Couchsurfing: Ein Netzwerk von mittlerweile über 14 Millionen Mitgliedern verbindet Reisende auf der ganzen Erde. Die kostenlose Online-Plattform gibt Dir die Möglichkeit, weltweit bei anderen Usern zu übernachten und sorgt für ein ganz neues, spannendes Erlebnis auf Deinen Reisen!
Hier erfährst Du, was Couchsurfing überhaupt bedeutet, warum es zukünftig unbedingt ein Teil Deiner Reisen werden sollte und bekommst Tipps und Ratschläge, wie Du am besten mit dem Couchsurfen beginnst!
Inhaltsverzeichnis
- Das Couchsurfing Netzwerk: Eine weltweite Community von Reisenden
- Die Idee hinter dem Couchsurfing
- 5 Gründe, warum Couchsurfing sich lohnt
- Deine 3 ersten Schritte zum Couchsurfer
- Couchsurfing in der Praxis
- Wo Du vielleicht schlafen wirst:
- Was Du vielleicht mit Deinem Gastgeber unternehmen wirst:
- Thema Sicherheit – Vertraue Deinen Mitmenschen!
- Couchsurfing Knigge für einen fairen Austausch
- Häufige Fragen zum Thema Couchsurfing
Das Couchsurfing Netzwerk: Eine weltweite Community von Reisenden
Du liebst es auf Reisen in das lokale Leben einzutauchen und bist gerne abseits der touristischen Routen und Orte unterwegs? Du bist neugierig und lernst gerne neue Menschen und Kulturen kennen? Die Couchsurfing-Community wartet auf Dich!
Finde tolle Gastgeber in fast jeder Ecke dieser Welt und entdecke Dein Urlaubsland auf eine ganz neue Art und Weise. 🙂
Auf geht’s, mach die Couchsurfing-Übernachtung zum Abenteuer Deiner Reise!

Die Idee hinter dem Couchsurfing
Der Grundgedanke von Couchsurfing ist die Vision, dass sich Reisende miteinander verbinden können, um sich gegenseitig zu helfen, sich kennenzulernen und ihre Kulturen und Reisegeschichten miteinander zu teilen.
In der Praxis sieht das so aus: Als Mitglied vom Couchsurfing-Netzwerk kannst Du während Deiner Reise bei einem anderem Nutzer, als dessen Gast kostenlos übernachten (bzw. umgekehrt), Dich mit anderen Usern treffen oder an von anderen Usern organisierten Couchsurfing-Events teilnehmen.
Die Idee hinter Couchsurfing ist es aber nicht, einfach nur eine kostenlose Unterkunft zu finden und möglichst wenig Geld auszugeben. Natürlich ist es für Low-Budget-Reisende ein schöner Nebeneffekt, etwas an den Kosten für Hostels oder Hotels zu sparen…
Der eigentliche Wert von Couchsurfing liegt aber in anderen Dingen! Dazu jetzt mehr. 🙂
Deine neue Perspektive beim Reisen
Dank Couchsurfing lernst Du Dein Reiseland aus einem ganz anderen Blickwinkel kennen: aus Sicht der Einheimischen.
Lokale Märkte, gute und günstige Restaurants, spannende Veranstaltungen und Orte: Dein Gastgeber („Host“) versorgt Dich mit lokalen Insider-Tipps, nach denen Du im Lonely Planet und anderen Reiseführern vergeblich suchen kannst.

Durch die Aktivitäten und Gespräche mit Deinem Gastgeber tauchst Du viel intensiver in die Kultur des Landes ein und verstehst wie das Leben vor Ort, abseits von Hotels und Tourismus tatsächlich abläuft.
Besonders schön am Couchsurfing finde ich die Möglichkeit, bestimmte Traditionen kennenzulernen und tatsächlich auch mitzuerleben. Unser letztes Weihnachten verbrachten wir z.B. mit einer philippinischen Familie und genossen philippinisches Essen.
In dem streng katholischen Land ist Weihnachten DAS Fest des Jahres und wird wochenlang zelebriert. Wir hatten die besondere Ehre, die Tage rund um Heiligabend mit unserer Gastgeberin und ihrer Familie zu teilen. Ein toller Austausch und eine unvergessliche Begegnung mit den Menschen!

