Workaway: Weltreise Blog
Marco Schätzel: Autor bei reisefroh

Du suchst nach einer langsamen, budgetfreundlichen Art zu Reisen und möchtest Dein Reiseland intensiver kennenlernen? Dann könnte ein Workaway Aufenthalt genau das Richtige für Dich sein. So sparst Du Geld für Unterkunft und Verpflegung, lernst Dich und Deine Fähigkeiten besser kennen und wirst in Deinem Reiseland schnell heimisch!

In diesem Artikel erfährst Du, was Dich bei Workaway bzw. einem Work Exchange erwartet, welche Benefits Du als Reisender davon hast und erhältst alle wichtigen Infos und Tipps von mir, die Du für Deine ersten Erfahrungen als helfende Hand im Ausland gebrauchen kannst. 🙂

Workaway: Ein faires Tauschgeschäft

Fangen wir mal von vorne an: Was ist eigentlich Workaway?

Workaway bezeichnet eine Art des Work Exchange – das Prinzip basiert also auf einem Austausch. Als Reisender/Helfer bietest Du Deinem Gastgeber Deine Zeit und Fähigkeiten, um ihm bei bestimmten Tätigkeiten bzw. Arbeiten innerhalb eines vereinbarten Rahmens (Arbeitszeiten, freie Tage, etc.) zu helfen.

Im Gegenzug erhältst Du für diesen Zeitraum in der Regel kostenlose Unterkunft bei Deinem Gastgeber und darüber hinaus meist auch Verpflegung. Du tauscht also Deine Arbeitskraft gegen Kost und Logis. Klingt nach einem fairen Deal, oder?

Mehr zu den Vorteilen eines Workaway Aufenthaltes erfährst Du jetzt… 🙂

Workaway arbeiten: Ausland, Tipps
Bei vielen Workaway Aufenthalen hast Du es in irgendeiner Form mit Tieren zu tun. Ich kümmerte mich in Kanada z.B. um kleine Küken während ihrer Aufzucht.

 

5 Gründe, warum Du ein Workaway machen solltest

Workaway ist insbesondere unter jungen Reisenden nicht grundlos so populär geworden. Wieso aber „unbezahlt“ arbeiten? Endest Du dann nicht einfach als „billige Arbeitskraft“?

Hier einige Gründe, warum Du auch ohne Vergütung unheimlich von einem Workaway Aufenthalt profitieren kannst:

  • Lerne das lokale Leben der Menschen und ihre Sprache kennen
  • Entdecke Deine Fähigkeiten und entwickle neue Fähigkeiten dazu
  • Komme unkompliziert und unbürokratisch zu Deiner Arbeits-Erfahrung im Ausland
  • Finde Anschluss, Freunde und Hilfe bei den Menschen im Land
  • Lass es Dir gut gehen und spare dennoch Geld
Workaway, Work Exchange Kanada
Ein Workaway bringt Dich an tolle Orte weltweit. Bei mir war es unter anderem die traumhafte Insel Vancouver Island!

Hier meine Top 5 Gründe für Workaway im Detail:

1. Lerne das lokale Leben und die Sprache kennen

Bei einem Work Exchange lebst Du in der Regel mit Deinen Gastgebern zusammen. Du hast Teil an ihrem Alltag und erfährst damit an eigener Haut, wie das lokale Leben der Menschen im Land abläuft. Diese kulturellen Erfahrungen bereichern eine Reise unheimlich.

Zudem bringt Dich ein Aufenthalt als Volunteer sprachlich weiter, da Du im täglichen Arbeits- und Zusammenleben mit Deinen Gastgebern vor Ort auf andere Gesprächsthemen kommst, als normalerweise mit anderen Reisenden auf einer Backpacking Tour oder im Hostel.

Wenn Du gute Gastgeber oder eine nette Familie erwischst, zeigen sie Dir vielleicht auch einige coole Orte in der Umgebung, quasi als Dein Local Guide. Meine Gastgeber-Familie in Kanada hat mich beispielsweise ein Wochenende an ihren Bungalow am See mitgenommen. So habe ich traumhafte Ecken gesehen, die ich alleine nie entdeckt hätte. 🙂

2. Entdecke Deine Fähigkeiten und entwickle neue Stärken

Workaway ist eine super Möglichkeit um Dich ein bisschen auszutesten, Deine Stärken und Schwächen herauszufinden und vielleicht auch neue Interessen dazu zu gewinnen. Das Feld an möglichen Arbeitstätigkeiten ist nämlich weit gefasst.

