Du suchst nach einer langsamen, budgetfreundlichen Art zu Reisen und möchtest Dein Reiseland intensiver kennenlernen? Dann könnte ein Workaway Aufenthalt genau das Richtige für Dich sein. So sparst Du Geld für Unterkunft und Verpflegung, lernst Dich und Deine Fähigkeiten besser kennen und wirst in Deinem Reiseland schnell heimisch!
In diesem Artikel erfährst Du, was Dich bei Workaway bzw. einem Work Exchange erwartet, welche Benefits Du als Reisender davon hast und erhältst alle wichtigen Infos und Tipps von mir, die Du für Deine ersten Erfahrungen als helfende Hand im Ausland gebrauchen kannst. 🙂
Inhaltsverzeichnis
- Workaway: Ein faires Tauschgeschäft
- 5 Gründe, warum Du ein Workaway machen solltest
- Workaway in der Praxis
- Los geht’s: Dein erster Workaway Aufenthalt
- Ist Workaway überhaupt die richtige Plattform? – Ein Vergleich
- Was liegt Dir noch auf dem Herzen? – Sonstige Fragen
- Workaway, HelpX, WWOF & Co: Mein persönliches Fazit
Workaway: Ein faires Tauschgeschäft
Fangen wir mal von vorne an: Was ist eigentlich Workaway?
Workaway bezeichnet eine Art des Work Exchange – das Prinzip basiert also auf einem Austausch. Als Reisender/Helfer bietest Du Deinem Gastgeber Deine Zeit und Fähigkeiten, um ihm bei bestimmten Tätigkeiten bzw. Arbeiten innerhalb eines vereinbarten Rahmens (Arbeitszeiten, freie Tage, etc.) zu helfen.
Im Gegenzug erhältst Du für diesen Zeitraum in der Regel kostenlose Unterkunft bei Deinem Gastgeber und darüber hinaus meist auch Verpflegung. Du tauscht also Deine Arbeitskraft gegen Kost und Logis. Klingt nach einem fairen Deal, oder?
Mehr zu den Vorteilen eines Workaway Aufenthaltes erfährst Du jetzt… 🙂

5 Gründe, warum Du ein Workaway machen solltest
Workaway ist insbesondere unter jungen Reisenden nicht grundlos so populär geworden. Wieso aber „unbezahlt“ arbeiten? Endest Du dann nicht einfach als „billige Arbeitskraft“?
Hier einige Gründe, warum Du auch ohne Vergütung unheimlich von einem Workaway Aufenthalt profitieren kannst:
- Lerne das lokale Leben der Menschen und ihre Sprache kennen
- Entdecke Deine Fähigkeiten und entwickle neue Fähigkeiten dazu
- Komme unkompliziert und unbürokratisch zu Deiner Arbeits-Erfahrung im Ausland
- Finde Anschluss, Freunde und Hilfe bei den Menschen im Land
- Lass es Dir gut gehen und spare dennoch Geld

Hier meine Top 5 Gründe für Workaway im Detail:
1. Lerne das lokale Leben und die Sprache kennen
Bei einem Work Exchange lebst Du in der Regel mit Deinen Gastgebern zusammen. Du hast Teil an ihrem Alltag und erfährst damit an eigener Haut, wie das lokale Leben der Menschen im Land abläuft. Diese kulturellen Erfahrungen bereichern eine Reise unheimlich.
Zudem bringt Dich ein Aufenthalt als Volunteer sprachlich weiter, da Du im täglichen Arbeits- und Zusammenleben mit Deinen Gastgebern vor Ort auf andere Gesprächsthemen kommst, als normalerweise mit anderen Reisenden auf einer Backpacking Tour oder im Hostel.
Wenn Du gute Gastgeber oder eine nette Familie erwischst, zeigen sie Dir vielleicht auch einige coole Orte in der Umgebung, quasi als Dein Local Guide. Meine Gastgeber-Familie in Kanada hat mich beispielsweise ein Wochenende an ihren Bungalow am See mitgenommen. So habe ich traumhafte Ecken gesehen, die ich alleine nie entdeckt hätte. 🙂
2. Entdecke Deine Fähigkeiten und entwickle neue Stärken
Workaway ist eine super Möglichkeit um Dich ein bisschen auszutesten, Deine Stärken und Schwächen herauszufinden und vielleicht auch neue Interessen dazu zu gewinnen. Das Feld an möglichen Arbeitstätigkeiten ist nämlich weit gefasst.