Couchsurfing wird Deinen Horizont erweitern!
Dank Couchsurfing bekam ich z.B. die Chance, Sabbat bei einer streng jüdischen Familie zu verbringen. Das hieß dann 24h lang z.B. keine elektrischen Geräte, ja nicht mal Schalter benutzen. Auch kochen oder duschen ist Tabu. Diese Erfahrung war super spannend, genauso wie die ganzen Vorbereitungen, die für Sabbat getroffen werden müssen, mitzuerleben!
Vor meiner Reise nach Israel/Palästina hatte ich auch keine klare Vorstellung vom Nahostkonflikt. Als Gast bei palästinensischen und israelischen Couchsurfern, lernte ich den Konflikt aus beiden Sichtweisen kennen und konnte ihn so viel besser nachvollziehen!
Lesetipp dazu: Hier findest Du meine schönsten Isreal Sehenswürdigkeiten und Reisetipps!

Nicht nur Du profitierst
Natürlich hat auch Dein Gastgeber etwas davon, Dir als Reisenden Unterschlupf bzw. einen Schlafplatz in seiner Wohnung zu geben. Dabei rede ich nicht von monetären Dingen. Dein Host freut sich darüber, etwas über Dein eigenes Heimatland, Deine Kultur oder Deine Sprache zu lernen, Geschichten von Deinen Reisen zu hören oder einfach eine coole Zeit mit Dir zu verbringen.
Es ist dieser Couchsurfing-Spirit, der Austausch von Erfahrungen und gemeinsamen Erlebnissen, der die wahre Couchsurfing Erfahrung ausmacht.
Oftmals entstehen unter reisebegeisterten Leuten dann Freundschaften die noch für Jahre über Deine Reise hinweg andauern!

Lesetipps: Wie teuer ist eigentlich eine Weltreise? Wir haben jeden Cent unserer Reise im Beitrag Weltreise Kosten aufgeschrieben und geben Dir außerdem wertvolle Tipps wie Du an die Planung gehen kannst: Weltreise planen.
5 Gründe, warum Couchsurfing sich lohnt
Um Dich gänzlich zu überzeugen, nenne ich Dir aus einer grenzenlosen Auswahl an dieser Stelle einfach 5 persönliche Anekdoten, die ich ohne Couchsurfing auf meinen Reisen mit Sicherheit nie erlebt hätte:
- erstmals in meinem Leben ein Huhn eigenhändig geschlachtet (Philippinen)
- in einem Kibbuz (Israel) oder einer alten Karawanserei (Usbekistan) übernachtet
- mit dem Roller meines Gastgebers durch das Verkehrschaos in der Stadt Hanoi gedüst (Vietnam)
- beim Bürgermeister eines palästinischen Dorfes vorgesprochen (Palästina)
- 5 Tage in Tafila verbracht (Jordanien) – nicht weil es besonders toll dort war sondern einfach, weil ich überragende Gastgeber hatte



