichtsberg erscheint dem Wanderer zunächst als spitzer dunkler Hügel. Nur die unmittelbare Gipfelregion ist etwas felsig und vermittelt „Gipfelglück“.
Der Blick zum Mount Everest – Sagarmatha nennen ihn die Nepali, Chomolungma, Göttin Mutter Erde, die Tibeter – ist alle Anstrengungen wert.
Um zu dem berühmten Everest Base Camp aufzusteigen bietet sich ein Abstecher von Gorak Shep aus an. Das Everest Base Camp wird man in der normalen Trekkingsaison weitgehend verwaist vorfinden, da das Zeitfenster für den Gipfelsturm im Mai außerhalb der Wandersaison liegt. Es gibt keine Möglichkeit zur Übernachtung für Individualtrekker, sodass man am selben Tag wieder nach Gorak Shep absteigen muss. Für den Auf- und Abstieg solltest Du mindestens 6,5 Stunden einplanen.
Bei Gorak Shep liegt der Khumbu-Gletscher, der sein Eiswasser von den Bergen Lhotse, Nuptse und natürlich dem Mount Everest erhält.

Abstieg nach Pheriche oder Dingboche über Lobuche (je nach Verweildauer in Gorak Shep) | Tag 8 oder 9
Auf dem Rückweg überspringt man Lobuche und geht bis Pheriche (4.370m) oder Dingboche hinab. Wer vorher noch auf dem Kala Patthar war oder am Everest Basecamp, der hat heute einen langen Tag vor sich!
Natürlich könntest Du auch in Lobuche oder weiter unten in Dughla noch mal übernachten falls Du Zeit hast.
Nach Phortse (3.840m) | Tag 9
Viele nehmen den Aufstiegsweg auch für den Rückmarsch bzw. Abstieg. Man kann dann über die bekannten Stationen Dingboche, Tengboche, Namche Bazar und etwa Monjo in 2 bis 4 Tagen Lukla erreichen. Da die Akklimatisation beim Abstieg keine Rolle mehr spielt ist die Etappenlänge eine Frage der individuellen Kondition und verfügbaren Zeit.
Ich empfehle jedoch ab Pangboche (mit Blick auf den Ama Dablam) einen kleinen Umweg über das Sherpadorf Phortse, zu dem ein wunderschöner, aussichtsreicher Höhenweg führt.

Nach Khumjung / Namche Bazar | Tag 10
Von Phortse führt ein steiler Abstieg in das Tal des Dudh Koshi Flusses und ebenso steil wieder hinauf nach Mon-La, ein kleiner Ort mit mehreren Lodges und grandioser Aussicht zur Ama Dablam, Kangtega und Tramserku.
Nach einer Stärkung kann man noch bis Khumjung oder weiter bis Namche Bazar gehen. Dort trifft man wieder auf den Aufstiegsweg der dann in einem oder zwei Tagen nach Lukla und zum Flughafen führt.
Die meisten Trekker entscheiden sich bei dieser Etappe für Namche Bazar.
Rückweg | Tag 11 und 12
Viele bewältigen den Rückmarsch von Namche nach Lukla in einem langen Tag. Wer die Wanderung der letzten Etappe entspannter angehen will kann noch einmal in Monjo übernachten, kurz nach Verlassen des Sagarmatha Nationalparks.
Rückflug nach Kathmandu | Tag 12 oder 13
Auch beim Rückflug nach Kathmandu gilt es wieder eine möglichst frühe Maschine zu bekommen um die Ausfallwahrscheinlichkeit zu reduzieren. Auf jeden Fall sollte man sich schon am Vortag im Büro der Fluggesellschaft vergewissern, dass die Buchung in Ordnung ist.
Der Boarding Pass von Yeti Airlines zurück zur Hauptstadt Kathmandu – mittlerweile wird der Flug durch deren Tochtergesellschaft Tara Air angeboten.
Everest Base Camp: Die besten Varianten
Natürlich kann man eine weitere Nacht in Gorak Shep einplanen um ganz entspannt das Everest Base Camp zu besuchen. Generell würde ich noch einen Reservetag zur freien Verfügung in die Planung aufnehmen.
Hier stelle ich Dir noch ein paar Trekking Varianten für den EBC vor:
Aufstieg zum Gokyo Ri (5.360m)
Der Gokyo Ri ist ebenfalls ein empfehlenswerter Aussichtsberg und eine tolle Wanderung. Am einfachsten erreicht man die Hochalm von Namche Bazar aus über Khumjung, Mon La, Dole, und Macchermo.