Bist Du eher der Typ für handwerkliche Tätigkeiten? Oder gehst Du und die von Dir gepflegten Pflanzen eher in der Arbeit im Garten auf? Vielleicht entdeckst Du sogar Deine Leidenschaft für Tiere und Landwirtschaft?
Dank Workaway findest Du es heraus und lernst mit Sicherheit Dinge dazu, die Du auf Reisen oder im normalen Arbeitsalltag in Deutschland nicht erlebt hättest. Wann hätte ich daheim schon gelernt, Kühe zu melken oder was es bei der Aufzucht von 200 Küken bis zur Schlachtung so organisatorisch und emotional zu durchleben gibt? 😉
3. Komme unkompliziert und unbürokratisch zu Deiner Arbeitserfahrung im Ausland

Anders als eine bezahlte Arbeit, ist ein Work Exchange mit deutlich geringerer organisatorischer Vorbereitung verbunden.
Der Aufwand für Bewerbungen und Bewerbungsgespräche fällt ebenso weg, wie die Notwendigkeit irgendwelcher Arbeitspapiere, Behördengänge, Versicherungen, Steuererklärungen oder ähnlichem.
Insbesondere die teilweise nervige und komplizierte Beantragung eines Working-Visa für Dein jeweiliges Reiseland kannst Du in der Regel umgehen, da Workaway normalerweise als freiwillige Arbeit zählt.
Ein Touristenvisum reicht dafür in den meisten Ländern aus.
Dennoch sammelst Du über Workaway Arbeitserfahrung im Ausland, was Du später natürlich so auch in Deinem Lebenslauf angeben kannst. Vielleicht stellt Dir Dein Gastgeber sogar eine Art Arbeitszeugnis aus – schaden kann es bestimmt nicht!
4. Finde Anschluss, Freunde und Hilfe
Wenn Du vorhast, eine längere Zeit in einer konkreten Region im Ausland zu verbringen oder Dich sogar da niederlassen möchtest, kann Workaway ein Sprungbrett zum Aufbau eines kleinen Netzwerks an Freunden und Bekannten im Land sein.
Hast Du ein gutes Verhältnis mit Deinen Gastgebern, kannst Du sicher auch auf deren Hilfe, Unterstützung oder Tipps zurückkommen, selbst wenn Du bereits nicht mehr für sie arbeitest.
Deine Gastgeber können Dir bestimmt auch für Deine Reiseplanung weiterhelfen, Dir gute Vorschläge für Highlights im Reiseland geben oder Dich mit anderen/ehemaligen Volunteers in Kontakt bringen. Ich habe so den ehemaligen, französischen Helfer meiner Gastfamilie kennengelernt und im Anschluss öfters was mit ihm unternommen.
5. Lass es Dir gut gehen und spare Geld
Gerade in Reiseländern, wo die Lebenshaltungskosten ziemlich hoch sind, wie z.B. in Kanada, den USA oder in Australien, sparst Du sämtliche Kosten für Verpflegung und Unterkunft und damit unheimlich viel Geld, das Du als normaler Reisender tagtäglich ausgeben würdest.
On Top bekommst Du bei den Workaway-Gastgebern oft qualitativ gutes und leckeres Essen, dass Du Dir so als Backpacker nicht leisten (wollen) würdest. Gerade auf Farmen landen oftmals frische, biologische Produkte aus eigenem Anbau auf Deinem Teller.
Bei meiner Gastgeberfamilie in Kanada konnte ich jeden Morgen frische Eier aus dem Hühnerstall holen – das hat meinen Cholesterinspiegel auf Dauer vielleicht etwas zum Kochen gebracht, war aber unheimlich lecker :).
Für mich war die Zeit bei der Familie ein kulinarischer Luxus!