Ich hoffe Du bist neugierig auf Dein erstes Couchsurfing Abenteuer? Ich zeige Dir jetzt, worauf Du als Neuling achten solltest.
Deine 3 ersten Schritte zum Couchsurfer
1. Dein Profil und Referenzen
Dein “Auftritt” auf der digitalen Plattform Couchsurfing basiert auf Deinem persönlichen Profil sowie aus Referenzen anderer User, die Dir positive, neutrale oder negative Bewertungen über ihre Erfahrung als Gast bei bzw. Gastgeber von Dir, hinterlassen können.
Ehrliche und positive Referenzen sind für eine beliebte Übernachtungsmöglichkeit und eine Zusage im Gastfreundschaftsnetzwerk sehr vorteilhaft.
Als Couchsurfing Neuling hast Du wahrscheinlich noch keine Referenzen und die Entscheidung zukünftiger Gastgeber Dir zu trauen und Dich als Gast Willkommen zu heißen, hängt stark von Deinem User-Profil ab… Fülle Dein Profil daher vollständig aus, inkl. mehrerer Fotos von Dir, damit sich andere User ein gutes Bild von Dir machen können!
Tipp: Lass Dir positive Referenzen von Freunden schreiben, die bereits Mitglied bei Couchsurfing sind. Das erhöht die Chancen, dass Deine Couch-Anfragen angenommen werden.
Hier kannst Du Dich auf der Plattform anmelden:
2. Gastgebersuche:
Sobald Dein Profil steht und Du weißt, wo die nächste Reise hingehen soll, kann die Suche nach einem passenden Host losgehen. Dafür gibst Du einfach Dein Reiseziel, nehmen wir an die spanische Stadt Valencia, in die Suchmaske ein und prompt spuckt Dir Couchsurfing alle registrierten User aus der Umgebung Valencias aus.
Insbesondere bei großen Städten hast Du die Qual der Wahl zwischen tausenden Usern!
Mein Tipp: Um die Auswahl etwas für Dich einzugrenzen, nutze die Suchfilter-Funktionen wie „Alter“ oder „Stichwort“ und „Interessen“ um Gastgeber (Host) mit gleichen Vorlieben (Musik, Hiking, Party, etc.) zu finden. Das erhöht die Chancen mit Deinem Gastgeber auf einer Wellenlänge zu “surfen”. 🙂
Bei Couchsurfing gibt es sehr viele inaktive Nutzer. Bevor Du einen User anschreibst achte darauf, dass er zumindest innerhalb der letzten Monate das letzte Mal online war. Andernfalls wirst Du wahrscheinlich nie eine Antwort erhalten.

Nachdem Du Dich nun munter durch die User-Profile geklickt hast und Deinen Wunsch-Gastgeber gefunden hast, schickst Du diesem eine Couch-Anfrage für Dein geplantes Reisedatum.
Tipp: Je individueller die Nachricht an Deinen potenziellen Couchsurfing-Host ist, desto höher die Chance, dass er Deiner Anfrage Beachtung schenkt und diese annimmt. Insbesondere in großen Städten oder beliebten touristischen Orten werden Gastgeber mit Anfragen überhäuft.
Unpersönliche Copy-Paste Anfragen zu erhalten, wird daher wenig motivieren Dich zu hosten, da sie sich natürlich genau überlegen für welche Leute sie ihre wertvolle Freizeit „opfern“ wollen. Schreibe in der Nachricht an Deine(n) Gastgeber/-in kurz etwas über Dich, Deine Reisepläne bzw. Pläne vor Ort und mache deutlich warum Du gerade bei ihr/ihm unterkommen möchtest.
Lass Dich am Anfang nicht von Absagen abschrecken. Sehr wahrscheinlich musst Du weitere Anfragen an andere User schicken, um einen Gastgeber für Dich zu finden. Kaum ein User hat schließlich Zeit und „Nerven“ immer und jederzeit einen Gast aufzunehmen…
3. Zeitpunkt der Anfrage und Reiseplanung
Ein guter Zeitpunkt für eine Couchsurfing-Anfrage ist meiner Erfahrung nach 5 bis 10 Tage vor Deinem geplanten Aufenthalt. So weiß Dein potenzieller Gastgeber in den meisten Fällen, ob er wirklich Zeit und Lust hat Dich am Tag X zu hosten.
Einige wenige User bevorzugen es langfristiger „vorgewarnt“ zu werden. Tendenziell beliebter sind dann eher noch Anfragen in letzter Minute, sogenannte “Emergency-Requests”.
Gerade als Langzeitreisender wird die ohnehin schon grobe Reise/Zeitplanung oftmals kurzfristig sehr kreativ umgestaltet, was eine Planbarkeit von Couchsurfing-Aufenthalten etwas erschwert. Auf Couchsurfing verzichten musst Du aber deswegen noch lange nicht.