Bist Du eher der Typ für handwerkliche Tätigkeiten? Oder gehst Du und die von Dir gepflegten Pflanzen eher in der Arbeit im Garten auf? Vielleicht entdeckst Du sogar Deine Leidenschaft für Tiere und Landwirtschaft?

Dank Workaway findest Du es heraus und lernst mit Sicherheit Dinge dazu, die Du auf Reisen oder im normalen Arbeitsalltag in Deutschland nicht erlebt hättest. Wann hätte ich daheim schon gelernt, Kühe zu melken oder was es bei der Aufzucht von 200 Küken bis zur Schlachtung so organisatorisch und emotional zu durchleben gibt? 😉

3. Komme unkompliziert und unbürokratisch zu Deiner Arbeitserfahrung im Ausland

Workaway: Tipps, Erfahrungen
Weißt Du welche verborgenen Talente und Fähigkeiten in Dir Schlummern? – Bei Workaway hast Du die Chance es herauszufinden!

Anders als eine bezahlte Arbeit, ist ein Work Exchange mit deutlich geringerer organisatorischer Vorbereitung verbunden.

Der Aufwand für Bewerbungen und Bewerbungsgespräche fällt ebenso weg, wie die Notwendigkeit irgendwelcher Arbeitspapiere, Behördengänge, Versicherungen, Steuererklärungen oder ähnlichem.

Insbesondere die teilweise nervige und komplizierte Beantragung eines Working-Visa für Dein jeweiliges Reiseland kannst Du in der Regel umgehen, da Workaway normalerweise als freiwillige Arbeit zählt.

Ein Touristenvisum reicht dafür in den meisten Ländern aus.

Dennoch sammelst Du über Workaway Arbeitserfahrung im Ausland, was Du später natürlich so auch in Deinem Lebenslauf angeben kannst. Vielleicht stellt Dir Dein Gastgeber sogar eine Art Arbeitszeugnis aus – schaden kann es bestimmt nicht!

4. Finde Anschluss, Freunde und Hilfe

Wenn Du vorhast, eine längere Zeit in einer konkreten Region im Ausland zu verbringen oder Dich sogar da niederlassen möchtest, kann Workaway ein Sprungbrett zum Aufbau eines kleinen Netzwerks an Freunden und Bekannten im Land sein.

Hast Du ein gutes Verhältnis mit Deinen Gastgebern, kannst Du sicher auch auf deren Hilfe, Unterstützung oder Tipps zurückkommen, selbst wenn Du bereits nicht mehr für sie arbeitest.

Deine Gastgeber können Dir bestimmt auch für Deine Reiseplanung weiterhelfen, Dir gute Vorschläge für Highlights im Reiseland geben oder Dich mit anderen/ehemaligen Volunteers in Kontakt bringen. Ich habe so den ehemaligen, französischen Helfer meiner Gastfamilie kennengelernt und im Anschluss öfters was mit ihm unternommen.

5. Lass es Dir gut gehen und spare Geld

Gerade in Reiseländern, wo die Lebenshaltungskosten ziemlich hoch sind, wie z.B. in Kanada, den USA oder in Australien, sparst Du sämtliche Kosten für Verpflegung und Unterkunft und damit unheimlich viel Geld, das Du als normaler Reisender tagtäglich ausgeben würdest.

On Top bekommst Du bei den Workaway-Gastgebern oft qualitativ gutes und leckeres Essen, dass Du Dir so als Backpacker nicht leisten (wollen) würdest. Gerade auf Farmen landen oftmals frische, biologische Produkte aus eigenem Anbau auf Deinem Teller.

Bei meiner Gastgeberfamilie in Kanada konnte ich jeden Morgen frische Eier aus dem Hühnerstall holen – das hat meinen Cholesterinspiegel auf Dauer vielleicht etwas zum Kochen gebracht, war aber unheimlich lecker :).

Für mich war die Zeit bei der Familie ein kulinarischer Luxus!