Bei netten Gastgebern sparst Du sicherlich auch noch an anderen Dingen. Ich konnte mir beispielsweise mehrmals das Auto meiner Hosts für Roadtrips bzw. deren Fahrräder für Tagesausflüge ausleihen und mir dadurch das Geld für die jeweilige Miete sparen.
Lesetipps: Hier findest Du sämtliche Infos zu den Einreisebestimmungen und Visa-Regulierungen für die beliebtesten Workaway Länder – eTA Neuseeland, Visum USA, Visum Kanada sowie Visum Australien und das Working Holiday Visum Australien.

Workaway in der Praxis
Du hast schon das Arbeitsoutfit an, den Rechen in der Hand und bist motiviert, Dich in den Garten oder Kuhstall zu stürzen?
Jetzt erfährst Du, was Dich bei Workaway in der Praxis als Helfer und Gast erwartet und worauf Du anfangs achten solltest, damit Du erfolgreich mit der Planung beginnen kannst.
Der Lebensalltag: Dein Zuhause und das Zusammenleben
Work Exchange Gastgeber haben meistens größere Häuser und Grundstücke – nicht umsonst benötigen diese Menschen in irgendeiner Art und Weise Hilfe von Freiwilligen. Mit etwas Glück wohnst Du also in der Natur und bist an einem Ort daheim, wo andere gerne Urlaub machen würden. Auf Vancouver Island lebte ich z.B. mehrere Wochen in einem großen Haus im Wald, mit Balkon und Blick aufs Wasser. 🙂
Als Helfer und Gast kann es sein, dass Du im Haus Deines Gastgebers und der Familie wohnst oder in einem separaten Anbau und dementsprechend mehr oder weniger am Alltagsleben der Familie/Deines Hosts teilnimmst. Das hängt natürlich auch davon ab, wie Du Dich als Gast in das Leben der Menschen vor Ort einbringen möchtest.
Eine gute Balance zwischen Gesellschaft und Privatsphäre ist also meistens möglich.
Ähnliches gilt für die Mahlzeiten. Manchmal isst Du zusammen mit Deinen Gastgebern, manchmal erhältst Du alles Nötige (Lebensmittel, etc.), musst Dich aber selber beköstigen. Vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem.

Mein Lesetipp: Couchsurfing – Wenn die Übernachtung zum Abenteuer Deiner Reise wird!
Dein Arbeitsalltag: Deine Aufgaben
Die Aufgaben, welche Dich bei einem Workaway Aufenthalt erwarten, sind recht vielfältig und hängen natürlich von Deinem Gastgeber, seinem Zuhause und Deinen Talenten ab. Mögliche Tätigkeiten umfassen, sind aber nicht limitiert auf:
- Garten- und Farmarbeiten
- House Sitting
- Handwerkliche Tätigkeiten und Konstruktion
- Aufgaben im Haushalt (Kochen, Saubermachen, etc.)
- Baby Sitting / Haustier Sitting
Wichtig: Fühlst Du Dich unwohl mit bzw. zu unerfahren für bestimmte Aufgaben, scheue Dich nicht, das Deinem Gastgeber mitzuteilen. Weder Du, noch Dein Host haben etwas davon, wenn Du die Aufgaben widerwillig und am Ende falsch machst.

Dein Arbeitsalltag: Arbeits-Stunden und Freizeit
Als Freiwilliger in einem Work Exchange gehst Du keinen Arbeitsvertrag mit fest geregelten Tätigkeiten und Arbeitszeiten und Stunden ein. Dennoch solltest Du diesbezüglich natürlich gewisse Vereinbarungen mit Deinem Host im Land treffen. So stellst Du sicher, was Ihr voneinander erwarten könnt und was nicht.
Eine Vereinbarung könnte z.B. aussehen: 5 Tage die Woche à 4 bis 5 Stunden arbeiten und danach 2 freie Tage. Je nach anfallenden Tätigkeiten und Flexibilität Deiner Gastgeber fällt die Wahl der freien Tage entweder Dir zu oder Du musst Dich an Deinen Gastgeber anpassen. Eine 40 Stunden Woche sollte sich aber nicht daraus entwickeln!
