Ein Feuerstahl gehört in jedes Survival-Kit für Outdoor-Aktivitäten. Prominente Abenteurer wie Bear Grylls erklären warum: Ein Feuerzeug und Streichhölzer können nass werden – und sind dann komplett unbrauchbar! Mit einem Feuerstahl gelingt es hingegen immer, etwas Zunder zu entflammen – selbst wenn man damit einen Fluss durchquert hat! Hier erfährst Du, wie ein Feuerstahl funktioniert und welche Tipps echte Survival-Profis im Gepäck haben, damit Du bei Deinem nächsten Wildnis-Abenteuer das beste Feuer entfachst!
Inhaltsverzeichnis
Testsieger: Die besten Funkensprüher im Vergleich
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1. Platz BERGKVIST Mission Green ________________________ | 2. Platz Light My Fire XXL Army ________________________ | 3. Platz BUSHGEAR Woodz ________________________ | 4. Platz The Friendly Swede 2er Set ________________________ | 5. Platz KIYANO Premium Set ________________________ | 6. Platz VULNORA XXL ________________________ | 7. Platz Ours Furtif Zunder Kienspan ________________________ |
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Wie funktioniert ein Feuerstahl?
Bei einem Feuerstahl schlägst oder reibst Du mit einem scharfen Gegenstand auf einen Metallstab mit Cer und Magnesium, wodurch sehr heiße Funken von über 1500 °C entstehen, die Zunder zu Feuer entfachen. Diese Art des Schlagfeuerzeugs ist bereits seit der (End-)Römerzeit bekannt.
Woraus besteht ein Feuerstahl und welches Material ist das beste?
- Kohlenstoffreicher Stahl
- Auermetall III
- Magnesium
- Ferrocerium (beachte, dass in diesem Wort Cer steckt)
- Titan
- Cer-Eisen
Die modernen Feuersteine bestehen aus einem Mischmetall. Die Legierung enthält Eisen, Cer und Seltenerdmetalle. Wichtig ist, dass Magnesium enthalten ist. Dieses erhöht die Temperatur der Zündfunken.
INFO:
Ein Feuerstahl mit Magnesium erreicht Funken mit über 1.500 °C und eignet sich optimal, um Späne von der Beschichtung auf den Zünder zu schaben, was Dein Feuer noch schneller entfacht. Achte daher beim Kauf eines Feuerstahls darauf, dass Magnesium enthalten ist.
Die richtige Verwendung eines Feuerstahls
Wenn Du zum ersten Mal einen Feuerstahl ausprobierst, wirst Du vielleicht merken, dass die Anwendung nicht so einfach ist, wie es bei den Profis aussieht. Während erfahrene Bushcrafter nach nur zwei, drei Schlägen bereits den Zunder entflammen, dauert es bei Dir möglicherweise 20 oder 30 Versuche, das ist ganz normal.
Hier sind drei Tipps, um Feuer zu entzünden wie ein Survival-Pro:
- Nutze verkohlte Baumwolle als Zünder. Diese fängt Funken rasant. Bei Rinde, Reisig oder gar Holz ist es sehr viel schwieriger (bis unmöglich).
- Nutze Späne von Deinem Feuerstab als Zündverstärker. Schabe hierzu langsam (!) einige Späne auf den Zunder. Es sollten so etwa zehn Stück sein. Wenn Du danach schnell auf den Feuerstab schlägst, entzünden sich die Späne zusammen mit dem Zunder und schon lodert Dein Feuer.
- Setze beim Schaben unten an. Wenn Du den Schaber ganz von oben nach unten ziehst, entstehen zwar viele Funken – doch fliegen sie nicht gezielt auf den Zunder, sondern sprühen in alle Richtungen. Visiere stattdessen den Zunder genau an, und konzentriere Dich darauf, von unten ein paar gebündelte Funken genau darauf zu treffen.
Tipps zum Feuermachen von Survival-Profi Bear Grylls
Survival-Trainer Bear Grylls ist Dir vielleicht von Netflix oder DMAX bekannt. In Serien wie “Man vs. Wild”, “You vs. Wild” oder “Ausgesetzt in der Wildnis” demonstriert er Überlebenstechniken im Dschungel, Schnee und in der Wüste.
Laut Grylls ist das Wichtigste an einem guten Feuer die Vorbereitung. Nichts sei enttäuschender, als nach viel Mühe endlich eine Glut entflammt zu haben und dann kommt kein Feuer in Gang! Dies verhinderst Du mit der richtigen Vorbereitung.
Merke: Ein Feuer benötigt drei Dinge:
- Hitze
- Luft
- Brennstoff
Dieses sogenannte Feuer-Dreieck solltest Du immer im Kopf haben, wenn Du ein Feuer machen möchtest.
