Inhaltsverzeichnis
- Spezialitäten Serbiens im Überblick
- 1. Ćevapčići – die Klassiker vom Grill
- 2. Sopska Salata – erfrischend und aromatisch
- 3. Burek – König der Teiggerichte
- 4. Prebranac – serbischer Bohneneintopf
- 5. Sarma – gefüllte Kohlrouladen
- 6. Pljeskavica – der serbische Burger
- 7. Kajmak – cremiger Genuss pur
- 8. Rakija – die Seele Serbiens
- 9. Kafa – türkischer Kaffee auf serbische Art
- 10. Straßenküche & saisonale Highlights
- 11. Ajvar – der orange Schatz des Balkans
- 12. Gibanica – das Käsegebäck für jeden Anlass
- 13. Podvarak – Sauerkraut aus dem Ofen
- 14. Uštipci – frittierte Teigbällchen
- 15. Karađorđeva šnicla – das serbische Cordon Bleu
- Serbische Küche – ehrlich, deftig und voller Herz
Spezialitäten Serbiens im Überblick
Serbien ist ein Land voller Herzlichkeit, Tradition – und vor allem: Geschmack! Wer durch Belgrad, Novi Sad oder in den Süden nach Niš reist, entdeckt schnell, dass Essen hier weit mehr als nur Nahrungsaufnahme ist. Es ist Kultur, Geselligkeit und Stolz zugleich.
Die serbische Küche ist geprägt von osmanischen, österreichisch-ungarischen und balkanischen Einflüssen. Sie kombiniert deftige Fleischgerichte mit frischen Salaten, hausgemachtem Gebäck und herzhaften Eintöpfen – immer begleitet von einem Glas Rakija oder starkem türkischen Kaffee.
Nach mehreren Reisen durch das Land und vielen gemeinsamen Mahlzeiten mit Einheimischen habe ich hier die Top 15 serbischen Spezialitäten zusammengestellt, die Du unbedingt probieren solltest!

1. Ćevapčići – die Klassiker vom Grill
Kein Gericht ist so eng mit dem Balkan verbunden wie Ćevapčići. Diese kleinen, würzigen Hackröllchen aus Rind- oder Lammfleisch sind in ganz Serbien beliebt. Sie werden typischerweise mit Ajvar (Paprikapaste), gehackten Zwiebeln und einem Fladenbrot namens Lepinja serviert.
Tipp: In Belgrad findest Du hervorragende Ćevapčići in den traditionellen Kafana-Gaststätten, meist direkt vom Holzkohlegrill.

2. Sopska Salata – erfrischend und aromatisch
Dieser Salat ist perfekt für heiße Sommertage. Frische Tomaten, Gurken, Paprika, Zwiebeln und reichlich geriebener Schafskäse (Sirene) ergeben den typischen Sopska Salat. Ich habe ihn in Serbien oft als Beilage gegessen – er passt zu fast allem und erinnert geschmacklich an den griechischen Bauernsalat, wenn auch eine Spur feiner (kein so starker Käse wie Feta) und ohne Oliven.
Ein gutes Olivenöl und eine Prise Salz – mehr braucht es nicht.

3. Burek – König der Teiggerichte
Burek ist ein Muss für alle, die die serbische Küche kennenlernen wollen. Es handelt sich um ein gebackenes, spiralförmiges oder rechteckiges Gebäck aus hauchdünnem Filoteig, das mit Käse, Fleisch, Spinat oder Kartoffeln gefüllt wird.
Ich selbst habe in Belgrad einen der besten Bureks meines Lebens gegessen: mit Spinat gefüllt, außen knusprig, innen saftig. Dazu trinkt man meist Joghurt bzw. genauer: Ayran, gesalzenes leichtes Joghurt, wie in der Türkei. die perfekte Kombination für ein kräftiges Frühstück.