Bei netten Gastgebern sparst Du sicherlich auch noch an anderen Dingen. Ich konnte mir beispielsweise mehrmals das Auto meiner Hosts für Roadtrips bzw. deren Fahrräder für Tagesausflüge ausleihen und mir dadurch das Geld für die jeweilige Miete sparen.

Lesetipps: Hier findest Du sämtliche Infos zu den Einreisebestimmungen und Visa-Regulierungen für die beliebtesten Workaway Länder – eTA Neuseeland, Visum USA, Visum Kanada sowie Visum Australien und das Working Holiday Visum Australien.

Workaway, WWoofing, HelpX: Essen
Erfahrungen beim Workaway: Ich weiß nicht ob ich jemals wieder Supermarkt-Mozzarella kaufen kann, nachdem ich diesen Mozzarella aus frisch gemolkener Milch bei meinem Workaway hergestellt habe. Super lecker!

Workaway in der Praxis

Du hast schon das Arbeitsoutfit an, den Rechen in der Hand und bist motiviert, Dich in den Garten oder Kuhstall zu stürzen?

Jetzt erfährst Du, was Dich bei Workaway in der Praxis als Helfer und Gast erwartet und worauf Du anfangs achten solltest, damit Du erfolgreich mit der Planung beginnen kannst.

Der Lebensalltag: Dein Zuhause und das Zusammenleben

Work Exchange Gastgeber haben meistens größere Häuser und Grundstücke – nicht umsonst benötigen diese Menschen in irgendeiner Art und Weise Hilfe von Freiwilligen. Mit etwas Glück wohnst Du also in der Natur und bist an einem Ort daheim, wo andere gerne Urlaub machen würden. Auf Vancouver Island lebte ich z.B. mehrere Wochen in einem großen Haus im Wald, mit Balkon und Blick aufs Wasser. 🙂

Als Helfer und Gast kann es sein, dass Du im Haus Deines Gastgebers und der Familie wohnst oder in einem separaten Anbau und dementsprechend mehr oder weniger am Alltagsleben der Familie/Deines Hosts teilnimmst. Das hängt natürlich auch davon ab, wie Du Dich als Gast in das Leben der Menschen vor Ort einbringen möchtest.

Eine gute Balance zwischen Gesellschaft und Privatsphäre ist also meistens möglich.

Ähnliches gilt für die Mahlzeiten. Manchmal isst Du zusammen mit Deinen Gastgebern, manchmal erhältst Du alles Nötige (Lebensmittel, etc.), musst Dich aber selber beköstigen. Vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem.

Workaway: Haus, Unterkunft, Logi
Das Haus meiner Gastgeberfamilie lag im Wald mit Ausblick aufs Meer. Solche idyllischen Unterkünfte an fantastischen Orten sind bei Workaway nicht die Ausnahme und können auch für mehrere Wochen zu Deinem temporären Zuhause werden.

Mein Lesetipp: Couchsurfing – Wenn die Übernachtung zum Abenteuer Deiner Reise wird!

Dein Arbeitsalltag: Deine Aufgaben

Die Aufgaben, welche Dich bei einem Workaway Aufenthalt erwarten, sind recht vielfältig und hängen natürlich von Deinem Gastgeber, seinem Zuhause und Deinen Talenten ab. Mögliche Tätigkeiten umfassen, sind aber nicht limitiert auf:

  • Garten- und Farmarbeiten
  • House Sitting
  • Handwerkliche Tätigkeiten und Konstruktion
  • Aufgaben im Haushalt (Kochen, Saubermachen, etc.)
  • Baby Sitting / Haustier Sitting

Wichtig: Fühlst Du Dich unwohl mit bzw. zu unerfahren für bestimmte Aufgaben, scheue Dich nicht, das Deinem Gastgeber mitzuteilen. Weder Du, noch Dein Host haben etwas davon, wenn Du die Aufgaben widerwillig und am Ende falsch machst.

 

Workaway: Arbeiten, Ausland
Erfahrungen sammeln bei Workaway: Zu meinen Aufgaben auf Vancouver Island zählte auch regelmäßig Holz zu hacken – eine Erfahrung, die in Kanada einfach dazu gehört. 😉

Dein Arbeitsalltag: Arbeits-Stunden und Freizeit

Als Freiwilliger in einem Work Exchange gehst Du keinen Arbeitsvertrag mit fest geregelten Tätigkeiten und Arbeitszeiten und Stunden ein. Dennoch solltest Du diesbezüglich natürlich gewisse Vereinbarungen mit Deinem Host im Land treffen. So stellst Du sicher, was Ihr voneinander erwarten könnt und was nicht.