Diese drei Dinge benötigst Du zum Aufbau eines Feuers:
- Zunder: Einen dicken Holzstamm kann man nicht einfach so anzünden. Du benötigst zunächst schnell entflammbaren Brennstoff. Laut Grylls soll es so dünn, faserig und trocken wie möglich sein, ideal sei z. B. ein getrocknetes (unbewohntes) Vogelnest. In trockenen Gegenden wie in der Wüste findet man natürlich immer genug trockenen Zunder. Im feuchten Wald empfiehlt Grylls nach trockenen Bäumen zu suchen (nichts, was grün ist) und dann die feuchte Rinde vom Baum zu schälen und den trockenen Innenstamm zu zerfasern.
Zündholz: Nach dem Zunder sind wir immer noch nicht beim dicken Holzstamm. Als Nächstes benötigst Du dünne Stöcke (etwa Fingerdick), um das Feuer in Gang zu bekommen. Ob das Zündholz gut brennen wird, erkennst Du nach Grylls daran, indem Du die Stöcke zerbrichst. Brechen sie gut und “klingen bereits nach Feuer”, sind sie richtig. Wenn sich die Stöcke jedoch biegen lassen, sind sie ungeeignet.- Brennholz: Nun kommt das dicke Brennholz. Sie zu, dass Du über ausreichend dicke Holzstämme verfügst, die das Feuer sehr lange nähren können. Einmal macht der Survival-Profi ein Feuer unterhalb eines sehr dicken, umgefallenen Baumstamms, sodass das Feuer in der Höhe noch weitere Nahrung findet und die ganze Nacht lang brennen kann. (Anmerkung – der Stamm ist isoliert in der Wüste und es besteht keine Gefahr, dass mehr als der Stamm selbst abbrennt.)
- Vorrat: Lege etwas Holz (sowohl Zündholz als auch Feuerholz) beiseite, um nach und nach nachzulegen. Ein Feuer will nicht zerdrückt werden, sondern benötigt Luft und will dann “häppchenweise” mit neuem Brennstoff in Gang gehalten werden.
Der richtige Standort für ein Feuer
- Möglichst trocken und windgeschützt
- Wenn der Untergrund feucht ist, versuche das Feuer zu erhöhen (baue erst einen trockenen Untergrund für das Feuer).
- Sichere das Feuer ab bzw. grenze es ein – dies geht am besten mit einem Kreis aus großen Steinen. So verhinderst Du, dass sich das Feuer ungewollt ausbreitet und schlimmstenfalls noch einen Waldbrand verursacht. (Nimm dies jetzt nicht auf die leichte Schulter! Waldbrände, die durch Fahrlässigkeit verursacht wurden, gibt es mehr als Du denkst!)
- In Naturschutzgebieten solltest du auf Feuer auf alle Fälle verzichten. Unvorsichtige Camper haben leider schon viele immense Schäden angerichtet. Dies ist nicht nur sehr traurig für die Natur, sondern sorgt auch für immer strengere Regeln und Verbote.
Was ist die beste Form für ein Feuer
Viele Bushcrafter versuchen mit “Fancy Fireshapes” zu beeindrucken. Sie bauen längliche Feuer, runde Feuer, Feuerringe … Das effizienteste Feuer von allen ist aber ein Feuer in der altbekannten “Tipi-Form”. Das heißt: Es ist unten breit und geht dann wie eine Pyramide spitz nach oben. Diese Form solltest Du beim Bauen aktiv unterstützen, indem Du mehrere dicke Hölzer in der “Tipi-Form” aufstellst, die sich vom Rand aus in der Mitte treffen. Die Form ist deshalb am besten, weil sie das Feuer hervorragend mit Luft versorgt und das Feuer in die Höhe bringt.
So wichtig ist ein Feuerstahl in der Wildnis
Letzten Endes schafften es viele durch Ausdauer. Es ist Bushcraftern schon gelungen, das Sonnenlicht durch das Innere einer Cola-Dose zu reflektieren und dadurch ein Feuer zu entfachen – ja, es gibt sogar Leute, die ein Feuer mit Eis starten konnten, indem das geschliffene Eis wie eine Linse in die Sonne gehalten wurde.
Doch wenn es irgendwie geht – dann solltest Du die entsprechende Zündquelle selbst dabei haben! Genau dafür gibt es für erfahrene Outdoor-Abenteurer nur eine Wahl: einen Feuerstahl!
Bear Grylls sagt, wenn er in der Wildnis ausgesetzt würde und er dürfte nur eine einzige Sache mitnehmen, dann wäre es das Messer. Aber wenn er zwei Dinge mitnehmen dürfte, dann ein Messer und ein Feuerstahl.