Besteigung des Chukhung Ri (5.650m)
Als Ergänzung zur Everest Etappe bietet sich eine Trekking Tour mit Gipfel-Besteigung des Chukhung Ri an. Der Abzweig ins Tal des Imja Khola (Khola = Fluss) ist auf der Strecke von Pangboche (3.960m) nach Pheriche (4.370m). Beeindruckend sind ab Pangboche die Blicke zum Nuptse und zur senkrecht abstürzenden Südwand des Lhotse. Der Lhotse ist der vierthöchste Berg der Welt!
Die Ama Dablam präsentiert sich aus vollkommen anderer Perspektive.
Etwas weiter lädt der Imja-Tse (Island-Peak) versierte Alpinisten ein. Sicheres Gehen am Seil und mit Steigeisen ist allerdings Voraussetzung für den 6.189m hohen Gipfel (Permit-Pflicht).
Einfacher Rundweg in geringeren Höhen
Wer sich größere Höhen in den Bergen nicht zutraut, oder tatsächlich Probleme hat weiter aufzusteigen, kann den Kala Patthar und den Everest Base Camp weglassen und ab Pangboche über Phortse und Khumjung eine Rundwanderung nach Namche Bazar machen (siehe Empfehlung für den Rückweg).
So kannst Du trotzdem die atemberaubende Landschaft des Khumbu genießen inklusive Ausblick auf den Ama Dablam.
Überschreitung des Cho La (5.330m)
Eine beliebte Ergänzung des Kala Pattar ist die anschließende Überschreitung des Cho La (La = Pass).
Nach einer Übernachtung in Dzongla erreicht man über Dragnag (Übernachtungsmöglichkeit), Gokyo und damit einen weiteren Trekkinggipfel, den man aufrechten Ganges und ohne Hilfsmittel erwandern kann. 🙂

Lesetipps: Entdecke hier die schönsten Nepal Sehenswürdigkeiten, alle wichtigen Infos zur Hauptstadt Kathmandu sowie die traumhafte Gegend um Pokhara.
Drei Pässe Rundweg
Das absolute Highlight der gesamten Khumbu-Region für konditionsstarke Trekker ist die „Drei Pässe Runde“.
Von Namche Bazar geht man nach dem Akklimatisierungstag nach Thame und dann in Richtung Nangpa-La den Grenzpass zu Tibet. Ein Abzweig führt nach Lungden zur Übernachtung und am nächsten Tag über den Renjo-La 5.417m nach Gokyo.
Trekking-Optionen dort sind eine Besteigung des Gokyo Ri und/oder eine tagesfüllende Wanderung in Richtung Cho Oyu, zum fünften See. Im weiteren Verlauf wird der Cho-La mit 5.330 m überquert, und nach einer Nacht in Dragnag und/oder Dzongla erreicht man Gorak Shep am Fuße des Kala Patthar. Der dritte Pass, der Kongma-La mit 5.535m bringt uns schließlich in einem langen Tag nach Chukhung.
Diese anspruchsvolle, in Teilstrecken hochalpine Tour kann noch mit einer Besteigung des Island-Peaks gekrönt werden, aber wie bereits erwähnt wird damit die Grenze vom Wandern zum Bergsteigen überschritten.
Für den Rückweg bietet sich die Strecke über die Etappe Tengboche und ein Besuch des Klosters an.
Alle Trekking-Wege und Pfade der Everest Base Camp Wanderung sind für trittsichere Wanderer begehbar. Höhere Anforderungen stellen die drei Pässe. Sie erfordern nicht nur gute Kondition, der Cho-La macht eine kurze Gletscherpassage notwendig. Stellenweise findet man sog. Blockgelände vor. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung. Mit einem Wintereinbruch, Wettersturz und Schnee auch im Oktober und im Frühjahr muss jederzeit gerechnet werden. Dem sollte die Trekking-Ausrüstung Rechnung tragen!
Lesetipp: ideal für Trekking in Nepal – die Packliste Wandern.
Übernachten kann man durchgehend in Lodges, landestypischen Gasthäusern. Gemessen an westeuropäischen Ansprüchen ist die Bereitschaft zu Komfortverzicht notwendig. Die Verpflegung ist abwechslungsreich, Bergsteiger aller Herren Länder haben Rezepte hinterlassen. So gibt es neben dem klassischen Dhal Bhat (Reis und Linsen) auch mehr oder weniger gelungene Pizzen, Rösti, jede Menge Nudelgerichte – auch Yak-Steaks sind nicht mehr tabu.
Viele weitere Infos zur nepalesischen Küche findest Du hier: Nepalesisches Essen – Top 6 Gerichte.
Die beste Reisezeit für den EBC Trek
Die beste Reisezeit für das Trekking zum Everest Base Camp und der Khumbu-Region ist im Frühjahr mit den Monaten März und April sowie im Herbst mit den Monaten Oktober/November. Tendenziell ist die Luft und damit die Sicht im Herbst je später je klarer, aber auch immer kälter! Im Frühejahr umgekehrt.
Detaillierte Informationen dazu findest du hier: Nepal Reisezeit – Klima, Wetter & Temperaturen.
Hinweis: Auf Zeitangaben für die einzelnen Etappen der Wanderung habe ich bewusst verzichtet, da diese häufig individuell sehr unterschiedlich ausfallen.
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Über den Autor
Seit 20 Jahren zieht es ihn immer wieder nach Nepal und in die Berge des Himalaya. Zu Fuß von Nepal nach Tibet, zum Götterthron Kailash, über Ostnepal zur Teestadt Darjeeling und zum Kanchendzönga oder in die einzigartige Kultur Bhutans, immer ist Nepal gleichsam ein Scharnier und Basislager auch für Unternehmungen in den umliegenden Himalayaländern.
Es ist kein klassischer Nepal Reiseführer, eher ein Reiseverführer betont er und auf jeden Fall ein Buch, dass das Herz der Vorfreude höher schlagen lässt, fügen wir hinzu! 🙂
Preis:
| Taschenbuch, 240 Seiten | ISBN: 978-3-7431-9529-5
Hier findest Du noch viele weitere Infos & Artikel für Deine Reise nach Nepal:
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