Eine Vereinbarung könnte z.B. aussehen: 5 Tage die Woche à 4 bis 5 Stunden arbeiten und danach 2 freie Tage. Je nach anfallenden Tätigkeiten und Flexibilität Deiner Gastgeber fällt die Wahl der freien Tage entweder Dir zu oder Du musst Dich an Deinen Gastgeber anpassen. Eine 40 Stunden Woche sollte sich aber nicht daraus entwickeln!

Nach meinen Erfahrungen lief die Einteilung der Arbeitszeiten meist sehr flexibel ab. Manchmal habe ich mehr, manchmal weniger als 5 Stunden am Tag gearbeitet – je nachdem wie viel Arbeit auch anfiel. Du arbeitest schließlich nicht nach Stechuhr und die vereinbarten Stunden sind auf Vertrauensbasis.

Ich hatte selbst an einem Arbeitstag in der Regel noch genug Zeit die Gegend zu erkunden bzw. etwas zu unternehmen, wenn mir danach war. Deine Gastgeber wissen ja auch, dass Du etwas vom Reiseland sehen möchtest und nicht „nur“ zum Arbeiten da bist.

Mein Tipp: Lass Dich von Deinem Gastgeber nicht als billige Arbeitskraft ausnutzen und arbeite nicht dauerhaft mehr Stunden oder viel härter als vereinbart. Nutze aber auch nicht die Gastfreundschaft Deines Host aus – der Arbeitsumfang sollte fair für beide Seiten sein.

Workaway: Arbeit, Haustiere, House Sitting
Im Optimalfall verbindest Du bei Workaway die Arbeit mit dem Freizeitvergnügen – wie z.B. hier beim Gassigehen mit dem Hund unserer Gastfamilie. Es gibt schlimmere Arbeitsbedingungen!

Mein Lesetipp: Trampen – Meine Erfahrungen & Tipps um als Anhalter die Welt zu entdecken!

Los geht’s: Dein erster Workaway Aufenthalt

Wie findest Du aber eigentlich einen passenden Workaway Gastgeber? Keine Sorge, aller Anfang ist NICHT schwer. Dennoch gibt es am Anfang für Deinen ersten Workaway Aufenthalt in einem neuen Land ein paar Kleinigkeiten zu beachten.

Im Folgenden erhältst Du einige Tipps, die Dir den Start als helfende Hand erleichtern sollten. 🙂

Profil, Gastgebersuche & Anschreiben

Profil anlegen auf Workaway

Sobald Du auf Workaway registriert bist, kreierst Du ein Nutzerprofil. Hier stellst Du Dich als Person, sowie Deine Fähigkeiten und eventuell bisherigen Erfahrungen etwas vor. Du kannst z.B. hervorheben, was Du besonders gut kannst oder besonders gern als Helfer machen würdest.

Beschränke Deinen gewünschten Aufgabenbereich aber nicht zu stark auf lediglich eine konkrete Tätigkeit. Wenn Du offen für unterschiedliche Arbeiten bist, ist das für potenzielle Gastgeber natürlich attraktiver, da bei einem Work Exchange meist vielseitige Aufgaben anfallen.

Nach dem Work Exchange haben Du und Dein Gastgeber die Möglichkeit, Euch gegenseitig eine Referenz bzw. Bewertung auf dem Profil zu hinterlassen. Eine gute Bewertung eines ehemaligen Hosts hilft Dir natürlich bei der zukünftigen Gastgebersuche.

Gastgebersuche

Wenn das Profil steht, geht es an die Arbeits- bzw. Gastgebersuche. Hier kannst Du mit unterschiedlichen Suchfiltern arbeiten, um Dir die Auswahl etwas einzugrenzen. Viele Hosts geben zudem einen konkreten Zeitraum (z.B. mehrere Monate im Jahr) an, für den sie Helfer suchen.

Tipp: Wenn Du eine ganz konkrete Region für Deinen Work Exchange ins Auge gefasst hast, lasse Dir alle Gastgeber aus der Ecke auf der Karte einblenden. Das ist übersichtlicher, als erst auf jedes Nutzerprofil zu klicken.