4. Prebranac – serbischer Bohneneintopf
Ein echtes Nationalgericht ist der Prebranac, ein deftiger Bohneneintopf aus weißen Bohnen, Zwiebeln, Paprikapulver und Knoblauch. Er wird langsam im Ofen gegart und ist sowohl im Winter als auch zu Feiertagen beliebt.
In vielen Familien gehört Prebranac traditionell auf den Tisch zu Weihnachten oder Ostern – oft mit frischem Weißbrot oder Lepinja serviert.
5. Sarma – gefüllte Kohlrouladen
Sarma ist die serbische Variante der Kohlroulade, gefüllt mit Hackfleisch, Reis und Gewürzen. Die Röllchen werden in Sauerkrautblättern eingewickelt und stundenlang geschmort.
Dieses Gericht symbolisiert Heimat und Familie – jede serbische Oma hat ihr eigenes Sarma-Rezept! Besonders beliebt ist es im Winter, wenn deftige Kost gefragt ist.
6. Pljeskavica – der serbische Burger
Pljeskavica ist ein großer, flacher Fleischfladen aus gemischtem Hackfleisch, gewürzt mit Knoblauch, Paprika und Pfeffer. Serviert wird er oft im Brötchen mit Zwiebeln, Ajvar und Kajmak (eine Art Rahm-Butter-Aufstrich).
In Belgrad gibt es unzählige Streetfood-Stände, die Pljeskavica frisch vom Grill anbieten – ein echtes Geschmackserlebnis!
7. Kajmak – cremiger Genuss pur
Kajmak ist eine Art dicke, leicht gesalzene Rahmcreme, die beim Abschöpfen der Haut auf erhitzter Milch entsteht. Sie schmeckt leicht säuerlich, cremig und unglaublich reichhaltig.
In Serbien wird Kajmak zu fast allem gegessen – zu Fleisch, Brot, Kartoffeln oder pur als Dip. Am besten frisch auf einem warmen Stück Lepinja!
Ähnlich Sauerrahm, aber doch kein Sauerrahm – etwas ureigenes Serbisches.
8. Rakija – die Seele Serbiens
Kein Besuch in Serbien ohne ein Glas Rakija! Der landestypische Obstbrand wird in unzähligen Varianten hergestellt – aus Pflaumen, Trauben, Aprikosen oder Quitten. Ich durfte eine Quitten-Rakija probieren – fruchtig, mild und überraschend fein, trotz einem Alkoholgehalt jenseits der 40%.
Rakija ist mehr als nur ein Getränk – sie ist fester Bestandteil jeder Begrüßung, Feier und Freundschaft. Viele Familien brennen ihre eigene Sorte selbst – speziell am Land.
Aprikosen-Rakija*, gebrannt in einem orthodoxen Kloster, ausgezeichnet.

9. Kafa – türkischer Kaffee auf serbische Art
In Serbien wird Kaffee nach türkischer Tradition zubereitet: stark, unfiltriert und meist in kleinen Tassen serviert. Der Kaffee wird langsam im „Džezva“ (Kupferkännchen) aufgekocht und zusammen mit einem Glas Wasser gereicht.
Es ist ein Ritual – man trinkt nicht hastig, sondern nimmt sich Zeit. In jedem serbischen Haushalt gehört der Duft von frisch gekochtem Kaffee zum Alltag.
Gibt es bei uns so nicht zu kaufen: serbischer Kafa*, fein gemahlen um im Topf bzw Džezva zubereitbar zu sein.
Wer diese Art Kaffee zu trinken gerne mag sollte sich unbedingt selber eine Dzezva (Kanne*) besorgen – zwar ist es im Topf auch möglich, aber deutlich besser in der speziell geformten Kanne, da der Kaffeebodensatz sich besser absetzt und man beim einschenken sehr wenig davon in die Tasse bekommt.