Ich habe oftmals auch Hosts und Übernachtungsmöglichkeiten gefunden, die spontan genug waren mich noch am Tag der Anfrage und Ankunft zu hosten. Darauf verlassen solltest Du Dich aber nicht und definitiv einen Plan B im Hinterkopf haben!
Wichtig: Wenn ein Gastgeber Deine Anfrage angenommen hat, plant er sich diesen Zeitraum für Dich ein. Gebe Deinem Gastgeber daher rechtzeitig Bescheid, wenn sich etwas an Deinen Reiseplänen ändern sollte. Generell solltest Du kurzfristige Absagen und Änderungen aber ohnehin versuchen zu vermeiden.
Du reist nicht allein? Kein Problem, auch wenn Ihr zwei, drei oder vier Reisende seid, könnt Ihr Couchsurfing in Eure Reiseplanung aufnehmen. Je mehr Gäste Ihr seid, desto schwieriger kann sich die Schlafplatz-Suche allerdings gestalten.

Couchsurfing in der Praxis
Das Wichtigste gleich vorab: es gibt keinen typischen Couchsurfing-Tag! Jeder Couchsurfer ist anders, Couchsurfing jedes Mal speziell.
Im Prinzip ist es so ein bisschen wie bei einem Überraschungsei: Man weiß nie was drin steckt, man freut sich darauf es herauszufinden und es kommt (fast) immer etwas Gutes dabei raus. 🙂
Lesetipp: Das Buch Couchsurfing im Iran* gibt Dir einen überragenden Eindruck, welche Abenteuer bei Couchsurfing auf Dich warten und war für mich zudem eine riesige Motivation, selber in den Iran zu reisen.
Im Folgenden mein Versuch Dir zu zeigen, was Du von einem Couchsurfing Erlebnis erwarten bzw. eher nicht erwarten kannst.
Wo Du vielleicht schlafen wirst:
Das Netzwerk heißt nicht umsonst Couchsurfing. Natürlich wird der Name auch manchmal zum Programm und Du schläfst die Nacht tatsächlich auf einer Couch.
Als Gast in wahrscheinlich mehr als 30 Ländern habe ich aber auch schon alles erdenklich andere erlebt. Von der Nacht auf Teppichböden bei iranischen Gastgebern, bis zur Nacht in eigenem Appartement mit Skyline-Blick war auf meinen Reisen alles dabei. Missen möchte ich dabei keine, jede Übernachtungsmöglichkeit war eine ganz besondere Reise-Erfahrung.

Couchsurfing bedeutet jedoch meist zumindest ein wenig Privatsphäre zu “opfern”. Es kommt vor, dass Du als Gast Dein eigenes Zimmer hast, es kann aber auch sein, dass Du im Wohnzimmer übernachtest oder Dir ein Zimmer mit Deinem Gastgeber oder anderen Couchsurfing-Gästen teilst.
Wenn Du die Erholung eines Aufenthalts im 4-Sterne Urlaubs-Resorts erwartest, bist Du bei Couchsurfing fehl am Platz. 😉 Ein guter Host wird Dir aber immer Zeit für Dich geben, wenn Du Sie brauchst.
Mein Tipp: Wenn Dir etwas mehr Privatsphäre wichtig ist, aktiviere bei der Gastgebersuche den Filter „Private Room„.
Wo genau Du die Nacht verbringst, hängt also von der Wohnsituation Deines Gastgebers ab und natürlich auch ein wenig von dem Land, das du gerade bereist.
In weniger entwickelten, „abenteuerlicheren“ Ländern kann es durchaus sein, dass es kein fließend warmes Wasser gibt und Du Deine Notdurft auch mal auf dem Plumpsklo verrichten musst.