Nach meinen Erfahrungen lief die Einteilung der Arbeitszeiten meist sehr flexibel ab. Manchmal habe ich mehr, manchmal weniger als 5 Stunden am Tag gearbeitet – je nachdem wie viel Arbeit auch anfiel. Du arbeitest schließlich nicht nach Stechuhr und die vereinbarten Stunden sind auf Vertrauensbasis.
Ich hatte selbst an einem Arbeitstag in der Regel noch genug Zeit die Gegend zu erkunden bzw. etwas zu unternehmen, wenn mir danach war. Deine Gastgeber wissen ja auch, dass Du etwas vom Reiseland sehen möchtest und nicht „nur“ zum Arbeiten da bist.
Mein Tipp: Lass Dich von Deinem Gastgeber nicht als billige Arbeitskraft ausnutzen und arbeite nicht dauerhaft mehr Stunden oder viel härter als vereinbart. Nutze aber auch nicht die Gastfreundschaft Deines Host aus – der Arbeitsumfang sollte fair für beide Seiten sein.

Mein Lesetipp: Trampen – Meine Erfahrungen & Tipps um als Anhalter die Welt zu entdecken!
Los geht’s: Dein erster Workaway Aufenthalt
Wie findest Du aber eigentlich einen passenden Workaway Gastgeber? Keine Sorge, aller Anfang ist NICHT schwer. Dennoch gibt es am Anfang für Deinen ersten Workaway Aufenthalt in einem neuen Land ein paar Kleinigkeiten zu beachten.
Im Folgenden erhältst Du einige Tipps, die Dir den Start als helfende Hand erleichtern sollten. 🙂
Profil, Gastgebersuche & Anschreiben
Profil anlegen auf Workaway
Sobald Du auf Workaway registriert bist, kreierst Du ein Nutzerprofil. Hier stellst Du Dich als Person, sowie Deine Fähigkeiten und eventuell bisherigen Erfahrungen etwas vor. Du kannst z.B. hervorheben, was Du besonders gut kannst oder besonders gern als Helfer machen würdest.
Beschränke Deinen gewünschten Aufgabenbereich aber nicht zu stark auf lediglich eine konkrete Tätigkeit. Wenn Du offen für unterschiedliche Arbeiten bist, ist das für potenzielle Gastgeber natürlich attraktiver, da bei einem Work Exchange meist vielseitige Aufgaben anfallen.
Nach dem Work Exchange haben Du und Dein Gastgeber die Möglichkeit, Euch gegenseitig eine Referenz bzw. Bewertung auf dem Profil zu hinterlassen. Eine gute Bewertung eines ehemaligen Hosts hilft Dir natürlich bei der zukünftigen Gastgebersuche.
Gastgebersuche
Wenn das Profil steht, geht es an die Arbeits- bzw. Gastgebersuche. Hier kannst Du mit unterschiedlichen Suchfiltern arbeiten, um Dir die Auswahl etwas einzugrenzen. Viele Hosts geben zudem einen konkreten Zeitraum (z.B. mehrere Monate im Jahr) an, für den sie Helfer suchen.
Tipp: Wenn Du eine ganz konkrete Region für Deinen Work Exchange ins Auge gefasst hast, lasse Dir alle Gastgeber aus der Ecke auf der Karte einblenden. Das ist übersichtlicher, als erst auf jedes Nutzerprofil zu klicken.

Das Anschreiben
Sobald Du einen interessanten Host am Ort Deiner Wahl entdeckt hast, kannst Du diesem eine persönliche Nachricht zuschicken. Schreibe hier z.B. über Deine Motivation gerade für diesen Gastgeber zu arbeiten, erwähne Deinen gewünschten Zeitrahmen und gehe evtl. ein bisschen auf Deine Erwartungen an die gemeinsame Zeit ein.
Zur Dauer Deines geplanten Aufenthaltes: Manche Gastgeber bevorzugen Planungssicherheit und wünschen einen längerfristigen Aufenthalt von mindestens vier Wochen bis hin zu 6 Monaten.
Das ist insbesondere dann der Fall, wenn es etwas Zeit in Anspruch nimmt, Dich als Helfer in bestimmte Tätigkeiten und Routinen einzuarbeiten. Andere Hosts haben lieber stichweise für 1 bis 2 Wochen einen Helfer daheim.
