Hawaii: Die Suche nach den Ursachen für die verheerende Brandkatastrophe
Mike Schuster - Redakteur bei reisefroh.de

Tragödie auf Hawaii wirft Fragen zu Verantwortung, Warnsystemen und Klimawandel auf

Unvorbereitete Bewohner, fehlende Warnungen und mögliche Fahrlässigkeit durch ein Energieunternehmen – die Brandkatastrophe auf Hawaii gibt Rätsel auf.

Klimawandel als Brandbeschleuniger?

Seit 2008 verzeichnet Hawaii ungewöhnlich trockene Perioden. 90 Prozent der Inseln erhalten weniger Niederschlag als vor einem Jahrhundert. Hinzu kamen hohe Temperaturen, niedrige Luftfeuchtigkeit und stürmische Winde durch den Hurrikan Dora. Der Gouverneur Hawaiis, Josh Green, beschrieb die Brände als „schlimmste Naturkatastrophe, der Hawaii je gegenüberstand“ und verwies auf den Klimawandel als möglichen Auslöser.

Zudem hat die Ausbreitung von leicht entflammbaren, nicht heimischen Gräsern wie Guinea-Gras auf ehemaligem Ackerland und in Wäldern das Brandrisiko auf den Inseln erheblich erhöht. Diese Gräser bedecken bereits 26 Prozent von Hawaii und bieten bei Bränden leicht entzündliches Material, das die Intensität und Ausbreitungsgeschwindigkeit des Feuers erhöhen kann.

Energieunternehmen im Fokus der Kritik

Hawaiian Electric Co. steht unter Beschuss, da es den Strom nicht abstellte, obwohl hohe Windwarnungen vorlagen. Eine Sammelklage behauptet, dass umgestürzte Stromleitungen durch Hurrikan Dorazum Ausbrechen des Lahaina-Feuers beigetragen haben könnten. Während das Unternehmen sich nicht zu den Anschuldigungen äußerte, wies es darauf hin, dass viele Faktoren in eine solche Entscheidung einfließen, einschließlich potenzieller Auswirkungen auf medizinische Geräte und die Feuerbekämpfung.

Energieunternehmen im Fokus der Kritik

Fehlende Notfallsysteme sorgten für Chaos

Trotz eines der weltweit größten Notfallsirene-Systeme blieben die Sirenen auf Hawaii stumm, als die Brände ausbrachen. Viele Einwohner erhielten keine offizielle Nachricht und wurden von der Geschwindigkeit, mit der sich das Feuer ausbreitete, überrascht. Die Hawaii Emergency Management Agency bestätigte, dass Handy-Alarme und Fernseh- und Radiomeldungen aktiviert wurden. Als sich das Feuer ausbreitete, wurde jedoch der Strom und der Großteil der Kommunikationsdienste abgeschnitten.

Rückblick und Ausblick

Hawaii, ein Archipel westlich des US-Festlands, besteht aus acht Hauptinseln. In seiner Geschichte hat Hawaii schon viele Naturkatastrophen erlebt, aber der jüngste Waldbrand stellt eine beispiellose Herausforderung dar.

Die Brände haben in Lahaina, einem beliebten Badeort mit rund 13.000 Einwohnern, erhebliche Verwüstungen angerichtet. Am Sonntagabend war das Feuer in Lahaina zu 85 Prozent unter Kontrolle, während andere Brände auf der Insel ebenfalls größtenteils eingedämmt wurden. Betroffen waren auch Teile der Big Island. Insgesamt wurden laut offiziellen Berichten 271 Gebäude zerstört oder beschädigt.

Während die Gemeinschaften mit den unmittelbaren Auswirkungen der Brände kämpfen, sind tiefergehende Untersuchungen und Überlegungen erforderlich, um die genauen Ursachen zu ermitteln und zukünftige Katastrophen zu verhindern.

Es ist unvermeidlich, dass die Diskussionen über die Brände, ihre Ursachen und die darauf folgenden Reaktionen noch lange anhalten werden. Die Hoffnung ist, dass durch diese Katastrophe wichtige Lehren gezogen und Maßnahmen ergriffen werden, um das Leben und Eigentum der Menschen auf Hawaii besser zu schützen.

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