Workaway: Internet, Profil, Suche
Die Ansichtsfunktion auf der Karte erleichtert die Suche, wenn Du eine ganz konkrete Region für Dein Workaway ins Auge gefasst hast.

Das Anschreiben

Sobald Du einen interessanten Host am Ort Deiner Wahl entdeckt hast, kannst Du diesem eine persönliche Nachricht zuschicken. Schreibe hier z.B. über Deine Motivation gerade für diesen Gastgeber zu arbeiten, erwähne Deinen gewünschten Zeitrahmen und gehe evtl. ein bisschen auf Deine Erwartungen an die gemeinsame Zeit ein.

Zur Dauer Deines geplanten Aufenthaltes: Manche Gastgeber bevorzugen Planungssicherheit und wünschen einen längerfristigen Aufenthalt von mindestens vier Wochen bis hin zu 6 Monaten.

Das ist insbesondere dann der Fall, wenn es etwas Zeit in Anspruch nimmt, Dich als Helfer in bestimmte Tätigkeiten und Routinen einzuarbeiten. Andere Hosts haben lieber stichweise für 1 bis 2 Wochen einen Helfer daheim.

Für den Zeitpunkt Deines Anschreibens gilt ähnliches: Einige Hosts planen bzw. suchen Helfer mit viel Vorlaufzeit, es gibt aber auch Last-Minute-Inserate. Wenn Du selbst etwas Planungssicherheit möchtest, würde ich ca. vier bis acht Wochen vor Deinem gewünschten Aufenthalt Deine potenziellen Gastgeber im Land kontaktieren.

Ist Workaway überhaupt die richtige Plattform? – Ein Vergleich

Eine Frage, die Du Dir am Anfang sicher stellen wirst, ist welche die beste Website für Work Exchanges ist. Neben Workaway gibt es nämlich noch andere große Plattformen, wie z.B. HelpX oder WWOOF, die suchende Helfer (Gäste) und Gastgeber miteinander verbinden.

Du kannst Dich natürlich bei all diesen Online-Plattformen registrieren, jedoch fällt dann auch für jede Plattform eine Mitgliedsgebühr an. Wenn Du Dir das Geld dafür sparen möchtest, musst Du Dich im Vorfeld für eine entscheiden.

Im Folgenden stelle ich Dir die Gemeinsamkeiten und Unterschiede bzw. Vorteile der jeweiligen Plattformen vor um Dir bei Deiner Wahl zu helfen.

Workaway & HelpX

Workaway & HelpX sind beides weltweite Organisationen für Hosts bzw. Volunteers (Gäste) die Work Exchange anbieten oder suchen. Farming, Babysitting, Instandhaltungsarbeiten – die möglichen Aufgabenbereiche sind divers.

Viel falsch machen kannst Du bei der Wahl zwischen Workaway und HelpX eigentlich nicht. Beide basieren auf dem gleichen Prinzip und auch preislich nehmen sich die Plattformen nicht viel, wobei HelpX etwas günstiger ist. Eine 2 Jahresmitgliedschaft bei HelpX kostet 20€, bei Workaway zahlst Du 42$ (ca. 37€) pro Jahr.

Vorteil Workaway

Die Suche nach Gastgebern finde ich hier etwas übersichtlicher, da man sich alle potenziellen Gastgeber einer Region zusammen auf einer Karte anzeigen lassen kann. Bei HelpX sieht man die konkrete Location eines Gastgebers erst nach dem Öffnen seines Profils.

Vorteil HelpX

Auf HelpX ist die Bandbreite möglicher Tätigkeiten noch etwas größer. Du findest hier auch B&Bs und Hostels, die Freiwillige suchen. Für meine Reiseregion (Kanada), wurden auf HelpX mehr aktuelle Inserate gepostet und die Antwortrate war gefühlt etwas besser.

Für Gastgeber ist es sowohl bei Workaway als auch HelpX kostenlos, Anzeigen auf den Plattformen zu schalten. Ich hatte mich für die Zeit in Kanada auf beiden Websites registriert und festgestellt, dass viele Hosts auf beiden Websites Anzeigen veröffentlichen.