Für den Zeitpunkt Deines Anschreibens gilt ähnliches: Einige Hosts planen bzw. suchen Helfer mit viel Vorlaufzeit, es gibt aber auch Last-Minute-Inserate. Wenn Du selbst etwas Planungssicherheit möchtest, würde ich ca. vier bis acht Wochen vor Deinem gewünschten Aufenthalt Deine potenziellen Gastgeber im Land kontaktieren.
Ist Workaway überhaupt die richtige Plattform? – Ein Vergleich
Eine Frage, die Du Dir am Anfang sicher stellen wirst, ist welche die beste Website für Work Exchanges ist. Neben Workaway gibt es nämlich noch andere große Plattformen, wie z.B. HelpX oder WWOOF, die suchende Helfer (Gäste) und Gastgeber miteinander verbinden.
Du kannst Dich natürlich bei all diesen Online-Plattformen registrieren, jedoch fällt dann auch für jede Plattform eine Mitgliedsgebühr an. Wenn Du Dir das Geld dafür sparen möchtest, musst Du Dich im Vorfeld für eine entscheiden.
Im Folgenden stelle ich Dir die Gemeinsamkeiten und Unterschiede bzw. Vorteile der jeweiligen Plattformen vor um Dir bei Deiner Wahl zu helfen.
Workaway & HelpX
Workaway & HelpX sind beides weltweite Organisationen für Hosts bzw. Volunteers (Gäste) die Work Exchange anbieten oder suchen. Farming, Babysitting, Instandhaltungsarbeiten – die möglichen Aufgabenbereiche sind divers.
Viel falsch machen kannst Du bei der Wahl zwischen Workaway und HelpX eigentlich nicht. Beide basieren auf dem gleichen Prinzip und auch preislich nehmen sich die Plattformen nicht viel, wobei HelpX etwas günstiger ist. Eine 2 Jahresmitgliedschaft bei HelpX kostet 20€, bei Workaway zahlst Du 42$ (ca. 37€) pro Jahr.
Vorteil Workaway
Die Suche nach Gastgebern finde ich hier etwas übersichtlicher, da man sich alle potenziellen Gastgeber einer Region zusammen auf einer Karte anzeigen lassen kann. Bei HelpX sieht man die konkrete Location eines Gastgebers erst nach dem Öffnen seines Profils.
Vorteil HelpX
Auf HelpX ist die Bandbreite möglicher Tätigkeiten noch etwas größer. Du findest hier auch B&Bs und Hostels, die Freiwillige suchen. Für meine Reiseregion (Kanada), wurden auf HelpX mehr aktuelle Inserate gepostet und die Antwortrate war gefühlt etwas besser.
Für Gastgeber ist es sowohl bei Workaway als auch HelpX kostenlos, Anzeigen auf den Plattformen zu schalten. Ich hatte mich für die Zeit in Kanada auf beiden Websites registriert und festgestellt, dass viele Hosts auf beiden Websites Anzeigen veröffentlichen.
Registrierst Du Dich für beide Plattformen, erhältst Du zwar durchaus eine größere Auswahl an Gastgebern, Doppelungen können aber durchaus vorkommen!
Mein Tipp: Bei Workaway kannst Du bereits vor der Registrierung auf die kompletten Gastgeberprofile + Referenzen anderer Volunteers zugreifen und kannst abschätzen, ob es überhaupt passende Gastgeber gibt, die Du dann nach Bezahlung der Mitgliedschaft kontaktieren möchtest. 🙂

WWOOF – World Wide Opportunities on Organic Farms
WWOOFing unterscheidet sich nicht wahnsinnig von Workaway und HelpX. Sein Konzept hat lediglich einen geringfügig anderen Hintergrund. Mit WWOOFing (World Wide Opportunities on Organic Farms) wurde in den 70er Jahren praktisch die Idee des Work Exchange erfunden.
Auch WWOOF ist eine Datenbank von ökologischen Farmen („Organic Farms“) die nach Helfern im Gegenzug zu Unterkunft und Verpflegung suchen. Die Idee bei WWOOFing ist durch Arbeit in Farmen, mehr über nachhaltige/biologische Landwirtschaft und alternative Lebensweisen zu erfahren.