Ein Feuerstahl ist besser als Feuerzeug und Streichhölzer
Wie zu Beginn erwähnt, ist ein Feuerstahl die richtige Wahl für Outdoor-Abenteuer. Denn der Feuerstahl funktioniert, auch wenn er nass ist. Mit einem Feuerstahl kannst Du durch Gewässer schwimmen oder in den Schlamm fallen. Du reinigst den Stab einfach grob an Deiner Jacke und schon ist er wieder einsatzbereit. Dies können Feuerzeug und Streichhölzer nicht leisten!
Darum ist ein Feuer in der Wildnis so wichtig:
Ein Feuer:
Schützt Dich vor Raubtieren- Wärmt in der Nacht
- Trocknet Deine Kleidung
- Du kannst damit Essen kochen
- Du kannst Wasser abkochen (sehr wichtig, um Keime abzutöten und nicht krank zu werden)
- Du kannst Werkzeuge herstellen
- Es gibt Licht
- Macht Dich in Notsituationen sichtbar für Retter
Was kostet ein Feuerstab?
Ein günstiger Feuerstab ist bereits für 5 Euro erhältlich, teurere Modelle kosten bis 25 Euro. Wenn Du ein echter Outdoor-Purist bist, wird es Dich freuen, dass die günstigen Stäbe ebenso gut funktionieren! Der Aufpreis resultiert in erster Linie aus der Verarbeitung zu einem ansprechenden Outdoor-Gadget, das sich schön als Geschenk eignet.
INFO:
Der Unterschied zwischen einem günstigen und teuren Feuerstahl ist so wie der zwischen einem günstigen und einem teuren Feuerzeug.
Vor- und Nachteile eines günstigen Feuerstabs
Vorteile:
- Günstiger Preis
- Reduktion aufs Wesentliche
Nachteile:
- Haptik
- Optik
- Verarbeitungsqualität
Vor- und Nachteile eines hochpreisigen Feuerstabs
Vorteile:
Eignet sich gut als Camping Geschenk- Praktische Schlaufen oder Karabiner, um den Feuerstab an Deinem Rucksack oder Hosenbund zu befestigen.
- Edle Optik
- Handschmeichelnde Einfassung (z. B. aus Holz)
- Zusatz-Features wie ein Lineal oder ein Flaschenöffner (zum Beispiel am Stab)
- Ansprechend verpackt in einem Etui oder einer Dose
- Je nach Hersteller kannst Du mit dem Kauf lokale Kleinunternehmen unterstützen
Nachteile:
- Höherer Preis (dieser entsteht nicht nur durch den Materialwert eines zusätzlichen Anhängers, sondern Du zahlst auch für das Marketing-Budget des Herstellers).
Feuerstahl Hersteller und Marken
BERGKVIST
BERGKVIST ist ein deutsches Start-up für Bushcraft-Equipment. Das Feuerstahl Set beinhaltet einen Feuerstahl mit Kordel und Karabiner sowie Blasrohr und Zunder (dieser ist natürlich schnell verbraucht, doch kannst Du hier Du in die Blechdose immer wieder neuen Zunder einfüllen). Übrigens: Wusstest Du, dass auch Iceman Ötzi in seiner Gürteltasche einen Pilzklumpen als Feueranzünder mit sich führte?
Light My Fire
Light My Fire ist ein schwedisches Unternehmen, das ursprünglich versuchte “Maya-Sticks” (Holzreste von gefällten Kiefern in Guatemala) als Feuerstarter zu verkaufen und damit die Nachfahren der Maya-Indianer zu unterstützen. Das Produkt war jedoch kein Verkaufsschlager – ganz anders als das “ARMY 2.0 Outdoor Feuerzeug”, das ursprünglich von der schwedischen Armee entwickelt wurde und seit 1996 von Light My Fire hergestellt wird. Es handelt sich dabei um einen Feuerstahl mit Magnesium, dessen Funken über 2.900 Grad heiß werden sollen.
Der Light My Fire Feuerstahl wird in Schweden produziert und hat praktische Griffmulden aus Bio-Kunststoff.
CampBuddy
CampBuddy ist ein Start-up aus Hamburg, das optisch ansprechende Feuerstähle und Zubehör verkauft. Das Modell Bamboo hat z. B. einen schönen Bambus-Griff und eignet sich gut als Geschenk. Der Hersteller garantiert mehr als 20.000 Zündungen. Was wahrscheinlich niemals jemand nachzählen und reklamieren wird 🙂
Wir hoffen, unser Feuerstahl Test und die Empfehlungen zum Thema Feuer in der Wildnis haben Dich interessiert und inspiriert! Welchen Feuerstahl verwendest Du? Und gibt es noch weitere Tipps, die Du mit uns teilen willst? Wir freuen uns über Deinen Kommentar!
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