Das Land der Pizza und Pasta hat in den letzten Jahren mit extremen Wetterereignissen zu kämpfen. Erfahre mehr über die Folgen und wie sie die Reisebranche beeinflussen, während unser erfahrener Reisejournalist Mike dich durch die aktuelle Situation führt.
TL;DR:
- 310 extreme Wetterereignisse im Jahr 2022 – ein Anstieg von 55 % gegenüber 2021
- Landwirtschaftliche Verluste von über 14 Milliarden Euro in zehn Jahren
- Fehlende nationale und sektorale Anpassungspläne zum Klimawandel
- Auswirkungen auf die Reisebranche und lokale Wirtschaft
- Dringender Bedarf an präventiven Maßnahmen und Investitionen
Inhaltsverzeichnis
Ein Blick auf die extremen Wetterereignisse
Italien hat im Jahr 2022 310 extreme Wetterereignisse erlebt, was einen Anstieg von 55 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Solche Ereignisse haben nicht nur Menschenleben gefordert, sondern auch gravierende Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und die Landwirtschaft gehabt. Besonders betroffen sind dabei die norditalienischen Regionen und Küstengebiete.
Auswirkungen auf die Landwirtschaft
Kurzfristige heftige Niederschläge, Dürreperioden, Überschwemmungen und plötzliche Temperaturschwankungen haben in den letzten zehn Jahren über 14 Milliarden Euro an Verlusten in der Landwirtschaft verursacht. Das sind sowohl direkte Schäden an Strukturen und Infrastrukturen als auch Produktionsausfälle.
Italiens Reaktion auf die Klimakrise
Trotz der drastischen Folgen der Wetterereignisse fehlt es in Italien an einem nationalen oder sektoralen Anpassungsplan zum Klimawandel, während 24 europäische Länder bereits solche Pläne umgesetzt haben. Die italienische Regierung hat zwar versprochen, bis Ende 2022 einen solchen Plan zu verabschieden, doch bisher ist dies nicht geschehen.
Mangelnde Prävention und Investitionen
Die Folgen dieser fehlenden Pläne zeigen sich in unzureichenden präventiven Maßnahmen und Tourismussektor schwer betroffen. Der Tourismus, einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Italien, der mehr als 10% zum nationalen BIP beiträgt, könnte ebenfalls erheblich betroffen sein. Die Attraktivität italienischer Reiseziele könnte aufgrund von extrem heißen Tagen oder fehlendem Schneefall in der Wintersaison abnehmen. Dies kann zu wirtschaftlichen Einbußen zwischen 17 und 52 Milliarden Euro führen, je nachdem, ob ein Szenario mit niedrigen oder hohen Emissionen eintritt.
EU warnt vor Milliardenverlusten ohne dringende Maßnahmen
Die Europäische Kommission bestätigt die enormen Risiken für Italien. Ihr Joint Research Centre hat die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen in verschiedenen Temperaturszenarien bis zum Jahr 2100 analysiert. Ohne entsprechende Anpassungsmaßnahmen könnten jährliche Verluste für Italien etwa 3 Milliarden Euro betragen.
Eine nationale Herausforderung
93,9% der italienischen Gemeinden (7.423) sind laut einem Bericht von Ispra aus dem Jahr 2021 von Erdrutschen, Überschwemmungen und Küstenerosion bedroht. Mehr als 6,8 Millionen Menschen leben in Überschwemmungsgefährdeten Gebieten, was 11,5% der Gesamtbevölkerung entspricht. 1,3 Millionen Menschen leben in Gebieten, die von Erdrutschen bedroht sind. Die am stärksten betroffenen Regionen sind Emilia-Romagna, Toskana, Kampanien, Venetien, Lombardei und Ligurien.
Schlussgedanken und Empfehlungen für Reisende
Als Reiseexperte empfehle ich, bei der Planung einer Reise nach Italien aufmerksam auf lokale Wetterwarnungen und Sicherheitshinweise zu achten. Informiere dich vorab über mögliche Risiken in den von dir besuchten Regionen und wähle bei Bedarf alternative Reiseziele. Reisende können auch dazu beitragen, die Umweltauswirkungen ihrer Reisen zu minimieren, indem sie nachhaltige Reisepraktiken wie den öffentlichen Verkehr, Fahrradfahren oder das Erkunden zu Fuß wählen. Unterstütze lokale Unternehmen, die sich umweltbewusst verhalten, und ziehe Unterkünfte in Betracht, die auf Nachhaltigkeit setzen. Italien hat viele wunderbare Orte zu bieten, und wenn wir alle verantwortungsbewusst reisen, können wir dazu beitragen, die Schönheit des Landes für künftige Generationen zu bewahren.
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