All das sind aber meiner Meinung nach Erfahrungen, die einfach dazu gehören und Dir bestimmt nicht schaden werden. Oftmals sind es gerade Menschen, welche zwar weniger Mittel, dafür aber ein umso größeres Herz haben, diejenigen bei denen Du Dich als Gast unmittelbar Willkommen und Zuhause fühlst.
Was Du vielleicht mit Deinem Gastgeber unternehmen wirst:
Wie viel Zeit Du mit bzw. bei Deinem Gastgeber verbringst, steht nirgendwo geregelt und hängt ganz von Euch beiden ab. Anders als Du im „Urlaubsmodus“, hat Dein Host in der Regel einen geregelten Alltag mit Arbeit, Studium, etc… J
e nach Verfügbarkeit Deines Host und Eurer Motivation kann es also sein, dass Ihr Euch am Feierabend seht oder aber auch den ganzen Tag zusammen verbringt.
Für ein gemeinsames Essen sollte die Zeit eigentlich immer reichen. Viel authentischer kannst Du leckeres türkisches Essen z.B. kaum kennenlernen, als mit Deinem Gastgeber eine hausgemachte Speise zu kochen oder die Spezialitäten seines Lieblingslokals um die Ecke zu probieren.

Dein Host freut sich bestimmt auch, wenn Du ihm was Deutsches oder ein persönliches Geheimrezept kochst. Es ist aber natürlich jedoch manchmal schwer im Hochland Vietnams oder an der kubanischen Küste Sauerkraut und Bratwurst aufzutreiben. 🙂
Alternative: Eine lokale Spezialität die Du aus der Heimat mitbringst, sei es deutsche Schokolade oder ein deutsches Bier kommt als Gastgeschenk und Dankeschön bei Deinem Besuch immer gut an!
Es ist auf jeden Fall gerade das Tolle an Couchsurfing, gemeinsam die Stadt zu erkunden, etwas Trinken zu gehen und dabei spannende Gespräche zu führen. So lernst Du sowohl die Menschen, als auch Dein Reiseziel viel besser kennen.
Was gemeinsame Aktivitäten angeht, sind Euch kaum Grenzen gesetzt. Ich habe mit meinen Gastgebern u.a. gewandert, gefeiert, meditiert, Badminton gespielt, Museen besucht, am Strand gegrillt, gechillt und vieles mehr.
Als ehemaliger Sportstudent knabbere ich heute noch an der Niederlage im Badminton gegen meine taiwanesische Gastgeberin Sofia (siehe Bild)…
Bring Dir bei Deinem Besuch also einfach etwas Zeit und Spontanität für Aktivitäten mit. Beim Couchsurfing weißt Du im Vorfeld nie hundertprozentig, was der Tag so bringen wird und genau das ist das Spannende an dieser Begegnung. Sei einfach offen und neugierig darauf, neue Dinge zu entdecken und auszuprobieren.
Thema Sicherheit – Vertraue Deinen Mitmenschen!
Ist Couchsurfing nicht gefährlich? Hast Du als Gast schon mal schlechte Erfahrungen gemacht? Berechtigte Fragen, die mir schon oft von Freunden und Bekannten gestellt wurden.
Meine Antwort dazu: jain.
Ja, es gab Vorfälle, wo Leute ihre Rolle als Gastgeber oder Gast in unrühmlicher Weise missbraucht haben. Natürlich wird im Netz aber auch eher über Horrormeldungen, als über die tagtäglich tausend wundervollen Couchsurfing Erlebnisse berichtet.
Couchsurfing hat ein eigenes System, welches dafür sorgt, dass negative Vorfälle zum Glück die Ausnahme bleiben! Wie auf einem Bewertungsportal kannst Du bei Couchsurfing Deinen Gästen / Gastgebern positive oder negative Referenzen hinterlassen. Für jeden User ist also transparent, ob und wenn ja, was für negative Erfahrungen andere Personen mit diesem User gemacht haben.
Zudem kann sich jeder User in einem Report an das „Trust and Safety Team“ von Couchsurfing direkt wenden und relevante negative Erfahrungen mit einem anderen User schildern. So können schwarze Schafe bei Couchsurfing in der Regel aufgedeckt werden.