10. Straßenküche & saisonale Highlights
Serbische Streetfood-Kultur ist einfach, aber authentisch. Besonders im Sommer und Herbst sieht man an jeder Ecke Verkäufer mit gedämpftem Maiskolben – günstig, sättigend und unglaublich lecker (in Montenegro habe ich ihn für 1,50 € pro Kolben gekauft).
Im Spätherbst und Winter gibt es zudem frisch gepressten Granatapfelsaft, vor allem im Süden Serbiens. Die roten Früchte werden direkt am Straßenrand gepresst – ein echtes Superfood aus dem Balkan.
11. Ajvar – der orange Schatz des Balkans
Ajvar ist der Stolz vieler serbischer Hausfrauen. Der rote Paprikaaufstrich wird im Herbst aus gegrillten Paprikas und Auberginen zubereitet, mit Öl und Salz verfeinert und in Gläser abgefüllt.
Ajvar ist vielseitig einsetzbar: als Dip, Brotaufstrich oder Beilage zu Fleisch. In Serbien gilt: Wer den besten Ajvar macht, hat den Sommer richtig genutzt!
Ajvar gibt es in milden und in Scharfen Varianten. Besonders gut fanden wir Ajvar der Marke Sofko:
12. Gibanica – das Käsegebäck für jeden Anlass
Die Gibanica ist ein herzhafter Kuchen aus Filoteig, Eiern und Schafskäse. Oft mit Joghurt übergossen, wird sie im Ofen goldbraun gebacken.
Sie schmeckt warm wie kalt, zum Frühstück, Mittagessen oder als Snack – und darf auf keiner Familienfeier fehlen. Manche Versionen enthalten sogar Spinat oder Kürbis.
13. Podvarak – Sauerkraut aus dem Ofen
Eine weitere echt leckere spezielle Serbische Spezialität: Podvarak ist ein typisches Wintergericht aus Sauerkraut, Zwiebeln und Fleisch (meist Schweinefleisch oder Speck), das im Ofen geschmort wird.
Der Geschmack ist herzhaft und leicht rauchig – perfekt an kalten Tagen. Besonders im Süden Serbiens gehört Podvarak zur Standard-Winterküche.
14. Uštipci – frittierte Teigbällchen
Diese kleinen, luftigen Bällchen werden aus einem einfachen Hefeteig frittiert. Es gibt sie in süßer Variante mit Puderzucker oder herzhaft mit Käse oder Speck.
Uštipci sind auf Dorffesten, Märkten und beim Frühstück äußerst beliebt – warm serviert und außen knusprig, innen fluffig.

15. Karađorđeva šnicla – das serbische Cordon Bleu
Die Karađorđeva šnicla, benannt nach dem Nationalhelden Karađorđe, ist ein paniertes, gerolltes Schnitzel, das mit Kajmak gefüllt und goldbraun ausgebacken wird.
Serviert wird es mit Pommes, Kartoffelpüree oder Erbsen und einer Zitrone – deftig, aber unglaublich lecker. Dieses Gericht symbolisiert den kreativen, modernen Teil der serbischen Küche.
Stark österreichisch und türkisch beeinflußte Küche
Wie vielerlei andere Wörter ist šnicla klar als deutschen-Ursprungs (bzw Österreichisches Deutsch) zu verorten: gesprochen “Schnitzla”. Andere Beispiele:
- šnicla – Schnitzel
- šlag – Schlag(rahm) – Sahne
- kifla – Gipfel
- štrudla – Strudel
- puter – Butter
- Keks – Keks
Serbische Küche – ehrlich, deftig und voller Herz
Die serbische Küche ist nichts für Kalorienzähler, aber ein Paradies für Genießer. Es gibt eine vielzahl von Serbische Spezialitäten die an köstlicher Eigenheit jeden Kulinariker beeindrucken. Von herzhaften Fleischgerichten über frische Salate bis zu süßen und gebackenen Spezialitäten – hier wird mit Liebe, Zeit und viel Geschmack gekocht: Wie man es vom Balkan kennt.
Besonders beeindruckend ist die Gastfreundschaft: In Serbien wird gegessen, getrunken, gelacht – und nie allein. Wer einmal dabei war, versteht, warum Essen hier zur Lebensfreude gehört.
Also: Lass Dich auf die serbische Küche ein – sie ist bodenständig, kräftig und authentisch. Und vergiss nicht, ein Glas Rakija zu probieren – am besten aus Quitten.
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