Was man beim Kauf von Reifen für das Campen beachten sollte
Bernard Miletic Profilbild reisefroh

Ob Du nun Reifen für Deinen Wohnwagen, Wohnmobil, Kleinbus oder ein anderes Camping-Fahrzeug suchst – es gibt einige Faktoren, die Du beachten solltest. Reifen spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, eine sichere und komfortable Fahrt auf der Straße zu gewährleisten. Zudem gibt es im Ausland teilweise verschiedene gesetzliche Regelungen, z. B. was die Pflicht für Winterreifen betrifft.

Im Folgenden findest Du einige wichtige Überlegungen, die Du beim Kauf von Reifen für Dein Camping-Fahrzeug beachten solltest.

Worin unterscheiden sich Reifen für Camping-Fahrzeuge von normalen Autoreifen?

Zunächst einmal wollen wir kurz darauf eingehen, was überhaupt das Besondere an Reifen fürs Campen ist. Der Unterschied liegt darin, dass Reifen für Anhänger oder Wohnmobile prinzipiell tragfähiger aufgebaut sind. Die Karkassen, das tragende Gerüst der Luftreifen, ist besonders verstärkt und verfügt über mehrere Gewebeschichten.

Weiterhin gibt es spezielle Camper Reifen, die sich auch während langer Stand-Phasen nicht verziehen. Solche Reifen tragen die zusätzliche Kennzeichnung „Camper“ oder „Caravan“ an der Seitenwand des Reifens.

Welche Reifen Du benötigst, erfährst Du in der Zulassungsbescheinigung. Zu den Informationen gehören unter anderem die Felgengröße und das Geschwindigkeitssymbol, worauf wir weiter unten noch weiter eingehen.

5 Kriterien für Camper Reifen

  1. Lauffläche und Profiltiefe: Reifen müssen ein tiefes, gleichmäßiges Profil haben, um eine gute Haftung auf der Straße zu gewährleisten. In Europa beträgt die Mindestprofiltiefe 1,6 Millimeter. Experten empfehlen jedoch 3 Millimeter für Sommerreifen und 4 Millimeter für Winterreifen und Ganzjahresreifen.

Für Wintercamping sind laut dem ADAC zwingend Winterreifen notwendig. Sowohl für den Zugwagen als auch den Wohnwagen oder das Wohnmobil. Als Profiltiefe für Winterreifen empfiehlt der ADAC beim Wintercamping mindestens 4 mm – besser 5 mm. Außerdem sollten Schneeketten mitgenommen werden.

  1. Alter der Reifen: Reifen haben eine begrenzte Lebensdauer. Experten empfehlen: Reifen, die älter als 7 oder 8 Jahre sind, sollten ausgetauscht werden, da sie sich schneller abnutzen und ihre Haftung auf der Straße verlieren können.
  2. Breite und Durchmesser: Die Größe der Reifen muss den Anforderungen Deines Fahrzeugs entsprechen. Du findest die genau geforderte Größe in den Zulassungspapieren. Die konkrete Reifenbezeichnung sieht z. B. so aus: 215/70 R15C 109R (Wohnmobilreifen Pirelli Carrier Camper)
  • 215: Breite des Reifens in mm
  • 70: Verhältnis von Höhe und Breite
  • R: Bauart des Reifens (Radialreifen – es gibt auch noch Diagonalreifen, doch diese kommen für PKWs und Camper kaum infrage, sondern werden z. B. für schnelle Motorräder verwendet)
  • 15: Felgengröße (in diesem Fall 15 Zoll)
  • C: Caravan (Dieser Buchstabe ist nur für spezielle Campingfahrzeuge wie Wohnmobile; bei Deinen Autoreifen findest Du ihn nicht)
  • 109: Load Index für die Tragfähigkeit – Index 109 steht für 1030 kg Belastbarkeit der Reifen (je höher die Nummer, desto belastbarer)
  • R: Speed Index – R = Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h (Der Speed Index reicht von L = 110 km/h bis Y = 300 km/h)

Tipp: Der Load Index darf höher sein, als in den Zulassungspapieren, ebenfalls kann die Geschwindigkeit nach oben abweichen (was allerdings nicht bedeutet, dass Du schneller als die Zulassung fahren darfst).

Reifen mit niedrigeren Tragfähigkeits- und Geschwindigkeitskennwerten sind möglicherweise nicht straßenzugelassen.

  1. Abnutzung der Lauffläche: Reifen müssen ersetzt werden, wenn das Reifenprofil abgenutzt ist, um ein sicheres Fahren zu gewährleisten. Reifen mit abgenutztem Profil können ihre Haftung auf der Straße verlieren und das Unfallrisiko erhöhen. Ist die Abnutzung ungleichmäßig, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass das Fahrzeug nicht richtig ausgerichtet ist. Reifen mit schwerwiegenden Schäden oder Mängeln, wie Schnitte und Beulen, müssen sofort ersetzt werden, bevor sie auf der Straße völlig versagen.
  2. Reifendruck: Die Reifen müssen mit dem vorgeschriebenen Druck aufgepumpt werden, um eine optimale Haftung und Leistung zu gewährleisten. Reifen, die nicht den richtigen Luftdruck haben, können schneller verschleißen und das Fahrverhalten, die Bremsen, den Kraftstoffverbrauch und die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Der Reifendruck sollte je nach Fahrbedingungen (z. B. bei schwerer Beladung) einmal pro Woche überprüft werden. Reifen mit zu niedrigem Druck verlieren an Haftung und Manövrierfähigkeit, insbesondere bei Regenwetter. Reifen mit zu hohem Luftdruck sind ebenfalls gefährlich, da sie überhitzen und auf der Straße platzen können.

5 Kriterien für Camper Reifen

Welche Reifen-Pflichen gelten im Ausland?

Für Camper ist es wichtig zu wissen, dass in einigen Ländern andere Vorschriften für Reifen gelten. Dies gilt speziell für die Winterreifenpflicht.

Frankreich: Seit 2021 gilt eine generelle Winterreifenpflicht in den französischen Bergregionen. Das heißt, auf Reisen in die Alpen, Pyrenäen, im Zentralmassiv, der Vogesen, im Bereich des Jura und auf Korsika musst Du bis Ende März zwingend Winterreifen haben (auch ohne Schnee und Glatteis).

Schweiz: Winterreifen sind keine Pflicht. Allerdings besagt das Schweizer Straßenverkehrsgesetz, dass Fahrzeuge nur im „betriebssicheren Zustand“ fahren dürfen, worunter auch die passenden Reifen fallen.

Österreich: Es gibt keine generelle Winterreifenpflicht, sondern (wie in Deutschland) nur, dann, wenn “winterliche Straßenverhältnisse” vorliegen. Bist Du bei Schnee und Eis ohne Winterreifen unterwegs, drohen bis zu 5.000 Euro Strafe!

Wir hoffen unsere Tipps und Infos zum Kauf von Reifen für das Campen haben Dir geholfen! Welche Reifen für das Campen sind Deiner Meinung nach am besten? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!

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Camping

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