Sicherheit bei Couchsurfing ist ein sensibles Thema. Wie sonst auch beim Reisen, liegt Deine Sicherheit zu großen Teilen in Deinen Händen. Ich empfehle Dir daher die Safety Basics von Couchsurfing zu verinnerlichen.
Meine Erfahrungen:
Bei mittlerweile über 100 verschiedenen Gastgebern hatte ich natürlich mal bessere und mal weniger gute Erlebnisse. Bei den weniger guten lag es aber eher daran, dass manchmal die Chemie zwischen uns einfach nicht so stimmte.
Ich habe mich als Gast jedoch nie unsicher gefühlt. Im Gegenteil, besonders in fremden Ländern finde ich es oftmals auch beruhigend einen Einheimischen an meiner Seite zu haben, der bestimmte Gefahren als Local besser einschätzen kann.
Sobald Du Deine ersten Couchsurfing Erfahrungen gemacht hast, wirst Du sehen, dass sich das Vertrauen zwischen Dir und Deinem Host relativ schnell aufbaut. Oftmals vertrauten mir Gastgeber ihr Haus/ihre Wohnung an, auch wenn sie selber nicht daheim waren.
Für alle, die noch Zweifel und Ängste haben bei einem Fremden zu übernachten, habe ich hier ein paar Vorschläge wie Du Dich trotzdem an Couchsurfing herantasten kannst:
- Nutze die Couchsurfing-Funktion “Hangouts”: Hier siehst Du, welche anderen Couchsurfer gerade in Deiner Nähe sind. Du kannst Dich mit diesen dann z.B. einfach “nur” auf einen Kaffee treffen. Lass Dir von ihren Erfahrungen berichten!
- Werde selbst zum Gastgeber: Du hast lieber einen Fremden zu Gast als selbst Gast zu sein bei einem Fremden? Hole Dir das Reisefeeling nach Hause und lade andere Couchsurfing-User zu Dir ein! So bekommst Du ein gutes Gefühl für dieses Gastfreundschaftsnetzwerk.
- Um die Sorge sexueller Belästigung zu umgehen, schreibe als alleinreisende Frau gezielt weibliche Gastgeberinnen oder z.B. Familien an, bei denen Du einfach ein sehr gutes Gefühl hast. Es gibt auch Schlafgelegenheiten bei Frauen die sich nur an andere Frauen bzw. Couchsurferinnen richten (von Couchsurferin für Couchsurferin)!
Über die Couchsurfing App findest Du mit der Funktion „Hangouts“ schnell und einfach andere Couchsurfer in Deiner Nähe.
Viele von Euch tun sich schwer mit dem Gedanken, in den vier Wänden einer fremden Person zu übernachten und dieser in gewissem Sinn “ausgeliefert” zu sein. Verständlich, gerade am Anfang gehört eine Portion Mut dazu, sich auf eine solche Situation einzulassen.
Mein Tipp: Trau Dich!
Couchsurfing Knigge für einen fairen Austausch
Keine Angst, es existiert kein Regelwerk für das Zusammensein mit anderen Couchsurfern.
Um das Vertrauen Deines Gastgebers nicht zu verletzen, solltest Du als Gast jedoch einige grundlegende Verhaltensprinzipien im Hinterkopf behalten. So wird die Begegnung für beide eine schöne Zeit und Dein Gastgeber wird nicht davon abgeschreckt, auch in Zukunft Couchsurfer zu hosten.
- Respekt: Respektiere Regeln und Bräuche, die mit der Religion Deines Gastgebers oder der Kultur seines Heimatlandes einhergehen.
- Sauberkeit: Couchsurfing ist kein Hotel oder Hostel! Hinterlasse das Zuhause Deines Gastgebers sauber und ordentlich.
- Hilfsbereitschaft: Sei es beim gemeinsamen Kochen oder beim Abwasch danach: Biete Deine Hilfe an und lass Dich nicht nur bedienen!
- Keine Selbstbedienung: Sofern Du es nicht anders von Deinem Host angeboten bekommst, Finger weg von seinem Essen/Trinken bzw. den Sachen in seiner Wohnung/seinem Zuhause.
Im Grunde alles logisch und einfach. Verhalte Dich so, wie Du es von Gästen bei Dir zu Hause erwarten würdest!