Die zu verrichtende (Gast-) Arbeit findet also oft draußen statt und kann körperlich durchaus anstrengend sein!
Dafür wirst Du mit organischem Essen und einer oftmals idyllischen Unterkunft belohnt. Wenn Du Dir sicher bist, besonders auf Farmen arbeiten zu wollen und etwas über landwirtschaftlichen Anbau zu lernen, dann ist WWOOF sicherlich die richtige Anlaufstelle für Dich!

Bei Workaway und HelpX ist die Anzahl der Familien die „lediglich“ Unterstützung im Haushalt suchen höher. Dennoch findest Du auch auf diesen Plattformen eine Reihe von Gastgebern, die einen nachhaltigen, biologischen Lebensstil verfolgen oder auch eine eigene Farm besitzen.
Achtung: Der Nachteil bei WWOOFing – jedes Land hat seine eigene WWOOFing Organisation und die Mitgliedschaftsgebühr fällt daher für jedes Land separat an… Wenn Du also innerhalb eines Jahres Work Exchanges in mehreren Ländern Deiner Reise planst, kommst Du hier preislich definitiv schlechter weg.
Die Mitgliedschaft in einem Land kostet durchschnittliche 30 bis 40€/Jahr.
Kostenlose Alternativen
Es gibt mittlerweile jedoch auch (kostenlose) alternative Plattformen zu Workaway & Co. Werfe doch mal einen Blick auf hippohelp oder volunteerbase oder auch helpstay. Auf diesen Seiten fallen aktuell noch keine Mitgliedsgebühren für Gäste an (Stand Mai 2019).
Das Angebot suchender Gastgeber ist dort deutlich geringer, aber mit etwas Glück findest Du für Deine Zielregion einen passenden Host und kannst Dir die Registration Fee als Gast auf den anderen Plattformen sparen.
Was liegt Dir noch auf dem Herzen? – Sonstige Fragen
Wie kann ich schlechte Erfahrungen vermeiden?
Es kommt leider auch immer wieder vor, dass sich Helfer von ihren Gastgebern ausgenutzt fühlen. Eine gute Möglichkeit das zu vermeiden ist es, zu zweit ein Workaway anzutreten. Als Team ist man immer stärker und kann sich gegenüber unfairen Gastgebern bzw. Bedingungen besser behaupten als alleine.
Wichtig ist es natürlich auch bereits bei der Gastgebersuche einen Blick auf die Bewertungen anderer Freiwilliger über den jeweiligen Host zu werfen. So bekommst Du schnell einen Eindruck, was Dir bei diesem Host evtl. „blühen“ kann – meistens aber eher, worauf Du Dich als Gast freuen kannst. 🙂
Ansonsten behalte einfach im Hinterkopf, dass Du sowohl bei Workaway als auch bei anderen Plattformen keinen Arbeitsvertrag eingehst.
Wenn Dein Gastgeber zu viele Stunden pro Tag oder Woche von Dir verlangt oder Du Dich aus anderen Gründen nicht wohlfühlst, liegt es an Dir, rechtzeitig die Handbremse zu ziehen und Dir einen neuen Host zu suchen oder weiter zu reisen.
Kann ich mit Workaway auch Geld verdienen?
Auch wenn es vom Prinzip her auch eine Art „Work and Travel“ ist, arbeitest Du sowohl bei Workaway, als auch bei HelpX oder WWOOF grundsätzlich nicht gegen Bezahlung. Dein „Lohn“ für Deine Arbeit ist in diesem Sinne Unterkunft, Verpflegung, Erfahrung und die Gastfreundschaft Deines Hosts.
Es kann jedoch vorkommen, dass Dich Dein Gastgeber für eventuell anfallende Überstunden oder besonders schwierige bzw. langfristige Projekte bezahlt.
Als Einkommensquelle auf Reisen solltest Du einen Work Exchange jedoch nicht betrachten. Keine Sorge, Du gewinnst dafür andere Sachen dazu, wie neue Kompetenzen & Fähigkeiten, Freunde und viele spannende Erfahrungen.
Welche Länder sind besonders beliebt für Workaway?