Registrierst Du Dich für beide Plattformen, erhältst Du zwar durchaus eine größere Auswahl an Gastgebern, Doppelungen können aber durchaus vorkommen!

Mein Tipp: Bei Workaway kannst Du bereits vor der Registrierung auf die kompletten Gastgeberprofile + Referenzen anderer Volunteers zugreifen und kannst abschätzen, ob es überhaupt passende Gastgeber gibt, die Du dann nach Bezahlung der Mitgliedschaft kontaktieren möchtest. 🙂

Wwoof, Work Exchange, Erfahrungen
Erfahrungen als Gast bei Familien in einem fremden Land: Bei Workaway und HelpX fallen oft auch Aufgaben zur Unterstützung der Familien im Haushalt an – wie z.B. Kochen, Tisch decken, Abräumen, Saubermachen, etc.

WWOOF – World Wide Opportunities on Organic Farms

WWOOFing unterscheidet sich nicht wahnsinnig von Workaway und HelpX. Sein Konzept hat lediglich einen geringfügig anderen Hintergrund. Mit WWOOFing (World Wide Opportunities on Organic Farms) wurde in den 70er Jahren praktisch die Idee des Work Exchange erfunden.

Auch WWOOF ist eine Datenbank von ökologischen Farmen („Organic Farms“) die nach Helfern im Gegenzug zu Unterkunft und Verpflegung suchen. Die Idee bei WWOOFing ist durch Arbeit in Farmen, mehr über nachhaltige/biologische Landwirtschaft und alternative Lebensweisen zu erfahren.

Die zu verrichtende (Gast-) Arbeit findet also oft draußen statt und kann körperlich durchaus anstrengend sein!

Dafür wirst Du mit organischem Essen und einer oftmals idyllischen Unterkunft belohnt. Wenn Du Dir sicher bist, besonders auf Farmen arbeiten zu wollen und etwas über landwirtschaftlichen Anbau zu lernen, dann ist WWOOF sicherlich die richtige Anlaufstelle für Dich!

WWoofing: Farming, Bauernhof, Organic
Ein WWOOF Aufenthalt lohnt sich besonders, wenn Du Interesse an landwirtschaftlichem Anbau hast!

Bei Workaway und HelpX ist die Anzahl der Familien die „lediglich“ Unterstützung im Haushalt suchen höher. Dennoch findest Du auch auf diesen Plattformen eine Reihe von Gastgebern, die einen nachhaltigen, biologischen Lebensstil verfolgen oder auch eine eigene Farm besitzen.

Achtung: Der Nachteil bei WWOOFing – jedes Land hat seine eigene WWOOFing Organisation und die Mitgliedschaftsgebühr fällt daher für jedes Land separat an… Wenn Du also innerhalb eines Jahres Work Exchanges in mehreren Ländern Deiner Reise planst, kommst Du hier preislich definitiv schlechter weg.

Die Mitgliedschaft in einem Land kostet durchschnittliche 30 bis 40€/Jahr.

Kostenlose Alternativen

Es gibt mittlerweile jedoch auch (kostenlose) alternative Plattformen zu Workaway & Co. Werfe doch mal einen Blick auf hippohelp oder volunteerbase oder auch helpstay. Auf diesen Seiten fallen aktuell noch keine Mitgliedsgebühren für Gäste an (Stand Mai 2019).

Das Angebot suchender Gastgeber ist dort deutlich geringer, aber mit etwas Glück findest Du für Deine Zielregion einen passenden Host und kannst Dir die Registration Fee als Gast auf den anderen Plattformen sparen.

Was liegt Dir noch auf dem Herzen? – Sonstige Fragen

Wie kann ich schlechte Erfahrungen vermeiden?

Es kommt leider auch immer wieder vor, dass sich Helfer von ihren Gastgebern ausgenutzt fühlen. Eine gute Möglichkeit das zu vermeiden ist es, zu zweit ein Workaway anzutreten. Als Team ist man immer stärker und kann sich gegenüber unfairen Gastgebern bzw. Bedingungen besser behaupten als alleine.

Wichtig ist es natürlich auch bereits bei der Gastgebersuche einen Blick auf die Bewertungen anderer Freiwilliger über den jeweiligen Host zu werfen. So bekommst Du schnell einen Eindruck, was Dir bei diesem Host evtl. „blühen“ kann – meistens aber eher, worauf Du Dich als Gast freuen kannst. 🙂

Ansonsten behalte einfach im Hinterkopf, dass Du sowohl bei Workaway als auch bei anderen Plattformen keinen Arbeitsvertrag eingehst.