Lesetipp: Kennst Du schon unsere Packliste Weltreise? Egal wie lange Dein Backpacking-Abenteuer auch geht, mit dieser Packliste bist Du auf der ganzen Welt perfekt ausgestattet.
Häufige Fragen zum Thema Couchsurfing
Wie viele Nächte kann ich bei meinem Gastgeber bleiben?
Wie lange Dein Aufenthalt sein wird, hängt von Dir und Deinem Host ab. Ich persönlich bleibe im Durchschnitt ca. 1 bis 2 Nächte bei meinen Gastgebern, wobei Du bei 2 oder mehr Nächten natürlich besser Zeit hast Deinen Host wirklich kennenzulernen und etwas mit ihm/ihr zu unternehmen.
Es kam aber auch schon vor, dass ich spontan mehr Tage als ursprünglich geplant geblieben bin, ja sogar mehrere Wochen bei meinem Gastgeber gelebt habe, einfach weil wir super miteinander klar kamen. Die Regel ist das aber nicht.
Was bedeutet die Verifizierung bei Couchsurfing?
Die Registrierung bei Couchsurfing ist zunächst kostenlos. Auch für die Übernachtungen fallen keine Gebühren an und Du musst kein Geld zahlen, weder von Couchsurfing selbst, noch von Deinem Gastgeber. Kostenpflichtig (60$), aber freiwillig, ist einzig und allein die einmalige Verifizierung als Couchsurfing-Mitglied.
Mit der Verifizierung im Gastfreundschaftsnetzwerk bestätigst Du Deine Identität als reale, vertrauenswürdige Person gegenüber anderen Mitgliedern. Als verifiziertes Mitglied kannst Du eine unbeschränkte Anzahl an Couch-Anfragen an andere User schicken. Ohne Verifizierung bist Du auf 10 Anfragen innerhalb eines laufenden 7-Tage Zeitfensters limitiert.
Eine Übernachtung bei anderen Usern ist also auch als nicht verifiziertes Mitglied möglich!
Muss ich andere Couchsurfer als Gastgeber aufnehmen, um selber Gast sein zu können?
Nein, es ist keine Pflicht andere Couchsurfer als Host in Deiner Unterkunft aufzunehmen, um als Reisender bei anderen Mitgliedern unterkommen zu können.
Manchmal lässt es die Wohnsituation (zu wenig Platz, strenger Vermieter, etc.) auch einfach nicht zu oder Deine Mitbewohner fühlen sich nicht so wohl mit dem Gedanken, fremde Menschen in der eigenen Wohnung zu haben. Das sollte Dich nicht davon abhalten, Dich bei Couchsurfing zu registrieren!
Es lohnt sich dennoch in die Rolle des Gastgebers zu schlüpfen, tolle Menschen aus fremden Ländern kennenzulernen und sich ein bisschen Reise- und Urlaubsfeeling nach Haus zu holen. 🙂
Gibt es Alternativen zu Couchsurfing?
Die User-Zahl bei Couchsurfing ist in den letzten Jahren in die Höhe geschossen mit derzeit über 14 Millionen Couch-„Surfern“. Leider sind dadurch auch viele User dazu gekommen, Couchsurfing nur als Plattform für eine kostenlose Unterkunft zu betrachten. Der Mehrwert von Gastfreundschaft, dem Austausch zwischen Menschen und einer besonderen Erfahrung als Übernachtungsmöglichkeit geht bei manchen Besuchern dabei verloren…
Alternativen wie warmshowers.org (Community zu Schlafgelegenheiten speziell für Radreisende), Trustroots (Community zu Schlafgelegenheiten speziell für Hitchhiker) oder bewelcome.org basieren auf einem ähnlichen Konzept, sind aber noch nicht so bekannt wie Couchsurfing und haben dementsprechend weniger Mitglieder. Die Mitgliedschaft bei Warm Showers, Trustroots und BeWelcome ist ebenfalls kostenlos.
Dabei konnten diese gemeinnützigen Organisationen ihre ursprüngliche Werte und den Gedanken einer sich helfenden Gemeinschaft von Reisenden besser bewahren.

Hoffentlich konnte ich Dir mit meinen Tipps und Erfahrungen zum Thema Couchsurfing weiterhelfen! Hast Du auch schon mal „auf der Couch“ übernachtet?
Was waren Deine Erlebnisse und Erfahrungen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
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