Grundsätzlich sind sowohl Workaway, als auch HelpX und WWOOF weltweite Organisationen. Dennoch gibt es Länder, die unter Reisenden für einen Work Exchange attraktiver sind, bzw. wo das Angebot an Gastgebern deutlich besser ist.
Das sind insbesondere Länder, in denen die Lebenshaltungskosten sehr hoch sind und Du Dir mit einem Work Exchange Aufenthalt auf Deiner Reise eine Menge Geld sparen kannst… Beliebte Ziele für Workaway sind daher unter anderem Kanada, USA, Australien oder Neuseeland.
Möchtest Du in Entwicklungsländern oder besonderes exotischen Reisezielen als Gast arbeiten, wirst Du Dich schwer tun, einen Work Away Gastgeber zu finden. In dem Fall solltest Du eher bei klassischen Volunteer-Organisationen schauen!
Lesetipps: Führt Dich Deine Workaway Reise nach Australien oder Neuseeland, dann schau auch mal hier vorbei: Visum Australien, Working Holiday Visum Australien sowie eTA Neuseeland.
Auslandskrankenversicherung beim Workaway
Da Du als Gast im Land bist und keinen Arbeitgeber mit festem Arbeitsvertrag hast, musst Du Dich um eine gültige Krankenversicherung im Land selbst kümmern, die auch Tätigkeiten wie Freiwilligenarbeit, Praktika oder Ähnliches abdeckt (Achtung: Nicht jede Auslandskrankenversicherung versichert „Arbeits-“ Aufenthalte ab!).
- Für Kurzreisen bis zu 8 Wochen reicht eine normale Auslandsversicherung. Unsere Empfehlung ist die HanseMerkur | Reiseversicherung* – schon ab 15€ pro Reise & ohne Selbstbeteiligung.
- Unsere Empfehlung für eine Langzeitreise oder Weltreise von über 8 Wochen ist die HanseMerkur | Langzeitversicherung* – für Reisen bis zu 5 Jahren und ebenfalls ohne Selbstbeteiligung.
Tipp: Kostenlos Geld abheben auf Reisen
Vermutlich wirst Du während Deiner Zeit im Land nicht nur arbeiten, sondern auch reisen. Da aber viele Kreditinstitute teure Gebühren im Ausland verlangen, empfehlen wir Dir die Santander Kreditkarte*. Mit dieser Kreditkarte kannst Du an egal welchem Geldautomaten auf Reisen weltweit kostenlos Geld abheben.
Details findest Du auch in unserem Beitrag die besten Reisekreditkarten im Vergleich. 🙂
Buch-Tipps für mehr Inspiration
Lass jede Reise zum Abenteuer Deines Lebens werden! Viele richtig coole Ideen haben wir auch in diesen Büchern gefunden:
- Make the most of your time on earth*: In diesem Buch findest Du keine klassischen Sehenswürdigkeiten, sondern einfach die coolsten Aktivitäten in Ländern weltweit!
- Lonely Planet – The World*: Wohin soll Deine nächste Reise gehen? Lass Dich inspirieren von den besten Highlights die diese Welt zu bieten hat.
- How to shit around the world*: (Medizinische) Erste Hilfe Tipps um auf Reisen gesund zu bleiben – sehr humorvoll geschrieben. 😉

Lesetipps: Weltreise Kosten & Weltreise planen: Lass Deine Reise mit unseren Tipps zur Reise Deines Lebens werden!
Workaway, HelpX, WWOF & Co: Mein persönliches Fazit
In all der Zeit lernst Du nicht nur Dein Reiseland, sondern auch Dich und Deine Fähigkeiten und Interessen besser kennen. Im Gegenzug zu einem akzeptablen Arbeitsumfang, bekommst Du zudem eine coole Unterkunft, gute Verpflegung und schonst Deine Reisekasse.
Für mich war mein Workaway Austausch auf jeden Fall eine super Erfahrung, die ich jedem ans Herz lege! 🙂
Hast Du schon mal ein Work Exchange gemacht? Wie hat es Dir gefallen und wie waren Deine Erfahrungen mit Work Away, HelpX, WWOOFing & Co.? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.
Hier findest Du noch viele weitere Infos & Artikel zum Thema Weltreise:
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