Wenn Dein Gastgeber zu viele Stunden pro Tag oder Woche von Dir verlangt oder Du Dich aus anderen Gründen nicht wohlfühlst, liegt es an Dir, rechtzeitig die Handbremse zu ziehen und Dir einen neuen Host zu suchen oder weiter zu reisen.

Kann ich mit Workaway auch Geld verdienen?

Auch wenn es vom Prinzip her auch eine Art „Work and Travel“ ist, arbeitest Du sowohl bei Workaway, als auch bei HelpX oder WWOOF grundsätzlich nicht gegen Bezahlung. Dein „Lohn“ für Deine Arbeit ist in diesem Sinne Unterkunft, Verpflegung, Erfahrung und die Gastfreundschaft Deines Hosts.

Es kann jedoch vorkommen, dass Dich Dein Gastgeber für eventuell anfallende Überstunden oder besonders schwierige bzw. langfristige Projekte bezahlt.

Als Einkommensquelle auf Reisen solltest Du einen Work Exchange jedoch nicht betrachten. Keine Sorge, Du gewinnst dafür andere Sachen dazu, wie neue Kompetenzen & Fähigkeiten, Freunde und viele spannende Erfahrungen.

Welche Länder sind besonders beliebt für Workaway?

Grundsätzlich sind sowohl Workaway, als auch HelpX und WWOOF weltweite Organisationen. Dennoch gibt es Länder, die unter Reisenden für einen Work Exchange attraktiver sind, bzw. wo das Angebot an Gastgebern deutlich besser ist.

Das sind insbesondere Länder, in denen die Lebenshaltungskosten sehr hoch sind und Du Dir mit einem Work Exchange Aufenthalt auf Deiner Reise eine Menge Geld sparen kannst… Beliebte Ziele für Workaway sind daher unter anderem Kanada, USA, Australien oder Neuseeland.

Möchtest Du in Entwicklungsländern oder besonderes exotischen Reisezielen als Gast arbeiten, wirst Du Dich schwer tun, einen Work Away Gastgeber zu finden. In dem Fall solltest Du eher bei klassischen Volunteer-Organisationen schauen!

Lesetipps: Führt Dich Deine Workaway Reise nach Australien oder Neuseeland, dann schau auch mal hier vorbei: Visum Australien, Working Holiday Visum Australien sowie eTA Neuseeland.

Auslandskrankenversicherung beim Workaway

Da Du als Gast im Land bist und keinen Arbeitgeber mit festem Arbeitsvertrag hast, musst Du Dich um eine gültige Krankenversicherung im Land selbst kümmern, die auch Tätigkeiten wie Freiwilligenarbeit, Praktika oder Ähnliches abdeckt (Achtung: Nicht jede Auslandskrankenversicherung versichert „Arbeits-“ Aufenthalte ab!).

  • Für Kurzreisen bis zu 8 Wochen reicht eine normale Auslandsversicherung. Unsere Empfehlung ist die HanseMerkur | Reiseversicherung* – schon ab 15€ pro Reise & ohne Selbstbeteiligung.
  • Unsere Empfehlung für eine Langzeitreise oder Weltreise von über 8 Wochen ist die HanseMerkur | Langzeitversicherung* – für Reisen bis zu 5 Jahren und ebenfalls ohne Selbstbeteiligung.

Tipp: Kostenlos Geld abheben auf Reisen

Vermutlich wirst Du während Deiner Zeit im Land nicht nur arbeiten, sondern auch reisen. Da aber viele Kreditinstitute teure Gebühren im Ausland verlangen, empfehlen wir Dir die Santander Kreditkarte*. Mit dieser Kreditkarte kannst Du an egal welchem Geldautomaten auf Reisen weltweit kostenlos Geld abheben.

Details findest Du auch in unserem Beitrag die besten Reisekreditkarten im Vergleich. 🙂

Santander

Buch-Tipps für mehr Inspiration

Lass jede Reise zum Abenteuer Deines Lebens werden! Viele richtig coole Ideen haben wir auch in diesen Büchern gefunden:

Workaway, WWoofing: Natur, Farm
Mach Dich auf den Weg zu einer spannenden Reise- & Arbeitserfahrung auf dem Land.

Lesetipps: Weltreise Kosten & Weltreise planen: Lass Deine Reise mit unseren Tipps zur Reise Deines Lebens werden!

Workaway, HelpX, WWOF & Co: Mein persönliches Fazit

Marco Schätzel: Autor bei reisefroh Egal ob in Australien, Europa oder Amerika – ein Workaway-Aufenthalt ist ein besonderes Erlebnis und eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Als helfende Hand und Gast auf einer Farm oder in einer Familie, verbringst Du unvergessliche Tage mit netten Menschen. Aus Tage werden dann schnell Wochen und aus Wochen werden Monate…

In all der Zeit lernst Du nicht nur Dein Reiseland, sondern auch Dich und Deine Fähigkeiten und Interessen besser kennen. Im Gegenzug zu einem akzeptablen Arbeitsumfang, bekommst Du zudem eine coole Unterkunft, gute Verpflegung und schonst Deine Reisekasse.

Für mich war mein Workaway Austausch auf jeden Fall eine super Erfahrung, die ich jedem ans Herz lege! 🙂

Hast Du schon mal ein Work Exchange gemacht? Wie hat es Dir gefallen und wie waren Deine Erfahrungen mit Work Away, HelpX, WWOOFing & Co.? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.

Marco Schätzel Unterschrift

Hier findest Du noch viele weitere Infos & Artikel zum Thema Weltreise:

WELTREISE

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7 Antworten zu „Workaway, HelpX, WWOOF & Co – So läuft ein Work Exchange im Ausland“

  1. Avatar von Gezilecekyerler.com

    Wie ist das denn mit den Versicherungen während so einer Reise ?

  2. Anne Haffner | reisefroh.de
    Anne Duchstein

    Recht weit unten im Text gibt es unter „Sonstigen Fragen“ eine Zwischenüberschrift „Auslandskrankenversicherung beim Workaway. Dort haben wir alle Infos zum Thema Krankenversicherung aufgeschrieben. Details dazu findest Du auch in unserem Beitrag Auslandskrankenversicherung Weltreise.
    Viel Spaß auf Deinen Reisen. 🙂
    LG, Anne

  3. Avatar von Gärtnerhof Wuttke
    Gärtnerhof Wuttke

    Danke für die Zusammenfassung!
    Wir sind ein Host bei workaway und eine ehemalige workawayerin hat uns auf HelpX hingewiesen.
    Sie reist jetzt damit da sie es internationaler findet.
    Durch deinen Artikel wurde ich noch auf andere Plattformen aufmerksam. Mal sehen ob wir uns auch dort noch anmelden. Grundsätzlich sind wir aber zufrieden mit workaway.

  4. Anne Haffner | reisefroh.de

    Hallo Dorina,
    vielen Dank für das Teilen Deiner Erfahrung. 🙂
    Viele Grüße
    Anne

  5. Marco Schätzel: Autor bei reisefroh

    Hallo Wuttke,

    danke für Deinen Kommentar! Wenn es bei Workaway gut klappt ist doch schon mal super. Und solltet Ihr noch mehr Helfer benötigen ist HelpX auf jeden Fall eine gute Option.
    Viel Spaß weiterhin und ich hoffe Ihr findet viele motivierte Helfer! 🙂

  6. Avatar von Karina
    Karina

    Hallo, ich habe innerhalb Europa schon eine Reise mit workaway gemacht, und ich fand es super! Jetzt würde ich gerne mit workaway nach Kanada fahren. Was für ein Visum benötige ich da? Reicht ein Touristenvisum, oder besteht dann ein Risiko, dass ich Probleme bekomme?

  7. Anne Haffner | reisefroh.de

    Hi Karina,
    ich habe für deine Frage bei unserem Autor Marco nachgefragt, der selbst mit Workaway schon in Kanada unterwegs war. Solange Du nicht beabsichtigst Geld zu verdienen ist das Touristenvisum für einen Workaway-Aufenthalt in Kanada ausreichend. Er selbst ist mit einem normalen Visum (Touristenvisum) eingereist.
    Liebe Grüße und viel Spaß in Kanada
    Anne

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